Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Vaivara (Grenadier-Höhe), Gemeinde Sinimäe, Stadt Narva-Jõesuu, Kreis Ida-Viru, Estland

PLZ 40101

GPS-Koordinaten: 59°22‘28‘‘ N / 27°51‘28‘‘ E

Auf der sogenannten „Grenadier-Höhe“ (Höhe 82,9) bei Vaivara wurden drei Denkmäler für europäische
Freiwilligen-Einheiten aufgestellt, die hier auf deutscher Seite im 2. Weltkrieg 1944 gegen sowjetische Truppen kämpften.
Es sind schwarze Granitstelen für Freiwillige aus Estland, Wallonien und den Niederlanden.


Inschriften:

Gedenkkreuz:
1944
EESTI KAITSELAHINGUIS
LANGENUD KODUMAA
POEGI MÄLESTAB
EESTI RAVAS
(Estland gedenkt der gefallenen Söhne des
Heimlandes im Verteidigungskampf bei Ravas
)

Denkmal Esten:
20. EESTI RELVA
GRENADERIDE
DIVIIS.
1944 – 1945
EESTI – SAKSAMAA
(20. Estnische Waffen Grenadier Div.
Estland – Deutschland
)

LANGENUTE
MÄLESTUSEKS
(Im Gedenken an die Gefallenen)
PURUSTATUD 27.04.2007 A.
(Zerstört am …)

Denkmal Wallonier:
1941-1945
5. FREIWILLIGEN
STURMBRIGADE
„WALLONIEN“
DEUTSCHLAND
RUSSLAND
ESTLAND

LANGENUTE
MÄLESTUSEKS

A LA MEMOIRE
DE NS MORTS

DEN GEFALLENEN
ZUR ERINNERUNG

Denkmal Niederländer:
(Gleiche Widmung in Estnisch)

TER NAGEDACHTENIS AAN DE
GESNEUVELDE, VERMISTE EN
IN GEVANGENSCHAP OMGEKOMEN
NEDERLANDSE FRONTSOLDATEN,
VERPLEEGSTERS EN HELPERS
DIE TIJDENS DE
TWEEDE WERELDOORLOG
IN OOST-EUROPA 1941-1945
TROUW HUN PLICHT VERVULDEN
(Im Gedenken an die gefallenen, vermissten und
in Gefangenschaft verstorbenen niederländischen
Frontsoldaten, Krankenschwestern und Helfer
die in der Zeit des 2. Weltkriegs in Osteuropa
1941-1945 treu ihre Pflicht erfüllten
)

Das Dorf Vaivara ist heute vollständig in den Ort Sinimäe eingegliedert, war aber bis 2017 eigenständig.
Auf dem Gemeindegebiet liegen mehrere Hügel, die 1944 Schauplatz erbitterter Kämpfe wurden,
als die sowjetischen Truppen versuchten bei Narva (Narwa) durchzubrechen.
Hier kämpfte das III.SS-Panzer Korps mit vielen europäischen Freiwilligen (einschließlich estnischer Regimenter).
Auf dem heute „Grenadier-Höhe“ genannten Hügel (auch „Blaue Berge“ genannt), fanden die schwersten Kämpfe statt.
Die Veteranen der europäischen Freiwilligen-Verbände errichteten in den 1990er Jahren hier
ein großes Gedenkkreuz und drei Denkmäler für ihre gefallenen Kameraden.
Drei weitere Denkmäler stehen im Ort Vaivara am Museum (siehe eigenes Kapitel)
Die Gegend um Narva wurde zu sowjetischen Zeiten systematisch mit Russen besiedelt
und Esten vertrieben (auch wegen Uran-Gewinnung), so dass bis heute die Russisch
sprechende Bevölkerung die Mehrheit hat. Diesen sind die Denkmäler ein Dorn im Auge.
Am Museum wurden sie schon mehrmals umgestoßen. Hier am Hügel wurde sogar auf die Denkmäler geschossen
und die Steine mit starker Gewalt zerbrochen. Die Einschüsse und Brüche sieht man noch heute
Im Gegensatz dazu ist das sowjetische Denkmal am Friedhof über und über mit Blumen geschmückt.
Die Verluste auf beiden Seiten waren sehr hoch. Die gefunden Deutschen und Verbündeten Toten
wurden meist auf der großen deutschen Kriegsgräberstätte im Norden von Narva bestattet.
Zwei gefallene estnische Bataillons-Kommandeure wurden neben dem Freiheitsdenkmal
an der evangelischen Kirche in der Stadt Jöhvi beerdigt. Sie werden in einem Kapitel zu diesem Ort aufgelistet.

Datum der Abschrift: 01.07.2025

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2025 R. Krukenberg