Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Buntentor (Friedhof), Stadtteil Neustadt, Stadt Bremen, Bremen

PLZ 28201

Stele mit Informationstafel auf dem Gräberfeld der Sinti und Roma auf dem Friedhof Buntentor.

Inschriften:

Tafel
Direkt hinter dieser Stele befindet sich das Gräberfeld verstorbener Sinti und Roma. Viele der hier beerdigten Menschen haben die Verfolgung in der NS-Zeit überlebt. Die meisten ihrer Eltern, Geschwister und Kinder wurden allerdings in Konzentrations- und Arbeitslagern wie Auschwitz, Belzec und Bergen-Belsen ermordet. Andere wurden zu Zwangsarbeit verpflichtet, waren „wissenschaftlichen“ Experimenten ausgesetzt oder wurden zwangssterilisiert.

Nach ihrer Befreiung ließen sie sich mit ihren Wohnwagen zum Teil in der Neustadt nieder. Nachdem sie von dort 1948 zwangsweise in das ehemalige KZ Riespott an der Weser umziehen mussten, wurden sie 1955 dazu gezwungen, neben eine Mülldeponie an der Wartumer Heerstraße zu ziehen.

Während ihrer Verfolger aus Polizei- und Gesundheitsbehörden in der „Entnazifizierung“ höchstens als „Mitläufer“ eingestuft wurden, dauerte es 20-30 Jahre, bis die überlebenden Sinti und Roma ihre Anerkennung als NS-Verfolgte erstreiten konnten. Ihre Anträge wurden häufig von den gleichen Behördenvertretern begutachtet, von denen sie während der NS-Zeit verfolgt worden waren.

Auf diesem Friedhof befindet sich ebenfalls das älteste bekannte und bedeutende Grab einer Sinti-Familie in Bremen, das der Familie Dickel.

Namen der Opfer:

2. Weltkrieg

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort
DICKEL Johann
DICKEL Julius
GOTTWALD Frieda 06.07.1913 19.12.1993

Weitere Informationen unter: www.spurensuche-bremen.de/spur/friedhof-buntentor/

Datum der Abschrift: 04.10.2024

Verantwortlich für diesen Beitrag: Jörg Stoll
Foto © 2024 Jörg Stoll