Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Rundāle (deutsch Ruhenthal; Kriegsgräberstätte: 1. Weltkrieg), Bezirk Bauska, Lettland

PLZ 3921

GPS-Koordinaten: 56°24‘43‘‘ N / 24°01‘27‘‘ E

Auf der Kriegsgräberstätte im Schlosspark ruhen 50 deutsche und zehn russische Soldaten, die im 1. Weltkrieg gefallen sind. Für sie wurde nach 1990 ein Denkmal in Form eines Obelisken errichtet.
Außerdem gibt es ein Denkmal für die Preußen und anderen Nationen, die auf französischer Seite 1812 im Russlandfeldzug Napoleons gefallen sind und im Schloss einquartiert waren.

Inschriften:

Denkmal 1. Weltkrieg:

HIER RUHEN
DEUTSCHE SOLDATEN
DES ERSTEN WELTKRIEGES
GEDENKET IHRER UND
DER OPFER ALLER KRIEGE

Denkmal 1812:
EN MEMOIRE
DES SOLDATS
DES VINGT NATIONS
QUI COMPOSAIENT
LA GRANDE ARMEE
DE L`EMPEREUX NAPOLEON 1er
MORTS SUR CES TERRES
AU COURS DE LA
CAMPAGNIE DE RUSSIE
EN 1812
(Im Gedenken an die Soldaten der zwanzig Nationen,
aus denen sich die Grosse Armee von Kaiser Napoleon I.
bildete, die während des Russlandfeldzugs 1812
in diesem Land starben
)

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum Todesdatum
Ersatz-Reservist BÖHM Richard 23.11.1885 27.09.1915
Wehrmann BRAUNSCHWEIG Wilhelm 24.03.1880 17.10.1915
Grenadier DEFFKE Friedrich 21.08.1894 30.09.1915
Dragoner DEMPKE Bruno 06.09.1893 24.07.1915
Kürassier DÖBLER August 09.09.1894 11.11.1915
Armierungssoldat DORF Fritz 19.04.1888 06.10.1915
Dragoner DROGMANN Albert 18.10.1896 19.09.1915
Kürassier ECKERT Günter 08.12.1898 28.09.1915
Gefreiter GUREIEFF Fedor 09.10.1915
Kanonier HALLMANN Karl 02.09.1886 21.09.1915
Landsturmmann HARKÖTTER Hermann 15.10.1896 28.09.1915
Musketier HARTMANN Friedrich 01.10.1915
Reservist HENKEL Wilhelm 10.12.1890 19.10.1915
Reservist HILT Johann 31.10.1915
Pionier JANICKI Martin 07.10.1881 17.09.1915
Reservist JOPPECK Johann 29.03.1887 17.09.1915
KALLMANN 23.09.1915
Musketier KOLBERG Sigismund 10.10.1895 01.10.1915
Musketier KOLOSKA Johann 29.07.1915
Musketier KRÜGER Ernst 03.03.1892 21.09.1915
Ersatz-Reservist KRÜGER Reinhold 12.01.1886 23.10.1915
Husar KRÜSE Hans 07.08.1894 19.09.1915
Ersatz-Reservist KUPKE Ferdinand 22.09.1915
Gefreiter KUWANIETZ Ernst 04.11.1874 13.01.1915
Husar LARSEN Peter 29.04.1895 12.09.1915
Unteroffizier LAURIN Leo 05.12.1897 27.09.1915
Gefreiter MARKERT Paul 28.04.1919
MARX Hermann 31.10.1885 09.10.1915
Musketier MEWES Paul 16.12.1882 25.09.1915
Kanonier MEYER Jakob 03.09.1893 11.10.1915
Landsturmmann MICKEIN Max 15.12.1891 18.09.1915
Jäger MIRSCHING Gottlob 21.07.1895 11.09.1915
Ersatz-Reservist NETZBAND August 08.01.1887 06.11.1915
Husar NIELSEN Andreas 21.06.1895 18.09.1915
Kriegsfreiwilliger OESTERREICH Willi 21.01.1897 08.09.1915
Trainfahrer PETERS Heinrich 19.06.1916
Ersatz-Reservist PONICKI Josef 20.08.1915
Jäger RÜDIGER Franz 18.09.1915
Landsturmmann SCHMITZ Ferdinand 12.10.1879 30.11.1915
Reservist SCHÜRPEL Otto 29.07.1915
Leutnant der Reserve STIEMKE Dr. Erich 12.04.1892 10.09.1915
STYKLIN Andrej 11.10.1915
Füsilier TREPLIN Paul 15.01.1895 19.10.1915
Landsturmmann UFER August 07.05.1875 25.09.1915
Musketier UWIRA Max 15.07.1895 29.09.1915
Landsturmrekrut WALLA Paul 26.01.1891 26.10.1915
Ulan WENDORF Werner 18.04.1891 15.10.1915
Rekrut WESSEL Karl 29.07.1893 31.10.1915
Landsturmmann WROBLEWSKY Werner 27.03.1891 17.09.1915
Schütze WUNDERMANN Gerhard 29.06.1892 09.09.1915

Hier ruhen ein weiterer unbekannter deutscher Soldat und neun unbekannte russische Soldaten.
Die Toten verstarben in einem Lazarett das im Schloss eingerichtet wurde.
Die Kriegsgräberstätte verfiel nach der Besetzung durch die Sowjetunion 1944.
Nach der erneuten Unabhängigkeit Lettlands richtete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. das Gelände wieder her.
Die Grabzeichen waren verschwunden und die Grablagen unklar, deshalb wurde der Obelisk mit den Namen errichtet.
Es wurde ein gleichförmiger Obelisk für die auf französischer Seite 1812 gefallenen (zwangsweise)
Verbündeten errichtet. Die beiden Denkmäler bilden mit der Gartenarchitektur ein Ensemble.
Die offizielle Einweihung erfolgte 2011 im großen Rahmen mit militärischen
Abordnungen und Botschaftern aus Lettland, Deutschland und Frankreich.
Die Kriegsgräberstätte ist nicht frei zugänglich. Man muss zu den Öffnungszeiten des Schlosses kommen
und 6 Euro Eintritt für den Park bezahlen, der aber durchaus sehenswert ist.
Bei Interesse am Besuch des beeindruckenden Barock-Schlosses muss man weiteren Eintritt bezahlen.
Die Inschriften auf dem Denkmal waren im Jahre 2025 leider schon stark verblasst.

Datum der Abschrift: August 2019 / 01.07.2025

Verantwortlich für diesen Beitrag: Heike Herold /
R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de) (Korrektur, ergänzende Informationen)
Foto © 2019 Heike Herold (frei), 2025 R. Krukenberg