Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Unterlüß (Gedenkstätte), Gemeinde Südheide, Landkreis Celle, Niedersachsen

PLZ 29345

Die Gedenkstätte in Unterlüß wurde am 21.02.2022 auf einem neu angelegten Platz mit Sitzgelegenheiten und Beleuchtung offiziell eingeweiht (Ecke Müdener Str./Hohenrieth).
Über vier Gedenktafeln mit detaillierten Informationen und eine im Boden eingelassene Gedenktafel („Stolperschwelle“) wird den Opfern der NS-Zwangsarbeit, den (Arbeits-)Lagern und dem Außenlager Tannenberg des KZ Bergen-Belsen in Unterlüß gedacht.

Inschriften:

Gedenkplatte / Stolperschwelle
1939 – 1945
AUS DER HEIMAT VERSCHLEPPT UND IN UNTERLÜSS INTERNIERT
MÄNNERLAGER – FRAUENLAGER – SÄUGLINGSHEIM – ARBEITSERZIEHUNGSLAGER
LAGER TANNEBERG ALS AUSSENLAGER DES KZ BERGEN-BELSEN
ZWANGSARBEIT IN DER RÜSTUNG BEI RHEINMETALL-BORSIG UND ANDEREN WIRTSCHAFTSZWEIGEN
ZUR ARBEIT GEZWUNGEN – AUSGEBEUTET – ENTRECHTET – UNTERERNÄHRT – MISSHANDELT
VIELE VON IHNEN VERLOREN HIER IHR LEBEN

In Unterlüß existierten etwa zwanzig Barackenlager für mehr als 4000 ausländische Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangene (s. Wikipedia: „Unterlüß“). Die Gedenkstätte (Infotafeln) wurde bereits am 13.04.2021 an die Öffentlichkeit übergeben. Die offizielle Einweihung (mit der Stolperschwelle) konnte coronabedingt erst 2022 erfolgen. Die Gedenkstätte wurde durch ein breites Engagement und die Beteiligung vieler Personen und Stellen realisiert (Arbeitskreis Tannenberglager, Gemeinde Südheide, Fa. Rheinmetall). Informationen zum Gedenken an die Opfer der Lager und der Entstehung der Gedenkstätte in Unterlüß können insbesondere den Internetseiten „www.found-places.blogspot.com“ (Suchbegriff „Tannenberg“) sowie www.gedenkort-unterluess.blogspot.com des Celler Heimatforschers Hendrik Altmann entnommen werden.

In Unterlüß befindet sich zudem auf dem Waldfriedhof eine Kriegsgräberstätte mit Grabfeldern (überwiegend namentlich bekannter) verstorbener Zwangsarbeiter und deren Kinder.

Datum der Abschrift: 16.12.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: Jens Wendenhorst
Foto © 2023 Jens Wendenhorst