Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Lehe (Haus Reddersen), Stadtteil Horn-Lehe, Stadt Bremen, Bremen

PLZ 28359

53.098250, 8.872377

Die mannshohe Gedenkstele aus Glas befindet sich in der Straße Luisental 5 vor dem ehemaligen Pflege- und Erziehungsheim „Haus Reddersen“.

Inschriften:

Zum Gedenken

An dieser Stelle wurde am 4. September 1898 die erste Pflege- und Erziehungsstätte für Kinder und Jugendliche mit körperlicher und geistiger Behinderung in Bremen eröffnet.
Ab 1908 hieß die Einrichtung HAUS REDDERSEN in Erinnerung an die Gründer, den Bremer Pädagogen Heinrich Otto Reddersen ( 1827-1908).

Ab 1933 wurde das engagierte Eintreten für Kinder und Jugendliche mit Behinderung durch die Nationalsozialisten, deren rassehygienischen Vorstellungen vom Kosten-Nutzen-Denken geprägt waren, radikal in Frage gestellt. Wohltätigkeit schlug um in „tödliches Mitleid“.

Am 31. August 1939 wurde das HAUS REDDERSEN aufgelöst und die meisten der über 100 Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen in ganz Deutschland gebracht. Am Ende des Zweiten Weltkriegs lebten nur noch wenige von ihnen. Vermutlich starben einige aufgrund ihrer schweren Behinderung, doch die Mehrzahl erlag den Folgen von Nahrungsentzug, Medikamentenüberdosierung und mangelnder Pflege.

1978 wurde der einst repräsentative Gebäudekomplex im Luisental Nr. 5 abgerissen.

Namen der Opfer:

2. Weltkrieg

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort
BEHRENS Heinrich 02.03.1915
Bremen
19.02.1944
Meseritz
BUSCH Ernst 09.06.1929
Bremen
04.10.1941
Erlangen
ETZOLD Anneliese 04.08.1921
Bremen
07.07.1943
Uchtspringe
GRIMMINGER Rudolf 23.09.1922
Bremen
15.11.1944
Erlangen
HARBERS Georg 08.12.1908
Woppenkamp bei Bockhorn
03.08.1941
Blankenburg
NORDSIEK Berta 10.02.1920
Bremen
04.01.1944
Meseritz
OETJEN Ursula 07.12.1926
Bremen
19.12.1943
Meseritz

Neufassung aus redaktionellen Gründen am 15.03.2025.

Datum der Abschrift: 16.10.2017

Verantwortlich für diesen Beitrag: Jörg Stoll
Foto © 2017 Jörg Stoll