Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Hildesheim (Nordfriedhof: Kriegsgräberanlage), Landkreis Hildesheim, Niedersachsen

PLZ 31137

Wappen-Datei: ns_lkr-hildesheim_hildesheim.jpg

Peiner Straße 81. Ausgedehnte Kriegsgräberanlage für gestorbene Soldaten des Ersten Weltkriegs.
Dazu eine Gedenkwand aus verschiedenformatigen Buckelquadern und vier Pfeilern als optisch deutliches Wahrzeichen der Anlage.

Inschriften:

Pfeiler (von links nach rechts)
Erster Pfeiler
DAS
RES.INF.REGT.
NR. 77
SEINEN TOTEN
KAMERADEN
ZUM EWIGEN
GEDÄCHTNIS
---
DAS REGIMENT
OPFERTE
3056
HELDEN

Zweiter Pfeiler
DAS
RES.INF.REGT.
NR. 231
SEINEN 3573
GEFALLENEN
KAMERADEN
ZUM GEDÄCHTNIS

Tafel in der Mitte
DEN GEFALLENEN
KAMERADEN DES
INF.REGTS.
V. VOIGTS-RHETZ
3. HANNOV.NR. 79

Dritter Pfeiler
DAS
RES.INF.RGT.
NR. 215
GEDENKT
SEINER 2736
GEFALLENEN
KAMERADEN

Vierter Pfeiler
DAS
LANDW.INF.RGT.
NR. 74
SEINEN TOTEN
KAMERADEN
ZUM EHRENDEN
GEDÄCHTNIS

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
BRAUNS Ernst Moritz 11.07.1890 Hildesheim 01.12.1918 3.Hann.Inf.Rgt. Nr.79 Maurer, verh. (seit 1915)
Reservist BRUNS Paul Ernst Georg 15.01.1890 01.06.1918
Hildesheim, Stadthalle
Res.Jäg.Bat. Nr.10 Lungentuberkulose, Res.Inf.Rgt.Nr.77, Ers.Btl., 3.Kp.?; aus Hannover
Flugzeugführer Gefreiter KLINGENBERG Wilhelm Martin Theodor Heinrich 14.06.1889 Hildesheim 16.02.1918
Hannover, Flugplatz
Ers.Abt. W 5 inf. tödlichen Unfalls (Flugzeugabsturz), Handlungsgehilfe in Hildesheim, led.
Kriegsfreiw. MICHALSKI Paul 05.07.1897 06.03.1916
Hildesheim
Preuß.Res.Inf. Rgt.Nr.229
Fähnrich MOSQUA Karl Hildesheim 1916
1914
Sächs.5.Inf.Rgt. Nr.104, 2.Kp. 17 Jahre alt, Todesjahr offenbar falsch
Kriegsfreiw. Musketier RAPSILBER Hermann Paul Otto Halle a.d. Saale 17.12.1914
Hildesheim, Reservelaz. Tivoli
Preuß.Res.Inf. Rgt. Nr.231, 10.Kp. 17 Jahre alt, inf. Krankheit (Typhus)
Major REINSDORFF Siegfrid Werner Emil Hermann 20.08.1870
Berlin
25.08.1914
b. Biesmes in Belgien
3.Hann.Inf.Rgt. Nr.79, MG-Kp. „starb den Heldentod“, verh. (seit 1900)
Leutnant d. Reserve u. Kompanieführer REUSCHE Martin 31.01.1889 Landolfshausen 17.06.1919
17.06.1917
Bayr.Kriegslaz. Nr.20
Preuß.Res.Inf. Rgt. Nr.77, 7.Kp. Bergreferendar, inf. Verwundung, Todesdatum falsch
Leutnant d. Reserve ROHLMANN Bernhard 18.03.1886
Harsum
31.03.1918
b. Roye, Fankreich
Preuß.Inf.Rgt. Nr.465 inf. Verwundung, Gerichtsassessor
Major SCHLÄGER Adolf Friedrich Wilhelm 28.05.1894 Darmstadt 02.05.1935 Fliegerschule Dipl. Ing., Inschrift: „starb den Fliegertod / im Dienst für sein / geliebtes Vaterland“
Leutnant SCHWANEWEDE Fritz von 05.11.1896
Wurzen
20.07.1915
Köthen, Lazarett
3.Hann.Inf.Rgt. Nr.79, 11. Kp. „fürs Vaterland“, inf. Verwundung
Leutnant d. Reserve SENKING Anton 05.05.1893 Hildesheim 06.06.1916
Hildesheim
3.Hann.Inf.Rgt. Nr.79, 7.Kp. Stud. mach., verw. bei Zapust, Wolhynien, R.I.R.
WERNER Otto 23.01.1886 Hildesheim 05.07.1927 gest., Inschrift: „Hier ruht / mein lieber Mann / u. unser guter Vater“

Anmerkungen: Es gibt an den Seiten der Pfeiler weitere Tafeln:
DAS REGIMENT / OPFERTE / 3056 / HELDEN (bezieht sich auf das Reserve-Infanterie-Regiment Nr.77)
DAS INF. RGT. 465 / SEINEN TOTEN / KAMERADEN / ZUM GEDÄCHTNIS.

Auf einer Informationstafel vor der Kriegsgräberanlage findet man u. a. folgende Angaben: „Der so genannte Ehrenfriedhof für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs wurde ursprünglich als abgetrennter Teil des Zentralfriedhofs (heute Nordfriedhof) in den Jahren von 1916 bis 1923 angelegt. In den Nischen rechts und links der beiden Wege erinnern 372 Grabsteine aus Sandstein an die Opfer. Zu ihnen gehören auch Angehörige des 79. Infanterieregiments, das in Hildesheim stationiert war und unmittelbar nach Kriegsausbruch an die Westfront verlegt wurde.
[...] Insgesamt fanden 4165 Angehörige des Regiments auf den Schlachtfeldern in Belgien, Frankreich, Polen und Russland den Tod. Die beiden jüngsten Kriegsfreiwilligen aus Hildesheim, Alfons Baule und Karl Albes, waren bei Ausbruch des Krieges erst 14 Jahre alt. Alfons Baule starb am 11. November 1918, als die Kampfhandlungen offiziell schon für beendet erklärt worden waren.
Auf dem Nordfriedhof sind insgesamt 401 Soldaten des Ersten Weltkriegs bestattet worden. Sie verstarben vorwiegend in einem der zahlreichen Lazarette Hildesheims, manche von ihnen auch als Kriegsinvalide in späteren Jahren. Vereinzelt wurden gefallene Soldaten von den Kriegsschauplätzen nach Hildesheim geholt, um auf dem Nordfriedhof beigesetzt zu werden.
24 verstorbene russische Kriegsgefangene aus der Zeit des Ersten Weltkriegs wurden nicht auf dem Ehrenfriedhof, sondern auf dem Gräberfeld XIII.c. beigesetzt.”
Bei einem zeitlich begrenzten Besuch der Anlage wurden nur einige wenige Grabstellen fotografiert und die jeweiligen Angaben zum Bestatteten in die obige Auflistung aufgenommen. Möglicherweise wird die Liste bei einem Besuch im kommenden Jahr erweitert.

Datum der Abschrift: 21.11.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alfred Hottenträger
Foto © 2023 Alfred Hottenträger