PLZ 5015
GPS-Koordinaten: 56°51‘2‘‘ N / 24°35‘29‘‘ E
Rest einer Kriegsgräberstätte für Gefallene des 1. Weltkriegs etwas nördlich des Ortes. Kleine viereckige
Anlage mit zentralem Denkmal, umrandet von einem Erdwall und zwei Pfeilern aus Natursteinen mit fehlender Pforte.
Die Grabkreuze wurden alle zerschlagen und nach 1990 nur noch Reste davon vorgefunden. Diese sind heute
zusammen auf dem Boden ausgelegt. Hier sollen 124 deutsche (davon 40 unbekannt) und 3 unbekannte
russische Soldaten ruhen. Heute ist nur noch ein kläglicher Rest der Namen vorhanden.
Dieser Friedhof wird auch „Sille-Lindenberg“ genannt.
Inschriften:
EHRNFRIEDHOF SILLE
1914-1918
HIER RUHEN DEUTSCHE KRIEGER
INF. REGT. 405
INF. REGT. 407-439
INF. REGT. 78
INF. REGT. 92
SIE ALLE STARBEN IN TREUER PFLICHTERFÜLLUNG
FÜR IHR VATERLAND. EHRE IHREM ANDENKEN. 1937
Namen der Gefallenen:
1. Weltkrieg
Dienstgrad | Name | Vorname | Todesdatum | Einheit | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
Gefr. | BORNEMANN | Heinrich | 02.09.1917 | 1./RIR 78 | |
Musk. | BRÜHL | Josef | 02.09.1917 | 4./IR 410 | |
Uffz. | HEINE | Richard | 02.09.1917 | 8./IR 405 | |
Leutn. | JÖRDENS | Erich | 04.09.1917 | 11./IR 405 | |
E. Res. | KLAUKE | Ludwig | 02.09.1917 | 4./RIR 78 | |
Ldstm. | KRAFT | Paul | 02.09.1917 | 1./RIR 78 | |
Uffz. | SCHULTZ | Richard | 02.09.1917 | 2./RIR 78 | |
Ldstm. | TREU | Richard | 02.09.1917 | 2./RIR 78 | Stein weggebrochen, Nachname evtl. länger |
In Lettland befinden sich über 200 kleine und mittelgroße Kriegsgräberstätten für Gefallene des 1. Weltkriegs.
In der Zeit der sowjetischen Besetzung von 1944-1990 wurden diese Friedhöfe, die meist in abgelegenen Gegenden lagen
sich selbst überlassen und verwilderten. In Siedlungen wurden sie zerstört, beschädigt oder wuchsen ebenfalls zu.
Nach 1990 wurden viele dieser Anlagen freigelegt oder notdürftig saniert. Einige der Friedhöfe liegen aber
noch immer sehr abgelegen in den Wäldern in einem Dornröschen-Schlaf.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat nicht die Mittel sich um so viele Kriegsgräberstätten zu kümmern.
Nur bei einigen konnte er mit Hilfe der Bundeswehr oder Jugendgruppen tätig werden.
Andere pflegen die Gemeinden mehr oder weniger gut..
Dieser Friedhof ist in äußerlich gepflegtem Zustand. Leider macht es einen sehr traurigen Eindruck,
wenn man die neun noch vorhandenen, abgeschlagenen Oberteile der Kreuze dort liegen sieht,
dem kläglichen Rest von einst wahrscheinlich 127 Grabkreuzen.
Ein Stapel von Füßen der zerschlagenen Kreuze liegt ebenfalls neben dem Denkmal.
Es gibt eine weitere Kriegsgräberstätte mit dem deutschen Namen „Sille“ in Lettland.
Diese gehört zur Gemeinde Daugmale und hat die GPS-Koordinaten: 56.7819 N / 24.5275 E.
Zur Unterscheidung wird der hier behandelte Friedhof in Unterlagen auch „Sille-Lindenberg“ genannt.
Auf den Denkmälern ist aber auf beiden Friedhöfen nur „Sille“ vermerkt.
Datum der Abschrift: 01.07.2025
Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2025 R. Krukenberg