Text
linke Bronzetafel:
Das Deutsche Kolonial-Ehrenmal, ein Werk des
Münchener Bildhauers Fritz Behn, wurde 1931 von der Deutschen
Kolonialgesellschaft errichtet und am 6. Juli 1932 eingeweiht. Das
Ehrenmal war schon damals in Bremen umstritten. An ihm entzündete
sich die öffentliche Auseinandersetzung um die Frage nach der
Zukunft des Zusammenlebens von Völkern: in kolonialer Unterdrückung
oder in einem gleichberechtigtem Miteinander.
Über einer Krypta erinnerte der steinerne Elefant an
die Gefallenen des 1. Weltkriegs in den damals deutschen Kolonien
Afrikas. Zugleich war der Elefant Ausdrucks Deutschlands kolonialer
Vergangenheit wie auch der Forderung, neokolonialer Bremer Kreise
nach Rückgabe des ehemals deutschen Kolonialbesitzes.
In der NS-Zeit stand der Elefant im Mittelpunkt von
Bestrebungen des nationalsozialistischen Bremen, „Stadt der
Kolonien“ im „Dritten Reich“ zu werden.
Afrikas Probleme sind noch heute mit Kolonialismus,
Rassismus und andauernder Ausbeutung eng verbunden.
Afrikas Menschen haben unter grossen Opfern in
Befreiungskämpfen erfolgreich Widerstand geleistet.
Weltweit haben sich viele Menschen mit ihnen
solidarisiert. Unsere Gesellschaft hat begonnen, aus dieser
Entwicklung zu lernen.
Afrika hat in Bremen neue Freunde gefunden.
Dieses Denkmal ist ein Symbol für die Verantwortung,
die uns aus der Geschichte erwächst.
Text
rechte Bronzetafel:
ZUM GEDENKEN AN DIE OPFER DER DEUTSCHEN
KOLONIALHERRSCHAFT IN NAMIBIA, 1884 – 1914
S.E. Dr. Sam Nujoma
Präsident der Republik Namibia
Dr. Henning Scherf
Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, eingeweiht 21.
Juni 1996. |