PLZ 03134
54°40‘56‘‘ N / 25°14‘52‘‘ E
Kriegsgräberstätte für Gefallene des Ersten und Zweiten Weltkriegs westlich der Innenstadt im Vingio-Park.
Große hügelige und bewaldete Fläche mit Symbolkreuzen. Im östlichen Teil liegen die Gräber des Ersten Weltkriegs mit den
Resten des alten Löwendenkmals und einem nach 1990 errichteten Hochkreuzes (keine Namen erhalten).
Auch Soldaten der Österreichisch-Ungarischen Armee ruhen hier, für sie wurde eine Gedenktafel angebracht (ohne Namen).
Im westlichen Teil liegen die Toten des Zweiten Weltkriegs. Im Zentrum steht ein Hochkreuz, das von aufgerichteten
Granitplatten umkreist wird, auf denen die Namen der hier ruhenden Soldaten verzeichnet sind.
Insgesamt sollen hier über 5100 Soldaten beider Weltkriege ruhen.
Inschriften:
1. Weltkrieg (altes Denkmal)
DEN HELDEN
DES WELTKRIEGES
Was die Kinder erben sollen ist der
Väter Heldensinn
(Das Denkmal wurde während
der Bauarbeiten gefunden und einstweilen
an dieser Stelle wieder aufgestellt)
1. Weltkrieg (neues Denkmal)
Ursprünglich befand sich an dieser Stelle das
1917 erbaute Denkmal für die mehr als 2000
Gefallenen des 1. Weltkrieges aus
Deutschland, Österreich-Ungarn,
Russland, Polen und der Türkei
2. Weltkrieg
1914/18 1939/45
Auf diesem Friedhof ruhen
neben den Gefallenen
des Ersten Weltkrieges
Deutsche Soldaten des
Zweiten Weltkrieges.
Gedenket ihrer und
der Opfer aller Kriege
Unter den 2337 in Vilnius gefallenen
deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges
ruhen etwa 1600 auf diesem Friedhof,
die anderen Gräber innerhalb des
Stadtgebietes gingen verloren:
(Namen)
Block 1, hier ruhen:
(Namen)
Gedenkstein Österreichisch-Ungarische Armee
DEN ÖSTERREICHISCHEN UND
UNGARISCHEN KAMERADEN
Den Gefallenen des 1. Weltkrieges aus den Ländern
der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Dalmatinisches IR No. 22, Sinj
Galizisches IR No. 9, Stryj
Galizisches IR No. 10, Przemysl
Galizisches IR No. 13, Krakow
Galizisches IR No.45, Sanok
Galizisches IR No.77, Sambor
Galizisches IR No. 80, Zloczow
Krainerisches IR No. 17, Ljubljana
Küstenländisch-Krainierisches IR No. 97, Trieste
Mährisches IR No. 3, Kromeriz
Oberösterreichisches IR No. 14, Linz
Salzburg-Oberösterreichisches IR No. 59, Salzburg
Ungarisches IR No. 12, Komarom
Ungarisches IR No. 38, Kecskemet
Ungarisches IR No. 48, Nagykanizsa
Ungarisches IR No. 64, Broos
Ungarisches IR No. 71, Trencin
Ungarisches IR No. 82, Szekely, Udvarhely
K.u.k Sappeurbataillon No. 2 Wien
K.k. Landwehrinfanterieregiment No. 7, Plzen, Beroun, Pisek
K.k. Landwehrinfanterieregiment No. 3, Stryj, Przemysl
K.u. Honvedinfanterieregiment No. 1, Budapest
K.u. Honvedinfanterieregiment No. 10, Eger
K.u. Honvedinfanterieregiment No. 12. Szatmar-Nemeti
K.u. Honvedinfanterieregiment No. 15, Trencin
K.u. Honvedinfanterieregiment No. 17, Szekesfehervar, Kaposvar
K.u. Honvedinfanterieregiment No. 18, Sopron, Göne
K.u. Honvedinfanterieregiment No. 20, Nagykanizsa
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Das österreichische Bundesheer
Magyar Honvedseg
Armada ceske republiky
Armada Slovenskej republiky
Union der Europäischen Wehrhistorischen Gruppen
Vilnius 18.8.2001
Namen der Gefallenen:
2. Weltkrieg (Archivdaten)
| Dienstgrad | Name | Vorname | Geburtsdatum & Ort | Todesdatum & Ort | Einheit | Bemerkungen |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Soldat | BRUHNS | Gerhard | 09.08.1921 Pritzwalk |
28.07.1941 in Wilna im Krgslaz. 909/910 |
1./Feld.E Batl. 59 | gestorben, aus Pritzwalk, Kreis Prignitz, Brandenburg |
| Schütze | FANDREY | Karl | 09.07.1917 Schmietau | 24.06.1941 bei Bienakonie - Litauen |
aus Wolfshagen, Kreis Prignitz, Brandenburg | |
| Gefreiter | FICHTNER | Richard | 16.09.1925 Berlin |
08.07.1944 Wilna - Litauen |
aus Kyritz, Kreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg | |
| Obergefreiter | GÖSEKE | Bernhard | 07.11.1907 Sükow |
11.11.1943 im Krgs. Laz. 2/605 Wilna |
gestorben an Verw., aus Sükow, Kreis Prignitz, Brandenburg | |
| Grenadier | GUMTOW | Willi Emil Wilhelm | 18.12.1924 Bullendorf, Kreis Crossen |
00.07.1944 bei Wilna |
aus Zernitz, Kreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg | |
| Obergefreiter | HOHN | Paul | 22.03.1925 Prüm |
13.01.1945 bei Grbzenmji |
aus Prüm, Kreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz | |
| Obergefreiter | JATHE | Ernst Dietrich | 06.07.1923 Leerßen |
00.03.1945 Stüri bei Durben - Kurland |
Füs. Batl. 225 | aus Leerssen, Landkreis Diepholz, Niedersachsen |
| Gefreiter | JÜSTEN | Hans Johann | 27.05.1924 Dormagen | 11.07.1944 Flugpl. Wilna |
aus Dormagen, Rhein-Kreis Neuss, Nordrhein-Westfalen | |
| Gefreiter | KOETZING | Gerhard | 31.01.1923 Wittenberge | 25.11.1942 in Wilna im Krgslaz. 909/910 |
gestorben, aus Wittenberge, Kreis Prignitz, Brandenburg | |
| Obergefreiter | LINTOW | Friedrich | 22.02.1914 Deutsch Bork |
01.08.1944 bei Wilna |
aus Deutsch Birk, Kreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg | |
| Obergefreiter | MOLITZ | Herbert | 16.03.1909 Ladekath |
25.12.1944 Kgf. Laz. 7195/I in Wilna |
aus Ladekath, Kreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt | |
| Obergefreiter | POHLE | Friedrich | 27.02.1906 Kroppenstedt | 00.01.1947 im Kgf. Lager Wilna |
gestorben, Kreis Börde, Sachsen-Anhalt | |
| Grenadier | SCHERNER | Rudolf | 13.10.1924 Berlin VIIc |
12.07.1944 in Wilna |
aus Falkensee, Kreis Havelland, Brandenburg | |
| Schütze | SCHRÖDER | Georg | 28.09.1923 Steckelsdorf | 26.06.1941 H.V.Pl. Sanko. 1/19 in Dziewieniszki |
6./Schtz. Regt. 73 | aus Rathenow-Neue Schleuse, Kreis Havelland, Brandenburg |
| Obergefreiter | SCHULZE | Günther | 16.03.1920 Legde |
09.03.1945 Kgf.Lag. 7195/I Wilna - Litauen |
gestorben, aus Legde, Kreis Prignitz, Brandenburg | |
| Soldat | SCHULZE | Herbert | 22.10.1925 Görne |
08.07.1944 Wilna - Litauen |
Gren. Regt. 399 | aus Görne, Kreis Havelland, Brandenburg |
| Unteroffizier | SCHWERIN | Willi | 19.07.1915 Salzwedel |
30.06.1944 im Krgslaz. 1/532 |
aus Salzwedel, Sachsen-Anhalt | |
| Unteroffizier | STAGE | Rudi Rudolf | 30.06.1923 Colbitz |
18.10.1943 in Mickulmai östl. Wilna |
aus Colbitz, Kreis Börde, Sachsen-Anhalt | |
| Grenadier | STOLLE | Waldemar | 26.10.1925 Nordhof-Königshorst |
08.07.1944 in Wilna - Litauen |
Stab/Gren. Regt.399 | aus Hakenberg, Kreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg |
Die Kriegsgräberstätte befindet sich in einem gepflegten Zustand.
In der Zeit der Sowjetunion 1945-1990 wurden Kriegsgräberstätten ganz oder
teilweise zerstört oder zumindest sich selbst überlassen. Auch dieser Friedhof verwilderte,
Grabkreuze wurden abgeräumt und das im 1. Weltkrieg 1917 errichtete Denkmal
mit der Figur eines ruhenden Löwen wurde zerschlagen.
Ab 1998 legte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit Hilfe der Bundeswehr den Friedhof frei,
bettete weiter Gefallene des 2. Weltkriegs hier ein und gestaltete die Anlage.
Im Jahre 2001 wurde die Kriegsgräberstätte offiziell eingeweiht.
Die 1408 Namen der Gefallenen des 1. Weltkriegs sind leider nicht erhalten.
Nur die Massengräber für 890 russische Soldaten sind mit Steinen mit orthodoxen Kreuzen gekennzeichnet.
Nur einige Gräber von Gefallenen des 1. Weltkriegs jüdischen Glaubens haben persönliche Grabsteine
an ihrem Bestattungsort (nur mit hebräischen Inschriften). Die Namenstafeln wurden fotografiert,
doch für eine Abschrift fehlt die Zeit. Freiwillige Helfer dafür werden gesucht.
Aus dem Archiv (Sterberegister des Standesamts bzw. des Kreis- oder Stadtarchivs) des Verfassers
konnte eine kleine Liste notiert werden mit ergänzenden Daten,
die nicht in der VDK-Datenbank aufgelistet werden.
Von der Österreichisch-Ungarischen Armee ruhen 48 Soldaten hier.
Datum der Abschrift: 01.07.2025
Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © historisch, 2025 R. Krukenberg