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Rautenkranz (Opfer des Faschismus), Gemeinde Muldenhammer, Vogtlandkreis, Sachsen
PLZ 08262
GPS-Koordinaten: 50.456047, 12.492377
Am Ortsausgang Rautenkranz nach Morgenröthe befindet sich eine
Grabstätte, die im Volksmund als „Negergrab“ bezeichnet wird. Diese steht im Zusammenhang mit dem
Todesmarsch KZ-Außenlager Sonneberg zur Evakuierung des KZ. Dazu gibt es den nachfolgenden Bericht:
„
Wenige Tage [später] wurden nun im Pyratal verschiedene solche Gefangene, die vordem den Ort durchzogen, gesichtet. Es
liegt die Vermutung sehr nahe, daß das Gefangene waren, die sich von der Kolonne entfernten und das Weite suchten, oder
aber hatte sich der Zug oben bei Hirschenstand vollständig aufgelöst? So traf … ein Rautenkranzer Einwohner
mit seinem Pferdegespann, dort wo die „Raumwiesen“ beginnen, einen Neger. Er lehnte an einem Baum, schwer krank,
oder er war am Verhungern. Unser Fuhrmann eilte nach Hause, bat seine Frau, einige Stücken Brot zurechtzumachen und lief
wieder schleunigst talauf, um dem Schwarzen eine Freude zu bereiten. Wer beschreibt aber das Grauen. das sich diesem Manne bot?
… Von der Straße über die Wiese zum Bach war eine blutige Schleifspur zu erkennen, und am nahen Bache lag,
eingescharrt und die Füße aus dem Boden schauend, der Neger - tot, ermordet…“
Datum der Abschrift: 19.04.2022
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich. Quelle: Böhm, Erhard; Gräber mahnen! / II; in: Kulturbote für den
Musikwinkel, Heft 11/1957. Zitiert bei Machold, Friedrich. Todesmarsch KZ-Außenlager Sonneberg (KZ Buchenwald) -
Route durch das Vogtland. Unveröffentlichtes Manuskript. Lengenfeld 2021 (CD) S. 38
Foto © Friedrich Machold, Lengenfeld
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