Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Manker, Gemeinde Fehrbellin, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg

PLZ 16845

Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs vor der Kirche: Stele aus Steinblöcken mit eingelassener Widmungs- und Namenstafel, EK-Zeichen oben und krönender Kugel, sowie niedrigen Seitenflügeln mit Kugeln. Auf den Seitenflügeln befinden sich später angebrachte allgemeine Tafeln für die Opfer des Zweiten Weltkriegs.
Gedenktafel 1813-1815 in der Kirche.
Kriegsgräberstätte.
1870/71 und Zweiter Weltkrieg sowie weitere Namen und Daten aus Archiven.

Inschriften:

Denkmal

Ihren teuren Söhnen, den tapferen
Streitern für Heimat und Herd,
die im Weltkrieg gefallen sind
zu ehrendem Gedächtnis.
(Namen)
Die dankbare Gemeinde Manker.
Niemand hat größere Liebe denn die,
daß er sein Leben lässt für seine Freunde.
Joh.15v.13

1939 – 1945
Den Opfern des Unrechts.
Lasset euch versöhnen, 1995

Tafel 1815

Aus diesem Kirchspiel starben
für König und Vaterland
in den Jahren 1813 – 1815.
(Namen)
Die ihr im heilgen Streit
ruhmvoll gefallen seyd
nehmt unsern Dank!
Spät in der Folgezeit
krön Euch Unsterblichkeit.
Wie in der Heldenzeit.
Der Siegerkranz.

Kriegsgräber
Hier ruhen
(Namen)
gefallen 1945

Namen der Gefallenen bzw. Opfer:

1813-1815

Dienstgrad Name Vorname Geburtsjahr Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
DETER Joachim Ludewig  1785 1814
zu Arlon
Gemeiner DINGEL Joachim 1885 16.01.1815
bei Ligny
6. Kurm. Landw. Inf. Regt. zus. Daten aus Amtsblatt der preuß. Regierung
DINGEL Joachim Christian 1795 1813
bei Görlitz
FALKENBERG Friedrich Wilhelm 1794 20.10.1813
bei Eisenach
KLESSEN Joachim 1793 1813
KREELE Joachim 1787 14.01.1814
zu Wiesbaden

1870/71 (lt. Kirchenbücher)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Musketier FLOTOW Gustav 08.09.1844
Manker
16.08.1870
in der Schlacht v. Vionville
6./I.R.64 lt. Feldkirchenbuch 3.AK aus Manker, Ruppin
Kanonier LAUDON Carl 07.01.1844 10.08.1870
in Manker
III.Art. Brig. gestorben, 06.08.1870 bei Saarbrücken verw., 12.08.1870 in Manker bestattet

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort, Alter Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Musketier BARENTHIN Willi 21 J.
Manker
24.10.1914
bei Schorbakke an der Yser
1./Brig. Ers. Batl. 12
Reservist BLUM Bernhard 26 J.
Briesen, Krs. Schlochau
30.10.1914
bei Pervyse
4./RIR 24
Gefreiter BRENNICKE Gustav 30 J.
Manker
21.03.1918
bei Queant
1./1.Garde RFAR
Musketier BRUNNEMANN Richard 25 J.
Manker
26.02.1916
vor Verdun
10./IR 20
Landsturm-Rekrut DETER Bernhard 28 J.
Manker
06.05.1917
nordw. Bauteux
6./RIR 94 Kriegsgräberstätte in Selvigny - Frankreich
Jäger DETER Franz 41 J.
Manker
30.10.1914
südw. Draaibank
3./Jäg. Batl. 18 Kriegsgräberstätte in Langemark - Belgien
Unteroffizier DETER Paul 04.06.1889
Manker
05.10.1918
in Reichertshausen, Bayern
4./Pion. Batl. 3 an Grippe gestorben, überführt u. 14.10.1918 in Manker bestattet
Gefreiter DETER Willi
Wilhelm
25 J.
Manker
25.09.1915
bei Angres vor der Lorettohöhe
8./IR 27
Leutnant d. Res. HÖHNE Max Berlin 23.03.1918
bei Nurlu - Somme bei Allaines
RIR 261 Kriegsgräberstätte in Maissemy - Frankr.
Ersatz-Reservist HÜBNER Oswald 31 J.
Manker
27.05.1915
bei Obliska - Galizien
4./RIR 224
Armierungs-Soldat KOLREP Wilhelm 26 J.
Manker
27.11.1915
im Feldlaz. 137
1./Arm. Batl. 117 Kriegsgräberstätte in Fey - Frankreich
Schütze LAUDAHN Hermann 22 J.
Lögow
16.05.1917
auf Makrove Höhen - Mazedonien
1./Garde Schützen Batl.
Grenadier NOLTE Bruno 04.03.1882 Manker 15.08.1915
bei Godlewo-Wjelkje
7./1.Gde. Res.Regt. lt. Kirchenbuch Name Nölte
Ersatz-Reservist RAUFMANN Wilhelm 28 J.
Curow, Krs. Bublitz
06.06.1915
bei Kalusz
1./RIR 224
Sergeant REUTER Bernhard 31 J.
Manker
01.11.1918
östl. Liny
4./FAR 505
Unteroffizier RIECK Rudolf 14.12.1892
Manker
29.05.1918
in Frankreich
an Verw. gestorben, Kriegsgräberstätte Loupeigne - Frankreich
Kanonier SCHLEUß Hermann 01.04.1998
Manker
14.12.1918
in Laz. in Berlin-Grunewald
3./2.Gde. Fuß-A.R. an Gasvergiftung gestorben, 20.12.1918 in Manker bestattet
Musketier SKAMPSKI Albert 20.04.1890
Manker
11.01.1917
2./IR 20 nicht in Verlustliste Regimentsgeschichte
SKAMPSKI Richard 30.12.1915
Füsilier STETTNISCH Ernst 22 J.
Sonnenburg, Oberbarnim
27.09.1915
südl. Rouvroy, Champagne
2./Füs. Regt. 35

1. Weltkrieg (nicht auf dem Denkmal verzeichnet)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Gefreiter FRAKOWIAK Kaspar 30 J.
Kuschen, Krs. Schmiegel
25.03.1918
bei Bray - Frankreich
6./Gren Regt. 3 Kriegsgräberstätte Fricourt - Frankr.

2. Weltkrieg (Archivdaten)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort, Alter Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Gefr. ADAMSKI Johann 09.11.1892
Wstepna, Krs. Wielun - Polen
1945 vermisst und 1962 für tot erklärt, war Wachmann im Gef. Lager für Franzosen in Eberswalde
Soldat ALTER Gustav 03.10.1919
Werder, Ruppin
12.01.1943
zuletzt in Stalingrad gesehen worden
Inf. Gesch. Ers.Komp.76 (lt. Kameradenaussage) 1951 für tot erklärt
Gren. BORNHOLTZ Hermann 24.02.1903
Neuruppin
28.12.1944
in Serraglio
Kriegsgräberstätte in Futa-Pass - Italien
Soldat DETER Paul-Heinrich 17.08.1926
Manker
24.02.1945
nodw. Groß Lärchen, Niederlausitz
Kriegsgräberstätte in Döbern, südlich Cottbus
Schütze DOBBERMANN Karl 27.05.1920 Brüsenfelde, Kr. Greifenhagen 22.12.1941
bei Uppa, auf der Krim - Ostfront
Kriegsgrab bei Uppa, Krim - Ukraine
Obgefr. GÖRN Hermann 20.03.1910
Wustrau
16.08.1944
letzte Nachricht aus Rumänien
vermisst und 1950 für tot erklärt
Ob. Gren. GUTJAHR Fritz 10.01.1910 Hillersleben 08.09.1944
auf der Krim
vermisst und 1950 für tot erklärt
Obgefr. GUTSCHMIDT Georg Erich    Hermann 23.02.1922
Manker
10.07.1945
im Kgf. Lag. Woroschilograd
Kriegsgrab bei Lugansk - Ukraine
Gefreiter GUTSCHMIDT Martin 03.02.1921
Manker
02.10.1941
bei Gajtolowo - Russland
Feldw. HÖFT Rudolf 23.11.1941
im Donez-Becken, Ostfront
nur in Todesanzeige, Berufssoldat in Beelitz, Eltern in Manker
Gefr. HONKE Erich 21 J. 02./03.1943
in Italien
nur in Todesanzeige v. März 1944 (zus. mit seinem Bruder)
Obgefr. HONKE Reinhard 13.05.1920
Emilienhof, Krs. Ruppin
05.02.1943
in Bogatyrewo - Ostfront
Soldat IHLY Nikolaus 18.04.1910
Zarewbrod, Bulgarien
15.08.1944
letzte Nachricht aus Rumänien
vermisst und 1950 für tot erklärt
Uffz. JENDRASCHEK Fritz 26.09.1922 Eggevollmerstein, Krs. Hagen 27.05.1944
in Pofi - Italien
Kriegsgräberstätte in Cassino - Italien
Ober-Feldw. KELLING Paul 13.02.1914 Grevesmühlen 13.08.1943
am Bhf. Kolomak - Ostfront
Gedenken auf Kriegsgräberstätte Charkow - Ukraine
Obgefr. KLEY Fredy 01.07.1918
Berlin-Neukölln
10.04.1945
letzte nachricht von der Ostfront
vermisst und 1951 für tot erklärt
Gefr. KLÜNDER Johannes 08.04.1920
Manker
02.11.1944
in C. Camaggio
Kriegsgräberstätte in Futa-Pass - Italien
Flieger LAWRENZ Walter 19.08.1906 Neuenburg, Ostpreußen 07.10.1944
im Res. Laz. Donaueschingen
durch Fliegerangriff gestorben, Kriegsgräberstätte in Donaueschingen
Flieger NEUMANN Gerhard 07.01.1921
Mittel-Lobendau, Krs. Goldberg
05.05.1944
Schönwalde
Kriegsgräberstätte in Berlin-Neukölln, Friedhof Columbiadamm, Garnisonfdh.
Gefr. SCHLEUSS Werner 08.04.1921
Küdow
19.11.1943
Feldlaz. 158 Alolja nw. Newel
Kriegsgräberstätte in Sebesh - Russland
Steuerm.-Maat WILKE Franz 05.10.1923 20.02.1944
auf See
nur in Todesanzeige: „bei seiner letzten Feindfahrt den Tod gefunden“, Gedenken im Marine Ehrenmal Laboe
Gefreite WOPPENSCHNUR Willi 23.06.1909
Jarchow, Krs. Kolberg
08.07.1942
in Nyrkowo - Ostfront

2. Weltkrieg (Zivilopfer)

Name Vorname Geburtsdatum & Ort, Alter Todesdatum & Ort Bemerkungen
BORNHOLTZ Elisabeth 32 J. 21.05.1944
bei Luftangriff (Ort?)
nur in Todesanzeige, 24.05.1944 in Manker bestattet
DRÄGER Selma 10.01.1909 02.05.1945
bei Manker im Luch
lt. Kirchenbuch „tot aufgefunden“, ohne Todesursache
GANSEL Luzie Elisabeth
geb. Warm
16.06.1905
Horst, Recklinghausen
01.05.1945
auf dem Weg von Küdow nach Garz
aus Manker

2. Weltkrieg (Kriegsgräberstätte):

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Obgefr. BORCHARD Heinrich 01.05.1945
in Manker gef.
11./Gren. Regt. 662 aus Posen
Obgefr. BUCKI Otto 02.08.1923
Bielitz, O.S.
01.05.1945
in Manker gef.
Flieger, Erk.M. 2562 Herkunft unbekannt, Eltern wohnhaft in Ilkenau
SS-Funker CRULL Gerhard 19.03.1928
Wismar
29.04.1945
in Manker durch Fliegerangriff
Inschrift Name Grull falsch, lt. DDR-Kriegsgräber-Kartei u. Listen u. Kirchenbuch Name Crull
Gefr. GESTRIKOW Lothar 01.12.1923 Borczymmen, Lyck, Ostpreuß. 01.05.1945
in Manker
Gefr. GÖCK Erich 19.02.1925
Brühl, Mannheim
29.04.1945
in Manker durch Fliegerangriff
Flieger, Erk.M. Nr. 7440 Herkunft unbekannt, Eltern wohnhaft Brühl
Fähnrich HAMANN Hermann 28.11.1919
Festung Dömitz
01.05.1945
in Manker gef.
Erk.M. 53503/184 Herkunft unbekannt, Eltern wohnhaft in Neustadt/Glewe
Feldw. HERMANN Heinz 22.03.1916 Königsberg/Pr. 01.05.1945
in Manker gef.
Erk.M. L51517/117 Herkunft unbekannt, Eltern wohnhaft Königsberg
Ob. Feldw. WEFERLING Hermann 22.04.1917
Anderbeck
01.05.1945
in Manker gef.
Aufklär. Gruppe 11, Erk.M.Nr. 61 aus Dresden

2. Weltkrieg (Alliierte Flieger):

Dienstgrad Name Vorname Alter Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Flight Sergeant ALLEN Norman William 23 J. 30.01.1944
bei Manker
RAF, 467.Sqdr., EM: 658419 aus Hunstanton, Norfolk, Großbritannien
Warrant Officer BAKER Clifford Stanley 23 J. 30.01.1944
bei Manker
RAF, 467.Sqdr., EM: 146764 aus Toronto, Canada
Sergeant BARRETT Fred 22 J. 30.01.1944
bei Manker
RAF, 467.Sqdr., EM: 1516278 aus Harehills, Leeds, Yorkshire, Großbritannien
Pilot Officer NIXON John 30.01.1944
bei Manker
RAF, 467.Sqdr., EM: 171083 aus Großbritannien
Flying Officer RILEY Alexander Douglas 28 J. 30.01.1944
bei Manker
RAF, 467.Sqdr., EM: 3717 aus McMahons Point, NSW, Australien
Sergeant TUPPER Sidney Webb 30.01.1944
bei Manker
RAF, 467.Sqdr., EM: 1607041 aus Großbritannien

2. Weltkrieg (sowjetische Soldaten)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsjahr Todesdatum & Ort Bemerkungen
Garde-Leutnant KOCKERGIN 1924 05.01.1946
bei Manker
verunglückt
Sergeant TILICKIN Nikolai 01.05.1945
bei Manker
gefallen

Opfer des Stalinismus:

Name Vorname Alter Todesdatum & Ort Bemerkungen
DRAEGER Arnold 29.11.1900
Manker
29.08.1945
im NKWD-Lager Ketschendorf
ehemaliger Bürgermeister

Das Denkmal wurde noch bis in die 1970er Jahre von einem Adler gekrönt, der dann gestohlen wurde. Seine abgebrochenen Krallen sind noch heute auf der Kugel erkennbar.
Die Namen der Kriegsopfer des 2. Weltkriegs wurden in Manker nie gesammelt. Sie werden hier aus dem Sterberegister, dem Kirchenbuch, den Todeserklärungen der Vermissten und den Todesanzeigen zum ersten Mal aufgelistet. Es kann aber weitere Kriegsopfer gegeben haben, da einige Familien ihre Vermissten nie für tot erklärt haben, in Deutschland in Lazaretten Gestorbene oft nur im Ort des Lazaretts und Berufssoldaten nur im Stationierungsort beurkundet wurden.
In Manker sind nach dem Mai 1945 viele Kleinkinder und Alte als indirekte Folge des Krieges gestorben mit Todesursachen wie Seuchen, Mangelerscheinungen, Unterernährung und Entkräftung.
Im Sterberegister wurden zwei unbekannte deutsche Soldaten beurkundet, die wahrscheinlich die später identifiziert Soldaten Crull und Gestrikow sind (heute sind keine Unbekannten mehr auf der Kriegsgräberstätte verzeichnet). Im Kirchenbuch sind diese Namen aber schon 1945 notiert worden mit der Auflistung von einem unbekannten Soldaten. Dort ist auch vermerkt, dass die Gefallenen Borchard, Gestrikow, Weferling und der Unbekannte am 02.12.1945 von ihren Feldgräbern zu den anderen auf dem örtlichen Friedhof umgebettet wurden.
Dort befindet sich auch ein Grab für einen unbekannten sowjetischen Soldaten, gefallen am 01.05.1945. Im Kirchenbuch sind aber zwei sowjetische Soldaten namentlich notiert (diese liegen auch nicht auf der großen sowjetischen Kriegsgräberstätte in Neuruppin). Sie werden hier aufgelistet und der VDK vom Verfasser über die Probleme informiert.
Die britischen Flieger wurden im Dezember 1946 auf die britische Kriegsgräberstätte in Berlin an der Heerstraße umgebettet.
Im Kirchenbuch sind in der Zeit von 1813-1815 keine Gefallenen verzeichnet, so dass keine Daten ergänzt werden konnten. Dafür ist dort ein Verstorbener des Krieges 1870/71 notiert (sowie ein weiterer in einem Feldkirchenbuch). Für diese könnte, wie sonst allgemein in dieser Zeit üblich, eine Gedenktafel existiert haben.
Im Landesarchiv Potsdam sind Akten von Kriegervereinen in Ruppin erhalten. Dort ist auch eine Liste des „Kriegervereins zu Manker“ abgeheftet mit 60 Mitgliedern aus der Zeit um 1900. Leider sind nur die Nachnamen und Berufe notiert.
Zusätzliche Informationen in Blau vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: www.volksbund.de/graebersuche.

Datum der Abschrift: 01.06.2011; 01.03.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 1979 , 2011 R. Krukenberg