Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Roddahn, Stadt Neustadt (Dosse), Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg

PLZ 16845

Gedenktafeln in der Kirche.
Zweiter Weltkrieg sowie weitere Namen und Daten aus Archiven.
Soldatengrab.

Inschriften:

1813-1815

In den Jahren 1813, 1814, 1815
starben im Kampfe gegen Frankreich:
(Namen)

1870/71
Aus diesem Kirchspiel starb
mit Gott für König und Vaterland
(Name)

1.Weltkrieg

1914-1918
starben aus der Kirchengemeinde Roddahn
den Heldentod für König und Vaterland
(Namen)

Namen der Gefallenen bzw. Opfer:

1813-1815

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum Todesdatum & Ort Einheit
Musketier KNAKRIGGE Christoph 01.1793 03.12.1813
im Feldlaz. 13 zu Leipzig
4./2.Brandenb. Inf. Regt.
Füsilier STRASSENBURG Christian

1864 (nur in Verlustliste verzeichnet)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit
Füsilier HERPER Wilhelm 31.12.1840
Roddahn, Ostprignitz
18.04.1864
bei Düppel - Dänemark
12./Füs. Regt. 35

1870/71

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Füsilier ROSE Friedrich 12.09.1850
Babe
16.08.1870
bei Vionville
9./4. Brdb. Inf. Regt. No. 24 Kriegsgräberstätte in Frankreich

1870/71 (nicht auf Gedenktafel verzeichnet)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Füs. DALCHOW Franz Heinrich Ferdinand 03.10.1848
Babe, Ost-Prignitz
16.08.1870
bei Vionville
8./Füs. Regt. 35 nur im Feldkirchenbuch d. 3.AK

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Wohnort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Wehrm. BESSERT August Gottlieb 28.11.1876 Peterwalde, Kr. Schlochau Roddahn 21.04.1918
im Laz. Peracin in Serbien
7./LIR 12 an Malaria gestorben, 1931 beurkundet
Ldstm. EBEL Otto 29.07.1881
Neu-Roddahn
Neu-Roddahn 27.07.1916
bei Ihrobowa - Russland
12./IR 12
Füs. ENGLER Johann 24.10.1889
Babe
Babe 17.09.1914
Frankreich
Kriegsgräberstätte in Nampcel - Frankreich
Res. ENGLER Otto 02.02.1892
Babe
Babe 15.03.1915
Russland
Musk. FARCHMIN Friedrich 24.12.1894
Roddahn
Roddahn 15.06.1915
Frankreich
Wehrm. LEMM Otto 05.04.1885 Helenenhof Helenenhof 04.1916
in Gefangenschaft
3./IR 147 nicht auf Tafel, nur im Kirchenbuch
Uffz. LIESEGANG Ernst 02.08.1893
Babe
Babe 20.08.1914
Russland
10./IR 129
Gefreiter MÜLLER Albert 01.02.1888
Wendisch-Warnow
Roddahn 02.06.1915
im Res. Feldlaz. 118 in Kadymno
10./IR 270
Ers. Res. ROSE Adolf 19.04.1890
Babe
Babe 18.07.1915
Russland (bei Becker, Kurland)
3./RIR 24 Kriegsgräberstätte in Beckerkrug - Lettland
Gef. ROSE Otto 17.05.1892
Babe
Babe 13.08.1915
Russland (bei Fessiotraki)
1./LIR 24
Grenadier WASKO Rudolf 11.07.1896
Barsikow
Babe 24.08.1916
zw. Maurepas und Clery
2./4.Gde. Regt. zu Fuß
Schütze WERNER Fritz 23.08.1893
Schwedta bei Döbeln, Sachsen
Roddahn 16.04.1918
im Feldlaz. 90 zu Mariecourt
1./12.Abt. 1.Ers. M.G. Kp., III.A.K. Kriegsgräberstätte in Proyart - Frankreich

1. Weltkrieg (nicht auf Gedenktafel verzeichnet)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Wohnort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Wehrm. BESSERT August Gottlieb 28.11.1876 Peterwalde, Kr. Schlochau Roddahn 21.04.1918
im Laz. Peracin in Serbien
7./LIR 12 an Malaria gestorben, 1931 beurkundet
Wehrm. LEMM Otto 05.04.1885 Helenenhof Helenenhof 04.1916
in Gefangenschaft
3./IR 147 nur im Kirchenbuch
Füsilier MÖLLENBECK Walter 11.06.1896
Breddin
Vogtsbrügge 10.02.1917
bei Miraumont - Frankreich
4./Füs, Regt. 86 auch auf Denkmälern in Joachimshof und Breddin, Kriegsgräberstätte Sapignies - Frankreich

2. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort, Alter Wohnort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Uffz. BÜHREN Martin 30.01.1915
Mohnke, Krs. Salzwedel
Neuhof 12.06.1942
bei Marjino - Ostfront
3./IR 548 Kriegsgrab bei Aleksino / Rshew - Russland
GORSLEBEN Joachim 1908 1945 Gedenken nur auf Familiengrab
Schütze HAGEMEISTER Hans 16.04.1921 Vogtsbrügge Babe 27.09.1941
im Feldlaz. 20 in Szolbugowka
3./Schtz. Regt. 38 Kriegsgräberstätte in Sologubowka - Russland
HERMANN Wolfgang Roddahn Sohn von Johannes Hermann, geb. ca. 1919-1920
Uffz. HÖNE Alex 19.02.1919
Berlin
Babe 01.02.1943
bei Belomestnoje - Ostfront
8./Gren. Regt. „G.D.“ Kriegsgrab bei Belomestnoje - Russland
Gren. IDEL Fritz 25.12.1904
Lemgo, Lippe
Roddahn 21.09.1944
bei Olland, Mittelholland
Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn - Niederlande
Oberleutnant KLEE Hans-Edgar 15.12.1918
Freiburg, Breisgau
17.04.1944
in Ustea
Gedenken auf Kriegsgräberstätte Chisinau, Moldawien
Uffz. KNOLL Gerhard 03.01.1922
Neu Silmersdorf
30.07.1943
im Osten
Pz. Regt. nur in Todesanzeige
Obgefr. KÜHN Hermann 08.03.1912
Putlitz
04.05.1945
in Kgf. Lag. bei Stalingrad
Feldlaz. 3 war in Stalingrad vermisst und 1992 für tot erklärt, Tod 1997 beurkundet
Soldat PETERK Bernhard 04.01.1926
Laubnitz, Krs. Sorau
11.01.1945
letzte Nachricht aus Wehlau - Ostpreußen
7./Pz. Regt. 31 vermisst und 1992 für tot erklärt, Bruder in Roddahn Vertriebener aus Friedersdorf, Sorau
Uffz. RÖTTINGER Kurt 04.08.1901
Berlin-Neukölln
Neuroddahn 27.07.1943
bei Minsk - Ostfront
3./Landes Schützen Batl. 332 Kriegsgräberstätte in Berjosa - Belarus
Ob. Feldw. RUTH Heinz 01.03.1914
Berlin
Babe 11.07.1943
nö. Werchopanje - Ostfront
Pz.-Regt. nur in Todesanzeige, Berufssoldat in Erlangen, Gedenken auf Kriegsgräberstätte Kursk - Russland
Uffz. SATTLER Eberhard 26.11.1917
Stuttgart, Bad-Cannstadt
Babe 28.07.1941
auf H.V.Pl. Krietschew
1./Schtz. Regt. 3 Kriegsgrab bei Kritschew - Belarus
SCHLICHT
Wachtm. SCHNICK Horst 29.12.1920
Groß Golmkau bei Danzig
20.03.1945
verwundet ins Laz. Heilgenbeil geschickt
5./AR 21 seitdem vermisst, 1993 für tot erklärt, Angehöriger von Vertriebenen aus Gr. Golmkau bei Danzig,
Reiter SCHULZ Karl 09.11.1926
Alt-Eulendorf
21.02.1945
im Res. Laz. III, Stettin
Füs. Regt. 276 Kriegsgräberstätte in Stare Czarnowo - Polen
Soldat SCHULZ Werner 25.01.1912
Roddahn
Neu-Roddahn 11.04.1945
bei Wernigerode
Kriegsgräberstätte in Wernigerode
Obgefr. VIERJAHN Martin 17.03.1921 Dannenwalde Babe 22.02.1944
an der Ostfront
Pionier-Batl. nur in Todesanzeige
Soldat WELS Carl
Erich Ernst  
08.04.1906 Schwarzwasser Schwarzwasser in Russland vermisst und in 1990er Jahren für tot erklärt, Angabe von Angehörigen
Soldat WENZEL Reinhold 23.07.1913 Swanowka bei Luzk 10.01.1945
letzte Nachricht von der Ostfront
vermisst und 1952 für tot erklärt, Ehefrau Vertriebene aus Ulmersweiler, Warthegau

2. Weltkrieg (Zwangsarbeiter)

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Bemerkungen
PASTERNAK Stephan 05.08.1928 09.01.1945
in Roddahn überfahren
Pole, Unfall, eingesetzt in Helenenhof
SCHIGUROW Iwan 18.05.1910
Skuschkin, Krs. Leningrad
26.12.1943
in Babe
Russe, eingesetzt in Babe, Knochenbruch, Embolie

2. Weltkrieg (Zivilopfer)

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Bemerkungen
BEINLING Dora 01.09.1880
Grünplan
02.05.1945
in Roddahn
vom Schwiegersohn erschossen
HÜNNIGER Anneliese geb. Beinling 22.05.1905 Joachimshof 02.05.1945
in Roddahn
vom Ehemann erschossen
HÜNNIGER Käthe 14.08.1939
Kyritz
05.05.1945
in Roddahn
hat den Selbstmord der Familie überlebt und ist 3 Tage später an der schweren Verletzung gestorben (lt. Zeugenaussage), 1959 für tot erklärt
HÜNNIGER Peter 11.05.1936 Magdeburg 02.05.1945
in Roddahn
vom Vater erschossen
HÜNNIGER Wilhelm 25.05.1937 Magdeburg 02.05.1945
in Roddahn
vom Vater erschossen
HÜNNIGER Willi 17.01.1904
Rockau
02.05.1945
in Roddahn
Selbstmord durch Erschießen

Opfer des Stalinismus

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Bemerkungen
GLASENAPP Kurt von 21.05.1894 Lutznik/Estland 21.05.1946
im NKWD-Lager Ketschendorf
nur im Totenbuch des Lagers mit Wohnort Babe

Die Gedenktafeln in der Roddahner Kirche sind nicht im Kirchenraum aufgehängt. Die Tafel des 1. Weltkriegs ist hinter dem Altar festgeschraubt und die Tafel des 1870 Gefallenen war dort achtlos abgestellt. Die Gedenktafel für die Gefallenen von 1813-1815 wurde sogar bei Renovierungsarbeiten in den 1990er Jahren auf den Müll geworfen und von einem beherzten Bürger gerettet. Sie befindet sich heute in Privatbesitz.
Dank an Herrn Gendera (†) für eine erste Liste der Gefallenen des 2. Weltkriegs. Diese konnte mit weiteren Namen und Daten aus dem örtlichen Sterberegister, dem Kirchenbuch, den Todesanzeigen sowie den Akten des Amtsgerichts ergänzt werden.
Viele Säuglinge von Zwangsarbeiterinnen in Babe und Roddahn sind im Krieg verstorben. Nach Mai 1945 sind viele alte und junge Vertriebene an Seuchen und Mangelerscheinungen gestorben, die im alten BDM-Lager untergebracht waren.
Ein Teil der Familie Schnick wohnte schon seit 1925 in Roddahn, die Familie des Gefallenen Horst Schnick kam aber erst 1945 als Vertriebene hierher.
Die Vermissten des Ortes wurden im Amtsgericht Kyritz für tot erklärt. Leider sind die Akten der Jahre 1963-1990 verschwunden. Deshalb können Namen und Daten aus dieser Zeit auch hier verloren sein.
Auf dem Friedhof befinden sich auch zwei nicht mehr gekennzeichnete Gräber für polnische Zwangsarbeiter. Laut einem Aktenvermerk 1957 war die Lage „im Wald“ und laut einer anderen Notiz wurden sie vom Wald zum Friedhof umgebettet. Diese Zwangsarbeiter sollen laut Aussage mehrerer Ortseinwohner vom Gutsinspektor Pöhlke „auf der Flucht erschossen“ worden sein. Es gab deshalb nach dem Krieg eine Anklage gegen Pöhlke, die Tat konnte aber nicht nachgewiesen werden.
Der Gutsverwalter Hüninger hatte Fremdarbeiter ebenfalls schlecht behandelt. Als die Russen näher kamen hat er seine Frau, die Schwiegermutter und seinen 3 Kindern im Wald erschossen und sich dann selbst umgebracht. Die Gräber wurden von Frau Schnick noch bis in die 1990er Jahre gepflegt.
Auf dem Friedhof befindet sich ein Grab für einen unbekannten deutschen Soldaten. In der Kriegsgräberliste ist notiert, dass er ungefähr 19-20 Jahre alt war.
Zusätzliche Informationen in Blau vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: www.volksbund.de/graebersuche.

Datum der Abschrift: 01.01.2011; 01.03.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: Rainer Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2023 Rainer Krukenberg