Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Schleuskau, Gemeinde Frauenprießnitz, Saale-Holzland-Kreis, Thüringen

PLZ 07774

GPS-Koordinaten: 51.034830, 11.739362

In der ehemaligen Kirche von Schleuskau hängt eine Gedenktafel für die Opfer des Ersten Weltkrieges der Gemeinden Schleuskau,
Kleinprießnitz und Zöthen. Die Tafel wurde in barockisierender Form eines Schildes gestaltet. Auf rotem Untergrund
befindet sich im oberen Teil ein Stahlhelm, unter dem ein Schwert liegt. Beides auf Eichenlaub gebettet. In goldener Schrift werden dann
die Namen der Opfer des Krieges genannt. Auf einer Art Spruchband am unteren Teil der Tafel steht die Widmung.

Diese Gedenkplatte wurde einst auf dem Müll entsorgt und den Erhalt haben wir Robert Heyne aus Neuengönna zu verdanken. Er übergab überraschenderweise die längst verloren geglaubte restaurierte Gedenktafel Tafel an den Pfingstverein Frauenprießnitz.
Diese Tafel wurde im Jahre 1922 von Gemeindemitgliedern des Kirchspiels Schleuskau, zu dem damals auch Kleinprießnitz und
Zöthen gehörten, gestiftet. Sie war in der Kirche aufgehängt. Da die Schleuskauer Kirche seit 1965 nicht mehr als solche genutzt wurde
und seitdem zunächst der Zerstörung zum Opfer fiel, verschwand auch die Gedenktafel, von der man glaubte, dass sie unwiederbringlich verloren sei.
Herr Robert Heyne, Napoleonexperte aus Neuengönna, fand sie vor 38 Jahren auf der Müllhalde in Frauenprießnitz, als er dort beim Straßenbau
beschäftigt war. Er bewahrte sie bei sich zu Hause auf. Als er in der Lokalzeitung las, dass in Schleuskau am 09. September Kürbisfest
gefeiert wird, nahm er dies zum Anlass, die Gedenktafel zu restaurieren, um sie den Schleuskauern zu übergeben. Die Gedenkplatte wurde
in der restaurierten Kirche Schleuskau, die jetzt als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird, wieder verankert. So sind von Schleuskau,
Kleinprießnitz und Zöthen zumindest die Gefallenendaten und zum Teil die Teilnehmerdaten aus dem Ersten Weltkrieg bekannt.

Inschriften:

Schleuskau
(Namen)
Kleinprießnitz
(Namen)
Zöthen
(Namen)
Zum ehrenden Gedächtnis
an unsere
Gefallenen
1914 1918

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Name Vorname Todesdatum & Ort Bemerkungen
BECHMANN Kurt aus Kleinprießnitz
BLÖDTNER Otto 09.04.1917 Frankreich aus Schleuskau. gestorben
EICHELBAUER Alwin aus Kleinprießnitz
HARTUNG Paul aus Schleuskau. Nach Verdacht auf Typhus im Lazarett. Danach Westfront Nähe Priesterwald.
HÖFLICH Bernhard 24.09.1915 Frankreich aus Zöthen. Gestorben
MÖBIUS Alfred aus Schleuskau. 1914 durch Schuss am rechten Oberschenkel verletzt. Geriet mit dem Lazarett in franz. Gefangenschaft. Gefangenenlager Coetquidan in der Bretagne
MÖBIUS Arno 09.12.1914 Frankreich aus Schleuskau; vermisst. Laut amtlicher Benachrichtigung durch das Kriegsministerium in der Zeit vom 11. November bis 23. Dezember 1914 auf dem östlichen Kriegsschauplatz gefallen.
MÖBIUS Freund aus Schleuskau. Nach 1915 in versch. Lazaretten. Zuletzt Lazarett zu Kalk bei Köln
MÖBIUS Hugo 18.07.1918 Frankreich aus Schleuskau. vermisst
PFEIFFER Ernst aus Kleinprießnitz
REINHARDT Willy 22.09.1918 Frankreich aus Zöthen. vermisst
SACHSE Arthur aus Schleuskau
TISCHNER Sebastian 10.5.1915 Frankreich aus Kleinprießnitz. vermisst
TKACSIK Adam 19.11.1919 aus Schleuskau. gestorben als Kriegsinvalide
TONNDORF Arno 11.01.1919 Polen aus Kleinprießnitz. gestorben
TONNDORF Hugo 16.5.1916 Frankreich aus Kleinprießnitz. gestorben
VOGEL Albin 02.08.1916 Frankreich aus Schleuskau. gestorben
WANJECK Otto 15.04.1918 Frankreich aus Schleuskau. gestorben
WESTHÄUSER Otto aus Schleuskau. Zuletzt an der Ostfront.
WINTER Kurt aus Kleinprießnitz
ZEUGNER Paul aus Kleinprießnitz
ZEUTSCHEL Arno aus Schleuskau
ZEUTSCHEL Benno aus Schleuskau
ZEUTSCHEL Kurt aus Schleuskau

Quelle: Manfred Grunewald, Frauenprießnitz 29.04.2022

Datum der Abschrift: 08.05.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich.
Foto © 2022 Manfred Grunewald, Frauenprießnitz