Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Skaistkalne (Kriegsgräberstätte: 1. Weltkrieg „Schönberg“), Gemeinde Skaistkalne, Bezirk Bauska, Lettland

PLZ 3924

GPS-Koordinaten: 56°22‘55‘‘ N / 24°37‘45‘‘ E

Kriegsgräberstätte für Gefallene des 1. Weltkriegs am nordwestlichen Rand des Ortes in der Nähe des
Gemeindefriedhofs. Viereckige Fläche mit einem außergewöhnlichen zentralen Denkmal.
Um eine alte Eiche ist eine Rotunde mit Inschrift aus großen Steinblöcken gemauert.
Ein Eingangstor mit Pfeilern führt hinein.
Der Friedhof war stark zerstört und wurde in einem Bundeswehreinsatz 2014 wieder hergestellt.
Es wurden schön aussehende kegelförmige Büsche um die Anlage. gepflanzt.

Inschriften:

Rest der Widmung:

IM KAMP(F)
(F)REI(H)EIT
HEI(M)AT
ZUM
WIE

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Todesdatum Einheit Bemerkungen
Uffz. BARTIKOVSKI A. 25.08.1915 2./IR 18
Uffz. BASTIAN Ernst 25.08.1915 11./IR 18
Ldstm. BOHNENSACK H. 09.07.1916 K.A.B. 59
DOKODSCHOW 20.10.1915 15.Sibir.Rgt. Russe
Musk. DREHNER Rudolf 23.08.1915 9./RIR 35
Musk. FREITAG 25.09.1915 MGK/IR 68 kein Vorname angegeben
Gefr. GRUNEWALD Albin 27.12.1915 Mun.Kol.4.R.D. 76
Train. HOPPE Richard 04.04.1916 Feldflg. Abt. 16
Ldstm. KALLUNAT Joh. 14.08.1916 2./Ldst.I.Btl. 9
Res. KAMINSKI Johann 25.08.1915 MGK/IR 18
Ldstm. KOPPEN Wilhelm 17.10.1915 1./RIR 24
Schütze KOTOVSKI Mih. 25.08.1915 MGK/IR 18
Musk. KROLL Josef 10.06.1916 4./Armier.Btl. 130
KRUTCHINIK Alex. 21.08.1917 5./Gr.R. 4 Russe
Uffz. KRUTSCHKOW 00.08.1915 7./sibir.IR 114 Russe
Musk. LEMME Franc 25.08.1915 11./IR 18
Uffz. LEUTRITZ Oswald 03.08.1915 2./Ulan.R. 17
Kraftf. LEVANSKI Bruno 20.05.1916 Feldflg. Abt. 16
Musk. MAJECK Josef 10.10.1915 1./RIR 20
Musk. MARQUARDT Aug. 01.08.1916 6./IR 54
Leutn. MAYER Hans 27.08.1915 2./sächs.Ulan.R. 21
Ldstm. MÜLLER Max 18.11.1915 14./Ldw.IR 133
Leutn. NIKOLAI Kurt 02.09.1915 4./Drag.R. 20
Wehrm. PANNOSCHA Joh. 24.08.1915 12./RIR 35
Uffz. PESTLIN Wilhelm 24.10.1915 10./RIR 20
E. Res. PETROSCHKAT W. 03.09.1916 1./R.Div. 30
PHILPPOW 18.10.1915 51.Sibir.Regt. Russe
Wehrm. POLZIN Wilhelm 24.10.1915 8./Ldw.IR 34
E. Res. PRYSENER Gust 25.08.1915 10./IR 18
Uffz. RATHKE Bernh. 30.12.1915 8./IR 54
E. Res. RUDDIGKEIT P. 25.08.1915 11./IR 18
Wehrm. SANDMANN Albert 24.08.1915 4./RIR 35
Ldstm. SCHIMMING Gustav 17.10.1915 12./RIR 24
Ldstm. SCHMIDT Alfred 18.10.1915 10./RIR 24
Gefr. SCHNEIDEREIT E. 25.08.1915 1./IR 48
Ulan SCHULZ Fritz 20.11.1915 1./Schütz.R. 89 geschrieben SCHULC Fritc
SIMENOV Fedor 13.03.1916 IR 201 Russe
Wehrm. STREHL Paul 28.08.1915 6./RIR 35
Gefr. VOSS Bernhardt 17.10.1915 3./RIR 24
Musk. WASCHKE Gustav 25.08.1915 2./IR 18

In Lettland befinden sich über 200 kleine und mittelgroße Kriegsgräberstätten für Gefallene des 1. Weltkriegs.
In der Zeit der sowjetischen Besetzung von 1944-1990 wurden diese Friedhöfe, die meist in abgelegenen Gegenden lagen
sich selbst überlassen und verwilderten. In Siedlungen wurden sie zerstört, beschädigt oder wuchsen ebenfalls zu.
Nach 1990 wurden viele dieser Anlagen freigelegt oder notdürftig saniert. Einige der Friedhöfe liegen aber
noch immer sehr abgelegen in den Wäldern in einem Dornröschen-Schlaf.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat nicht die Mittel sich um so viele Kriegsgräberstätten zu kümmern.
Nur bei einigen konnte er mit Hilfe der Bundeswehr oder Jugendgruppen tätig werden.
Andere pflegen die Gemeinden mehr oder weniger gut.
Dieser Friedhof wurde zu sowjetischen Zeiten stark zerstört. Das Denkmal wurde total zerlegt wie das historische Foto zeigt. Auf der Seite des Volksbundes kann man Bilder vom Einsatz der Bundeswehr 2014 sehen. Im Jahre 2025 waren die Steine leider schon wieder vermoost und das Gelände stark bewachsen.
Dank an den Leiter des „Christmas Battle“ Museums, Herrn Dagnis Dedumietis, der dem Verfasser seine Unterlagen mit GPS-Koordinaten übergeben hat. Ohne diese wäre die Anlage nicht zu finden gewesen (beim Volksbund sind keinerlei Informationen zur Lage notiert). Dank auch für das historische Foto, das kurz vor der Restaurierung durch die Bundeswehr gemacht wurde.
Die Steine des Denkmals wurden leider in falscher Reihenfolge zusammengesetzt, so dass die rundherum laufende Inschrift keinen Sinn ergibt. Der Verfasser hat einige Bruchstücke zum möglichen Worten zusammengesetzt. Es sind weitere Buchstaben vorhanden aus denen kein sinnvolles Wort konstruiert werden kann. Wahrscheinlich fehlen Steine, oder sind zu stark beschädigt.
Die Grabkreuze sind nummeriert. Die höchste vorhandene Nummer ist Nr. 51. Vorgefunden wurden 46 Kreuze, es fehlen also mindesten fünf
Grabkreuze. Sechs Kreuze waren für unbekannte Soldaten, zwei für Deutsche der Eisernen Division, gestorben 1919 und drei für insgesamt 25 Russen.

Datum der Abschrift: 01.07.2025

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2013 Dagnis Dedumietis, 2025 R. Krukenberg