PLZ 3016
GPS-Koordinaten: 56°46'44"N, 23°37'51"E
Rest einer Kriegsgräberstätte für Gefallene des 1. Weltkriegs, sehr versteckt westlichen der einzigen Straße.
Von ehemals 60 Grabkreuzen sind heute nur noch 8 erhalten. Das Denkmal wurde auch zerstört.
Nach 1990 wurde die Fläche freigelegt und ein neuer Gedenkstein aufgestellt (ohne Inschrift).
Drei Betonstäbe markieren noch den alten Eingang.
Namen der Gefallenen:
1. Weltkrieg
Dienstgrad | Name | Vorname | Todesdatum | Einheit | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
Füs. | CIECHANOWSKI | W. | 27.01.1917 | 12./Füs. R. 33 | Nr. 4 |
Gren. | NIEDERBRIUMM | Ch. | 28.01.1917 | 7./Gr.R. 4 | Nr. 8 |
Res. | PRIGGE | Johann | 04.02.1917 | 7./RIR 59 | Nr. 17 |
Uffz. | ROGOTZKI | Johann | 30.01.1917 | Minenw.Kp. 408 | Nr, 14 |
E. Res. | RÖSKE | Fritz | 03.02.1917 | 6./RIR 59 | Nr. 15 |
Uffz. | SCHILLER | Karl | Gr.R. 4 | Stein verwittert, Name unsicher | |
Schütze | SO… | Viktor | Stein verwittert | ||
Pion. | STREMBAN | Albert | 27.03.1917 | Pion.Kp. 77 | Nr. 34 |
In Lettland befinden sich über 200 kleine und mittelgroße Kriegsgräberstätten für Gefallene des 1. Weltkriegs.
In der Zeit der sowjetischen Besetzung von 1944-1990 wurden diese Friedhöfe, die meist in abgelegenen Gegenden lagen
sich selbst überlassen und verwilderten. In Siedlungen wurden sie zerstört, beschädigt oder wuchsen ebenfalls zu.
Nach 1990 wurden viele dieser Anlagen freigelegt oder notdürftig saniert. Einige der Friedhöfe liegen aber
noch immer sehr abgelegen in den Wäldern in einem Dornröschen-Schlaf.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat nicht die Mittel sich um so viele Kriegsgräberstätten zu kümmern.
Nur bei einigen konnte er mit Hilfe der Bundeswehr oder Jugendgruppen tätig werden.
Andere pflegen die Gemeinden mehr oder weniger gut.
Dieser Friedhof ist ein besonderes Beispiel, wie stark manche alten Kriegsgräberstätten zerstört wurden.
Nur ein Bruchteil der Grabkreuze ist heute noch erhalten. Eine alte Anwohnerin erzählte dem Verfasser,
dass die Fläche des Friedhofs früher viel größer war und nach 1990 die wenigen, noch auffindbaren Grabkreuze
auf der kleinen freigeschlagenen Fläche aufgestellt wurden. Am Rande liegt noch ein großer Stapel
von Füßen. Das einzige Überbleibsel der abgebrochenen Grabkreuze.
Der Zugang ist äußerst schwierig, Der Verfasser ist östlich von der Jelgavas Iela Straße direkt nach Westen zum GPS-Punkt gelaufen.
Hier ist zwar eine Lücke zwischen den Hausgrundstücken, aber man muss ca. 100 Meter wildes Gestrüpp durchqueren.
Es gibt anscheinend einen schmalen Weg von Norden, aber wo dieser beginnt war nicht zu erkennen.
In alten Unterlagen ist der deutsche Name für diesen Friedhof auch „Masitzer“ oder „Kaigi“.
Die Kriegsgräberstätte „Kalnzem I“ liegt weiter nordöstlich auf der anderen Seite des Flusses Lielupe
und gehört damit heute zum Ort Tīreļi in der Gemeinde Valgunde, Bezirk Jelgava.
Datum der Abschrift: 01.07.2025
Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2025 R. Krukenberg