Zusätzlich eine Anzahl unbekannte Soldaten.

Stellschild an der Kriegsgräberstätte in Leese (Auszug):
Am 15. April 1945 wurde die Weserbrücke von deutschen Pionieren gesprengt und Leese drei Tage lang gegen die anrückenden Briten verteidigt. Die Bevölkerung flüchtete mit in die umliegenden Wälder. In tagelangen Kämpfen fiel Leese in Schutt und Asche. Auf deutscher Seite waren 51 zum Teil sehr junge Soldaten sowie eine Frau die Opfer, die britischen Verluste waren ähnlich hoch.
Nach dem Umsturz erteilte die britische Besatzungsmacht dem eingesetzten Dorfbeauftragten Wilhelm Pickel den Auftrag, die gefallenen Soldaten zu bergen und in einem Massengrab beizusetzen. Später drängte Pastor Claus Rautenberg bei den englischen Behörden darauf, die Gefallenen in Einzelgräbern würdig zu bestatten. Man wählte den Platz am östlichen Ende des ehemaligen Kleinbahnhofs aus und setzte die Soldaten aufgrund der gefundenen Erkennungsmarken bei, 12 davon noch als unbekannt. Stellmachermeister Franz Wieking fertigte die Holzkreuze mit Namensinschriften.
Auf Drängen der Bezirksregierung konnte man 1950 bei einer Exhumierung 6 weitere Soldaten identifizieren. Durch Umbettungen aus anderen Orten erhöhte sich die Anzahl auf der Kriegsgräberstätte Leese auf 67 belegte Grabstellen, davon 15 unbekannte Soldaten.
Im Herbst 1958 sorgte die niedersächsische Landesregierung für eine Neugestaltung des Ehrenfriedhofs. Nach den Plänen des Gartenarchitekten Langerhans/Hannover ließ die Firma Heinz Freitag aus Stadthagen die Namen von 50 in Leese gefallenen Soldaten in roten Wesersandstein einarbeiten. Man verblendete das mahnende Steinkreuz mit der Inschrift: „Er ist unser Friede“ und auf einem Sandstein der Gräberstätte heißt es: „Wo ihr auch ruhen möget, Brüder, in der östlichen Steppe, in Sumpf und Wald uns unerreichbar, vergessen seid ihr nie. Auch für euch halten Wacht diese Kreuze“.
Ergänzungen in Blau: Daten aus www.volksbund.de/graebersuche.

Neufassung aus redaktionellen Gründen am 10.11.2023.

Datum der Abschrift: Juli 2008

Verantwortlich für diesen Beitrag: Uwe Schärff (†)
Foto © 2008 Uwe Schärff