PLZ 29320
Auf dem Gemeindefriedhof von Hermannsburg befinden sich zwei Grabanlagen für Opfer des Zweiten Weltkrieges:
39 deutsche und ungarische Tote sind in der ersten Anlage am südlichen Friedhofsrand bestattet,
vier russische Kriegsgefangene in einer zweiten Anlage. Die Soldaten hatten den Auftrag, die vorrückende britische Armee an der Überquerung der Oertze zu hindern.
Die jungen Ungarn stammten aus der Panzerschule in Retsag bei Budapest, von wo sie nach Bergen verlegt worden waren.
Einzelgedenken am Familiengrab.
Inschriften:
Tafel des VdK
Hier ruhen Opfer des 2. Weltkrieges – deutsche und ungarische Soldaten sowie Frauen und Männer aus Hermannsburg, die beim Bombenabwurf vom
29. März 1944 auf dem Schlüpker Weg ihr Leben lassen mussten.
Mögen diese Kriegsgräber eine Herausforderung an unsere Zeit sein, ein Aufruf zu Verständigung und Frieden!
Kriegsgefangene
Hier ruhen die russischen Kriegstoten:
(Namen)
Namen der Gefallenen bzw. Opfer:
2. Weltkrieg
2. Weltkrieg (privates Gedenken)
Dienstgrad | Name | Vorname | Geburtsdatum & Ort | Todesdatum & Ort | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
Gefreiter | BURMESTER | Adolf Wilhelm Karl Oswald | 04.07.1909 Nayudupet | 05.07.1943 Orel; bei Voronec |
Brüder |
BURMESTER | Christoph | 26.05.1913 | 22.12.1939 Genthin |
Brüder | |
Gefreiter | BURMESTER | Erwin | 30.10.1919 | 30.05.1940 Dünkirchen |
Brüder; Kriegsgräberstätte Lommel, Block 42 Grab 536 |
BURMESTER | Heinrich | 06.08.1910 | 01.1945 im Osten |
Brüder; vermißt | |
Oberfeldwebel | BURMESTER | Winfried | 28.09.1917 | 10.04.1945 Bensberg |
Brüder; Kriegsgräberstätte Bensberg, Efdh., Grab 127 |
2. Weltkrieg (Kriegsgefangene)
Name | Vorname | Geburtsdatum & Ort | Todesdatum & Ort | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
MORNKO | Grigori | 14.05.1914 Stanizka |
02.01.1943 | Rußland |
PETROWITZ | 14.04.1945 | Rußland | ||
SKOWINKI | Roman | 18.06.1919 Krasnodar |
10.05.1945 | Rußland |
WIEGEL | Iwan | 24.06.1914 Woroschilowgrad | 10.05.1945 | Rußland |
Zusätzlich 12 Unbekannte mit Sterbedatum 15.04.1945 und 2 unbekannte Kriegsgefangene aus Russland.
Anmerkung zu Anna Klooth: Anna Klooth heiratete 1943 ihren Ehemann Kurt, der 1944 an die Ostfront nach Rußland kam.
Zur Zeit des Bombenabwurfs stillte sie gerade ihren sechs Wochen alten Sohn Fritz-Peter,
der unverletzt blieb, während sie selber jedoch durch Splitter an der rechten Körperhälfte verwundet wurde.
Da die Schwere der Verwundung verkannt wurde, brachte man sie erst nach einer Woche ins Krankenhaus.
Dort verstarb sie an inneren Blutungen und einer Infektion. Ihr Mann konnte erst 14 Tage
nach der Beerdigung auf Heimaturlaub nach Hermannsburg kommen und musste bald darauf wieder an die Front,
wo er kurz darauf als vermisst gemeldet wurde und nicht wieder nach Hause kam.
Ergänzungen in Blau: Daten aus www.volksbund.de/graebersuche.
Datum der Abschrift: 01.05.2019; 25.07.2025 (Korrekturen); 11.08.2025 (Ergänzungen)
Verantwortlich für diesen Beitrag: gghhev.de (Karin Offen); Jens Wendenhorst (Korrekturen); Günter Hansen (Ergänzungen)
Foto © 2019 Karin Offen; Privat (Foto Anna Klooth)