Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Sigulda (Kriegsgräberstätte: 1. Weltkrieg „Kronenberg“), Bezirk Sigulda, Lettland

PLZ 2150

GPS-Koordinaten: 57°08‘18‘‘ N / 24°49‘15‘‘ E

Kriegsgräberstätte für Gefallene des 1. Weltkriegs am äußersten westlichen Ende des Ortes.
Auf einer Erhöhung befindet sich eine kreisförmige und dick ummauerte Anlage aus Natursteinen.
Auf dem erhöhten Mittelteil steht ein Denkmal. Eine Treppe führt hinauf und drei Betonstäbe ragen am Eingang aus dem Boden.
Die Grabkreuze wurden nach 1944 systematisch zerstört und davon sind nur noch wenige Reste erhalten.

Inschriften:


EHRENFRIEDHOF
KRONENBERG
1914-1918
HIER RUHEN 105 DEUTSCHE SOLDATEN
INF. RGT. 1
GARD. RGT. Z. F. 4
R. INF. RGT. 59
R. INF. RGT. 3
PETERSDORF. M.G.ABT
INF. RGT. 419
INF. RGT. 330
KÜR. RGT. 3
JÄGER. BATL. 2
BAYR. INF. RGT. 2
LEIB. HUS. RGT. 1

SIE ALLE STARBEN IN TREUER PFLICHTERFÜLLUNG
FÜR IHR VATERLAND. EHRE IHREM ANDENKEN. 1937

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Todesdatum Einheit Bemerkungen
KAMPKAL Rudolf 20.10.1918 Stein weggebrochen
Schtz. KRATZSCH Kurt 20.02.1918 2./IR 431
Musk. LIEDER August 29.06.1917 9./IR 59
Kür. WIESPATAT Gustav 12.08.1917 MGK/Kür.R. 3

In Lettland befinden sich über 200 kleine und mittelgroße Kriegsgräberstätten für Gefallene des 1. Weltkriegs.
In der Zeit der sowjetischen Besetzung von 1944-1990 wurden diese Friedhöfe, die meist in abgelegenen Gegenden lagen
sich selbst überlassen und verwilderten. In Siedlungen wurden sie zerstört, beschädigt oder wuchsen ebenfalls zu.
Nach 1990 wurden viele dieser Anlagen freigelegt oder notdürftig saniert. Einige der Friedhöfe liegen aber
noch immer sehr abgelegen in den Wäldern in einem Dornröschen-Schlaf.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat nicht die Mittel sich um so viele Kriegsgräberstätten zu kümmern.
Nur bei einigen konnte er mit Hilfe der Bundeswehr oder Jugendgruppen tätig werden.
Andere pflegen die Gemeinden mehr oder weniger gut.
Dieser Friedhof ist immer noch sehr beeindruckend von seiner Bauweise. Doch er macht einen traurigen Eindruck
mit den wenigen noch vorhandenen und stark beschädigten Resten von Grabkreuzen.
Nur noch vier ablesbare Steine mit Namen sind vorhanden (und zwei für unbekannte deutsche Soldaten),
der klägliche Rest von einst wohl 105 Kreuzen.

Datum der Abschrift: 01.07.2025

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2025 R. Krukenberg