Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Cēsis (deutsch Wenden; Kriegsgräberstätte: deutscher Friedhof), Bezirk Cēsis, Lettland

PLZ 4101

GPS-Koordinaten: 57°18‘23‘‘ N / 25°15‘56‘‘ E
GPS-Koordinaten: 57°18‘23‘‘ N / 25°15‘49‘‘ E

Zwei Kriegsgräberstätten auf dem alten deutschen Friedhof südlich der Innenstadt.

Eine leere große viereckige Fläche mit Hochkreuz aus Stein und Widmungstafel für Opfer des 2. Weltkriegs (ohne Namen).
Zwei Reihen von Grabkreuzen für Gefallene des 1. Weltkriegs mit einem privaten Grabstein etwa 100 Meter entfernt.

Inschriften:

HIER RUHEN
74 DEUTSCHE SOLDATEN
DES ZWEITEN WELTKRIEGES
DARUNTER AUCH
LETTISCHE TOTE

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsjahr Todesdatum Einheit Bemerkungen
Arm. Sold. FRAUENDORF W. 28.07.1918 Armier.Btl. 40
Arm. Sold. GEHLEN Wilhelm 28.07.1918 Armier.Btl. 40
Feldw. HÖLSCHER Karl 23.10.1918 Gen.Kdo.4.A.K.
Arm. Sold. KOCH Johann 18.05.1918 1./Armier.Btl. 24
KOLASINSKI Anton 14.10.1918 …IK 380 Stein abgebrochen
Leutn. KRAEMER Karl 1890 31.12.1918 Balt. Landw. auch private Grabplatte
Lokomotf. KRINAL Johann 15.05.1918
LILJE Oskar 1919 Balt. Landwehr einziges Kreuz auf Landwehr-Feld
Ldstm. MERTENS Hermann 06.10.1918 Ldst.IR 35
Kan. NUBER Eberhard 11.10.1918 Bayr.Feld-Art.
ORLOW Savelij 06.02.1919 Balt. Landw
Telegr. PABST Hermann 24.10.1918 Fernspr.Abt. 517
Fahrer PICERLOT Josef 15.10.1918 Fuhrp. Kol. 1
Gren. POHLE H. 08.10.1919 Sturm-Btl Haries
PULS Heinrich 06.02.1919 Balt. Landw
RINGSTRÖM Konst. 06.02.1919 Balt. Landw
Sergt. SCHEUNEMANN Alb. 24.10.1918 Fuhrp. Kol. 6
SCHÖNWALD Konst. 06.02.1919 Balt. Landw
Telegr. SCHULTZKE Alwin 17.10.1918 Fernspr.Abt. 517
STAHL Siegfried 06.02.1919 Balt. Landw
STAMM Paul 06.02.1919 Balt. Landw
STURM Christian 26.03.1918 Bau-Ers.Kp.E.R.2
STÜTZEL Konrad 1919 Balt. Landw
Gefr. WITTE Martin 18.05.1918 Mag.Fuhrp.Kol.32

In Lettland befinden sich über 200 kleine und mittelgroße Kriegsgräberstätten für Gefallene des 1. Weltkriegs.
In der Zeit der sowjetischen Besetzung von 1944-1990 wurden diese Friedhöfe, die meist in abgelegenen Gegenden lagen
sich selbst überlassen und verwilderten. In Siedlungen wurden sie zerstört, beschädigt oder wuchsen ebenfalls zu.
Nach 1990 wurden viele dieser Anlagen freigelegt oder notdürftig saniert. Einige der Friedhöfe liegen aber
noch immer sehr abgelegen in den Wäldern in einem Dornröschen-Schlaf.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat nicht die Mittel sich um so viele Kriegsgräberstätten zu kümmern.
Nur bei einigen konnte er mit Hilfe der Bundeswehr oder Jugendgruppen tätig werden.
Andere pflegen die Gemeinden mehr oder weniger gut.
Auf dem Friedhof sind nicht mehr alle Grabkreuze vorhanden. Auf der Kriegsgräberstätte des 2. Weltkriegs
sind keine Grabzeichen und Namen mehr erhalten. Die Fläche ist noch vorhanden und heute leer.
Die Widmungstafel ist vom Volksbund. Warum diese nicht die Namen der
74 dort liegenden Soldaten angebracht haben ist nicht bekannt.
Für Tote des 1. Weltkriegs gab es ein weiteres Gräberfeld für 1919 erschossene Landwehr-Soldaten.
Dieses wurde eingeebnet und mit Zivilgräbern überbettet. Nur ein Kreuz ist dort erhalten.

Datum der Abschrift: 01.07.2025

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2025 R. Krukenberg