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Totenzettel









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Wöbbelin (Th.-Körner-Ehrenhain), Kreis Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern:

Im Ehrenhain hinter dem Körnermuseum in Wöbbelin ruht der Dichter Theodor Körner, der 1813 als Angehöriger des Lützowschen Freikorps bei einem Überfall auf einen französischen Tross gefallen war (siehe auch Denkmal in Lützow). Sein Grabmal, mit Leier und Schwert auf der Spitze, trägt an den vier Seiten die Inschriften: „Hier wurde Carl Theodor Körner von seinen Waffenbrüdern mit Achtung und Liebe zur Erde bestattet.“ und „Dem Sänger Heil, erkämpft er mit dem Schwerdte / Sich nur ein Grab in einer freyen Erde! / Th.Körner“ und: „Carl Theodor Körner geboren zu Dresden am 23. Sept. 1791 widmete sich zuerst dem Bergbau, dann der Dichtkunst, zuletzt dem Kampfe für Deutschlands Rettung. Diesem Beruf weihte er Schwerdt und Leyer und opferte ihm die schönsten Freuden und Hoffnungen einer glücklichen Jugend. Als Lieutenant und Adjudant in der Lützowischen Freyschaar wurde er bey einem Gefecht zwischen Schwerin und Gadebusch am 26. August 1813 schnell durch eine feindliche Kugel getödtet.“ und: „Vaterland! dir woll’n wir sterben, / Wie dein großes Wort gebeut! / Unsre Lieben mögen’s erben, / Was wir mit dem Blut befreyt. / Wachse, du Freyheit der deutschen Eichen / Wachse empor über unsere Leichen! / Th. Körner.“

Im Mai 1945 fanden in diesem Ehrenhain auch zahlreiche Opfer des KZ-Außenlagers Wöbbelin eine würdige Grabstätte. Das KZ Wöbbelin bestand als Außenlager von Hamburg-Neuengamme nur 10 Wochen.

Wöbbelin (Th.-Körner-Ehrenhain), Foto © 2004 Uwe SchärffWöbbelin (Th.-Körner-Ehrenhain), Foto © 2004 Uwe Schärff

Inschriften:

Hier wurde Carl Theodor Körner von seinen Waffenbrüdern mit Achtung und Liebe zur Erde bestattet.

Dem Sänger Heil, erkämpft er mit dem Schwerdte
Sich nur ein Grab in einer freyen Erde!
Th.Körner

Carl Theodor Körner geboren zu Dresden am 23. Sept. 1791 widmete sich zuerst dem Bergbau, dann der Dichtkunst, zuletzt dem Kampfe für Deutschlands Rettung. Diesem Beruf weihte er Schwerdt und Leyer und opferte ihm die schönsten Freuden und Hoffnungen einer glücklichen Jugend. Als Lieutenant und Adjudant in der Lützowischen Freyschaar wurde er bey einem Gefecht zwischen Schwerin und Gadebusch am 26. August 1813 schnell durch eine feindliche Kugel getödtet.

Vaterland! dir woll’n wir sterben,
Wie dein großes Wort gebeut!
Unsre Lieben mögen’s erben,
Was wir mit dem Blut befreyt.
Wachse, du Freyheit der deutschen Eichen
Wachse empor über unsere Leichen!
Th. Körner.“

Name des Gefallenen:

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum u.Ort

Todesdatum und Ort

Einheit

Ltn.u. Adjud.

KÖRNER

Karl Theodor

23.09.1791 Dresden

26.08.1813 bei Lützow

Lützowsches Freikorps

Die heutige „Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin“ mit dem Museum ist mit einer Vielzahl von Exponaten und Schautafeln ausgestattet. Nicht nur zu und über Theodor Körner. Hier sind die Widersprüche deutscher Geschichte unter einem Dach vereinigt und dokumentiert. www.kz-woebbelin.de

Herkunft und Leben Theodor Körners:

Das Körnersche Haus in Dresden war ein geistiger Mittelpunkt. Es demonstrierte als literarischer Salon das künstlerische und gesellschaftspolitische Emanzipationsstreben des Bürgertums in spätfeudalistischer Zeit. Hier wirkte der Vater Christian Gottfried Körner (1756-1831) als wohlbestallter Jurist in sächsischen, später in preußischen Diensten, aber auch als Verehrer und Gönner der schönen Künste zusammen mit seiner Frau Anna Maria Jakobina, gen. Minna, geb. Stock (1762-1843). Und hier trafen sich Repräsentanten des zeitgenössischen geistigen Lebens wie Alexander und Wilhelm von Humboldt, die Brüder Schlegel, die Romantiker Novalis, Tieck, Heinrich von Kleist, die Herzogin Amalia von Weimar, nicht zuletzt Goethe u.a.  Mit Schiller verband die Körners eine jahrelange Freundschaft. Christian Gottfried Körner schrieb die erste zuverlässige Schillerbiographie.

Der Zusammenhalt der Körnerfamilie war ein nicht minder prägendes Element. In allen wichtigen Fragen seines Lebens versicherte sich Karl Theodor Körner des Rates und des Zuspruchs seines Vaters. Auch der entscheidende Schritt, der Eintritt in Lützows Freischar, fand die Zustimmung des mit den Ideen der Aufklärung verbundenen, aber auch patriotisch fühlenden Mannes, der schon 1812 dem Sohn geschrieben hatte: „Auf den Flügeln der Dichtkunst soll die gesunkene Nation sich erheben.“  Die tiefe Verbundenheit innerhalb der Familie Körner äußerte sich, für alle Welt sichtbar, darin, daß die Grabstätte Karl Theodor Körners ebenfalls zum Begräbnisplatz für die Schwester Emma, die Eltern und die Tante erwählt wurde.

„Wie in der Kampfbahn der Auerochs
Erhuben wir unsere Hörner,
Entledigten uns des fränkischen Jochs
Und sangen die Lieder von Körner.“
(aus: Heinrich Heine, Der Tambourmajor)

Quelle: Körner-Museum, Wöbbelin

Datum der Abschrift: August 2004

Beitrag von: gghhev.de (Uwe Schärff)
Foto © 2004 Uwe Schärff

 

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