Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Valgunde (Kriegsgräberstätte: 1. Weltkrieg „Dishup“), Gemeinde Valgunde, Kreis Jelgava, Lettland

PLZ 3017

GPS-Koordinaten: 56°47'45.3"N 23°39'42.5"E

Kriegsgräberstätte für Gefallene des 1. Weltkriegs in den großen Wäldern nördlich des Ortes.
Eine kleine Anlage mit Eingangspforten und Denkmal. Dieser Friedhof ist völlig aufgegeben und zugewachsen,
alles ist dick mit Moos bewachsen. Es fehlen viele Grabkreuze.
Es sind nur noch 30 vorhanden, auf dem Denkmal sind aber 59 Tote angegeben.

Inschriften:

DEUTSCHER KRIEGERFRIEDHOF
DISHUP
1914-1918
HIER RUHEN
57 DEUTSCHE SOLDATEN
2 RUSSISCHE SOLDATEN
LDST. INF. BTL. 4
INF. RGT. 427
INF. RGT. 332
FÜS. RGT. 34
INF. RGT. 426
INF. RGT. 467

SIE ALLE STARBEN IN TREUER PFLICHTERFÜLLUNG
FÜR IHR VATERLAND. EHRE IHREM ANDENKEN. 1939

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Todesdatum Einheit
Musk. BECKER Josef 08.01.1917 10./IR 407
Uffz. BLUHM David 23.01.1917 1./IR 407
Schütze BOMEIER F. 09.01.1917 1./IR 407
Musk. BÜLOW Rudolf 21.03.1917 1./IR 428
Pion. COTE Willi 23.01.1917 7./Gde.R.Pion.B.
Pion. ECKERT Karl 23.01.1917 7./Gde.R.Pion.B.
Kan. FLEISCHER Willi 24.01.1917 7./FAR 405
E. Res. GAPCZINSKI St. 25.01.1917 3./Füs.R. 34
Musk. HAASE Karl 06.01.1917 4./IR 332
Pion. HAHN Karl 25.01.1917 7./Gde.R.Pion.B.
Kan. HALFPAAP Emil 24.01.1917 7./FAR 405
Gefr. KAISER Heinrich 24.01.1917 FAR 219
Gefr. KLAPPING Paul 02.03.1917 1./IR 426
Schütze KLOTZKI H. 23.01.1917 1./IR 407
Wehrm. LASCHINSKI F. 21.03.1917 1./IR 428
Schütze LIEBIG Wilh. 02.03.1917 1./Ldst.IR 4
Musk. LOTSCHA Hermann 18.03.1917 4./IR 426
Kan. MEINKE Fritz 24.01.1917 7./FAR 405
Kan. PATLING Johann 24.01.1917 7./FAR 405
Schütze REINHARDT G. 21.01.1917 1./IR 332
Gefr. REINICKE Richard 08.01.1917 10./IR 407
Kan. SCHMALFELD Walter 21.01.1917 7./FAR 276
Ldstm. SCHULZE Wilhelm 21.03.1917 1./Ldst..IB 4
Ob. Jäger SPERLING H. 23.01.1917 9./IR 407
Ldstm. STRELOW Alex. 04.02.1917 3./Füs.R. 34
Musk. STUDE Wilhelm 02.02.1917 8./IR 407
Kan. VOLLMAR Willi 28.03.1917 3./FAR 276
Gefr. WIEGMANN Hermann 08.01.1917 1./IR 407
Musk. ZIEGLER Paul 18.03.1917 1./IR 426

In Lettland befinden sich über 200 kleine und mittelgroße Kriegsgräberstätten für Gefallene des 1. Weltkriegs.
In der Zeit der sowjetischen Besetzung von 1944-1990 wurden diese Friedhöfe, die meist in abgelegenen Gegenden lagen
sich selbst überlassen und verwilderten. In Siedlungen wurden sie zerstört, beschädigt oder wuchsen ebenfalls zu.
Nach 1990 wurden viele dieser Anlagen freigelegt oder notdürftig saniert. Einige der Friedhöfe liegen aber
noch immer sehr abgelegen in den Wäldern in einem Dornröschen-Schlaf.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat nicht die Mittel sich um so viele Kriegsgräberstätten zu kümmern.
Nur bei einigen konnte er mit Hilfe der Bundeswehr oder Jugendgruppen tätig werden.
Andere pflegen die Gemeinden mehr oder weniger gut.
Dieser Friedhof liegt nicht weit von einer Nebenstraße der P99, liegt dort aber sehr versteckt, Er ist völlig verwahrlost.
Überall wachsen kleine Bäume zwischen den Grabkreuzen hoch. Durch den dicken Bewuchs mit Moos über der alten
Eingangspforte macht der Friedhof einen verwunschenen Eindruck, wie aus einer versunkenen Welt.
Der sehr versteckt liegende Friedhof ist sogar bei Google-Maps verzeichnet. Doch liegt deren Punkt etwa 100 Meter zu weit nordöstlich.
Dort landet man im dichten Gestrüpp an einem Abhang, der in ein sumpfiges Bachtal führt. Diese GPS-Angabe hier ist genauer,
was man auch braucht, da man die Anlage erst erkennt, wenn man direkt davorsteht.
Dank an den Leiter des „Christmas Battle“ Museums, Herrn Dagnis Dedumietis, der dem Verfasser seine Unterlagen
mit GPS-Koordinaten übergeben hat. Ohne diese hätte der Verfasser nie von dieser Anlage erfahren und sie wäre nicht zu finden gewesen.

Datum der Abschrift: 01.07.2025

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2025 R. Krukenberg