Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Calmbach (Eiberg), Stadt Bad Wildbad, Landkreis Calw, Baden-Württemberg

PLZ 75323

N 48° 46' 29" E 08° 32' 56"

Mahnmal auf dem Eiberg.

Inschriften:

Auf dem Querbalken des Kreuzes
Zum Gedenken aller Opfer
von Gewalt, Terror und Krieg

Seitlich auf dem Längsbalken des rechten Kreuzes
Denkmal von 1934
Nach dem 2. Weltkrieg
umgewidmet

Anmerkung: 1933 spendete der Stuttgarter Zahnarzt Dr. Erwin Ball der Gemeinde Calmbach 1.000 RM, um den Bau einer NS
Gedenkstätte auf dem Eiberg zu ermöglichen. Danach traf die Gemeinde Anfang 1934 die Vorbereitungen zum Bau des Denkmals.
Dem Calmbacher Bildhauer Ferdinand Bott wurde die künstlerische Leitung übertragen, er gestaltete die Sandsteinquader zur
Errichtung der 3 Kreuze. Der Charlottenburger Bildhauer Julius Starcke übernahm die Bronzearbeiten in Form von 3 germanischen
Runen und den Inschriften auf den Säulen. Am 2. Juni 1935 wurde das Denkmal eingeweiht.

Unmittelbar nach Kriegsende kam es zu Diskussionen um den Fortbestand des Denkmals. Der vorläufig eingesetzte Gemeinderat
sprach sich zunächst für eine Entfernung aus. Letztlich entschied eine Mehrheit jedoch, das Denkmal - nach Entfernung der NS
Symbolen und der Inschriften - als Kunstwerk zu erhalten. Über lange Jahre hinweg stand das Denkmal nun auf dem Eiberg und
verkam zusehend.

Im Jahr 2005 wurde darüber nachgedacht ob man das Denkmal umwidmen könnte und wie eine solche Umwidmung letztendlich
aussehen sollte. Einen wesentlichen Beitrag an dieser Umgestaltung trug der Calmbacher Heimatforscher Fritz Barth, der auch die
Geschichte des Denkmals aufarbeitete. Im September 2005 wurde Bürgermeister Dr. Jocher und im September 2006 dem Referat
für Denkmalspflege beim Regierungspräsidium Karlsruhe ein Umwidmungsvorschlag vorgelegt. Der neue Textvorschlag für die
Inschrift wurde akzeptiert und als Ergänzung sollte ein erklärender Text seitlich eines Kreuzes auf die Geschichte des Denkmals
hinweisen.

2007 nahm die praktische Umsetzung der Umgestaltung ihren Lauf: Die Reservisten-Kameradschaft unterstützt von der Freiwilligen
Feuerwehr reinigte das Denkmal. Dank zahlreicher Spenden konnte die Stadt Bad Wildbad schließlich den Auftrag zur Fertigung der
Tafeln erteilen und deren fachgerechte Anbringung veranlassen.

Am 1. September 2007 wurde das sanierte Denkmal mit neuer Inschrift unter großer Anteilnahme der Bevölkerung feierlich wieder
eingeweiht. Heute steht das umgestaltete Mahnmal auf dem Eiberg und lädt die vielen Wanderer, die seinen Weg kreuzen, zum
Innehalten und Nachdenken über die bewegte Geschichte ein.
Quelle: Dokumentation der Geschichte des Denkmals auf dem Eiberg von Fritz Barth.
Die vollständige Dokumentation liegt auf dem Rathaus für Interessierte aus

Datum der Abschrift: 10.04.2025

Verantwortlich für diesen Beitrag: Horst Tiefensee
Foto © 2025 Horst Tiefensee