Eduard Müller
wurde 1940 zum Priester geweiht, er war als Adjunkt zusammen mit
Johannes Prassek und
Hermann Lange an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck eingesetzt. Zusammen mit
seinen Kollegen und dem evangelischen Pfarrer
Karl Friedrich Stellbrink vervielfältigte und verteilte er Predigten des
Bischofs von Münster,
Graf von Galen, in denen der sich gegen die Vernichtung psychisch und
physisch Kranker durch die Nationalsozialisten wandte. Auf Gruppenabenden in
der Herz-Jesu-Kirche war offen über die Sinnlosigkeit des Krieges diskutiert
worden. Die vier Geistlichen wurden verhaftet, ausgelöst durch eine Predigt
Stellbrinks nach der Bombardierung Lübecks am 28./29. März 1942, die er als
Strafe Gottes bezeichnete.
Die vier
Geistlichen wurden zusammen mit einigen Laien Anfang April 1942 verhaftet,
im Juni 1943 vom eigens aus Berlin angereisten Volksgerichtshof wegen
"landesverräterischer Feindbegünstigung", "Wehrkraftzersetzung", Vergehen
gegen das "Rundfunkgesetz" und das "Heimtückegesetz" zum Tode verurteilt und
im Gefängnis von Hamburg-Hohenglacis mit dem Fallbeil hingerichtet; die
Laien bekamen Zuchthausstrafen.