Bagamoyo
liegt an der Küste zum Indischen Ozean, etwa 65 Km nördlich von Dar es
Salaam, in Tansania. Im 19. Jahrhundert war Bagamoyo der bedeutendste
Hafen und Handelsplatz Ostafrikas. Im Jahre 1884 begann die DOAG
(Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft) in Ostafrika mit der Erwerbung
von Land, welches am 27.02.1885 durch Kaiser Wilhelm I unter
Kaiserlichen Schutz gestellt wurde. Die Machtstellung der DOAG führte
1888 zum so genannten Araberaufstand, da diese um ihre Privilegien und
Handelseinnahmen, insbesondere aus dem Sklavenhandel, fürchteten. Die
DOAG war als Wirtschaftsunternehmen auf Gewinne ausgerichtet und
unterhielt deswegen nur einige eingeborene Sicherheitskräfte, deren
Aufgabe in der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung lag. Diese
konnten dem Aufstand aber keinen nennenswerten Widerstand
entgegensetzen. In dieser hilflosen Lage wandte sich die DOAG an die
deutsche Reichsregierung. Diese ernannte den Afrikaforscher Hermann
Wissmann zum Reichskommissar für Ostafrika. Wissmann stellte 1889 ein
1.000 köpfiges Expeditionskorps aus Sudanesen und Zulus auf, welche von
deutschen Offizieren und Unteroffizieren geführt wurden.
Unter
Hinweis auf die Schrecken des Sklavenhandels bewilligte der Reichstag
die benötigten Mittel in Höhe von zwei Millionen Mark. Innerhalb eines
Jahres wurde nun, auch mit Unterstützung der Reichsmarine, der Aufstand
niedergeschlagen. Mehrere Tote der Kämpfe fanden ihre letzte Ruhe auf
dem deutschen Friedhof in Bagamoyo. Die so genannte Wissmanntruppe
wurde 1891 als Kaiserliche Schutztruppe in den Reichsdienst übernommen.
In den
Jahren 1888 1891 war Bagamoyo die erste Hauptstadt von
Deutsch-Ostafrika. 1891 wurde die Hauptstadt, aufgrund des tieferen
Hafens, nach Dar es Salaam verlegt. Bagamoyo blieb Sitz einer
Bezirksverwaltung. Die deutsche Zeit Bagamoyos endete 1916 nach dem
Einmarsch britischer Truppen im Zuge des ersten Weltkrieges.