Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Sorghof, Gemeinde Brand, Bezirk Tachau, Tschechien
Heute: Lučina, Místní Milíre, Okres Tachov, Plzeňský kraj

GPS 49.806307°, 12.565009°


Die Gemeinde Sorghof lag im Tal des Flusses Mies westlich von Tachau. Heute liegt an der Stelle, wo früher die Gemeinde lag, die Talsperre Lučina, die Tachov und Umgebung mit Trinkwasser versorgt. Sorghof gehörte bis zum Jahre 1874 zur Gemeinde Mauthdorf; seit dieser Zeit aber bildet es mit Steinhof eine selbständige Gemeinde. Zu Sorghof gehörten auch der Hammelberg, das Kreuzwirtshaus, sowie einige Einschichten am Paulusbrunner- und Schönwalder Bach. Die Ortschaft zählte 1788 erst 10 Nummern, 1838 bereits 40, 1930 waren es 86 geworden, einschließlich des Ortsteiles Flötz an der Straße nach Paulusbrunn.
Den 28 Opfern des ersten Weltkrieges errichtete die Gemeinde an der Dorfstraße ein Kriegerdenkmal. Die Tafel des Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs konnte aus dem Stausee geborgen werden. Sie war einst an einem Naturstein angebracht. Die Inschrifttafel wurde bei geringem Wasserstand geborgen und an einen Baum beim Haus Nr. 85 gelehnt. Bemühungen, die Tafel in die Außenmauer der Brander Kirche einsetzen zu dürfen, scheiterten bisher.
Im Zweiten Weltkrieg sind 33 gefallen. Der Einmarsch der US-Army erfolgte am 5. Mai 1945 kampflos und ohne vorherigen Beschuss. Nach 1945 wurde die überwiegende Mehrheit der ursprünglichen deutschsprachigen Bevölkerung auf Grund der Beneš-Dekrete ausgesiedelt. Bis auf eine Familie, deren Tochter einen Tschechen heiratete, mussten alle Deutschen bis zum Herbst 1946 ihre Heimat verlassen. Nach und nach wurden dann auch alle Gasthäuser und Mühlen in der Umgebung geschlossen. Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden auch die tschechischen Einwohner ausgesiedelt und wegen der neu erbauten Talsperre wurde der Ort devastiert.

Namen der Gefallenen:

2. Weltkrieg

Name Vorname Bemerkungen
BEER Josef aus Steinhof
BOCK Emil
BÖHM Alfred
BRÄUNL Josef
BRÄUNL Karl
DOBNER Josef
DUMMS Rudolf
FRIEDL Erwin aus Steinhof
FRITSCH Willi
GERSTNER Karl
GRÖßL Franz
GRÜNER Heinrich aus Steinhof
HAMPL Franz Haus Nr. 95
HAMPL Franz Haus Nr. 14
HÄRTL Josef
JANKA Josef
JUDAS Ferdinand
KRÄMER Karl
KROHA Hermann
LAHM Willi aus Steinhof
MARSCH Edgar
MIERTL Eduard
MIERTL Josef
PHILLIP Josef
RAUCH Johann
RAUCH Josef
RUPPERT Franz
RUPPERT Karl
SCHNEIDER Adolf
SCHWARZ Hermann
STEINER Franz
STEINER Rudolf
STEININGER Eduard
STELZNER Adolf aus Steinhof
STELZNER Johann aus Steinhof
STICH Josef aus Steinhof
STIEGELBAUER Johann
STÖCKL Wenzl
WINDISCH Josef
ZWERENZ Johann

Quelle: Heimatatlas des ehemaligen politischen Bezirkes Tachau-Pfraumberg (nach Sammlung von
geretteten Karten, Plänen, Fotos sowie Überlieferungen d. Ortsbetreuer u. Einwohner d. ehemaligen
Gemeinden. Texte: Josef Schnabl; Hans Lenz nach Fr.Schusters "Tachau-Pfraumberger Heimat". Bilder:
Oswald Haubner. Gesamtgest.: Josef Schnabl. Kartogr.: Julius Schmidt).
Geretsried: Heimatkundl. Arbeitskreis d. Tachauer, 1973 S. 117.
Wolf-Dieter Hamperl. Die verschwundenen Dörfer im ehemaligen Bezirk Tachau im südlichen Egerland.
Altenmarkt 2004.
https://memory.cpkp-zc.cz/der-ehemalige-dorf-westbohmen/tachau/150-sorghof-lucina/

Datum der Abschrift: 11.01.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich