Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Kunitz (Denkmalanlage), Stadt Jena, Thüringen

PLZ 07751

GPS 50.954007, 11.635823

Auf einer Art Verkehrsinsel erhebt sich die mit einem eisernen Zaun umgebene und mit Blumen geschmückte Denkmalsanlage. Unterhalb dieser befindet sich eine Tafel mit den Namen der Teilnehmer am Krieg 1870/71. Eine aufrecht über mehreren Stufen stehende Halbsäule mit dem Reichsadler als oberen Abschluss trägt an der ebenen Vorderseite oben ein Eisernes Kreuz mit den Jahreszahlen 1914 - 1918 und darunter Daten der Opfer. Ein später gestorbener Kriegsteilnehmer ist nicht mit aufgenommen, wird jedoch auf der Ehrentafel mit Foto dargestellt. Am Fuß in der Mitte das Relief einer trauernden Frau.
Halb links und halb rechts vor dem Obelisken wurde nach der politischen Wende Steintafeln mit Daten der Opfer des Zweiten Weltkrieges hinzugefügt.

Inschriften:

1870/71
Den
tapfern Kriegern
(Namen)
Zur Erinnerung
an den Feldzug
1870 - 1871.

1. Weltkrieg

1914 1918
(Namen)
UNSEREN HELDEN

2. Weltkrieg
1939 - 1945
(Namen)

Namen der Gefallenen:

1870/71

Name Vorname
BAUER A.
FABER K
GRÄNTZEL E.
HOYER O.
NEBLING R.
SCHLEGEL W.
WOHLFELD E.

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Todesdatum & Ort Bemerkungen
Lstm. DOLZ Otto 21.02.1917
Frankreich
Lstm. FABER Karl 26.07.1917
Flandern
Lstm. FERNKÄSE Oskar 05.04.1916
Frankreich
Wehrm. FRITSCH Arno 04.04.1915
Frankreich
Musk. FRITSCH Paul 29.04.1917 vermisst
Uffz. GRÄFE Max 27.08.1918
Frankreich
Ers. Res. HEINECK Friedrich 04.04.1919
in engl. Gefangenschaft
bei Unfall gestorben
Musk. HEINECK Max 29.04.1917 vermisst
Kanon. HÜTTICH Rudolf 19.07.1918
Frankreich
Musk. JÄGER Oswald 19.12.1914
im Lazarett Kalisch
gestorben
Musk. NEBLING Kurt 17.10.1918
im Lazarett Frankreich
Sergt. PERSCH Arno 24.09.1918
Jena
gestorben
Jäger RODECK Willi 20.07.1916
Belgien
Musk. TRABER Ernst 27.03.1915
im Lazarett Gleiwitz
gestorben
Musk. VETTERLING Otto 27.10.1916
Frankreich
Musk. WEIDNER Otto Arno 02.12.1914
Russland
Musk. WEISE Fritz 11.04.1918

2. Weltkrieg

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Bemerkungen
BIER Cäsar 1906 1945
BÖHME Rudolf 1907 1945 vermisst
BUTTERICH Arno 1898 1944 vermisst
DEINHARDT Friedrich 1894 1943 vermisst
DIETZSCH Walter 1910 1943
FELSCH Walter 1920 1943
FLECKSTEIN Gerhard 1925 1944
GEILING Heinz 1907 1943 vermisst
GLASER Kurt 1914 1943
GRIEBEL Karl 1914 1943
HABEL Otto 1914 1945
HEINECK Fritz 1919 1943
HEINECK Walter 1913 1942
HUNDERTMARK Hans 1927 1944
HÜTTICH Fritz 1920 1943
HÜTTIG Herbert 1911 1944 vermisst
KRAUSSE Rudi 1914 1943
MEINHARDT Werner 1921 1943
POMMER Rudi 1922 1945 vermisst
RÖSSLER Rudi 1908 1943 vermisst
SCHAUER Otto 1909 1944
SCHERF Werner 1923 1942 vermisst
SCHNEIDER Walter 1904 1945
SCHWARZ Gerhard 1917 1945 vermisst
VETTERS Horst 1916 1943
VOGEL Walter 1906 1944 vermisst
WIEGAND Fritz 1904 1945
WOHLFELD Walter 1913 1944

Anmerkung: Das Denkmal steht auf dem Platz, wo vorher ein schlichtes Denkmal für die Teilnehmer
des Deutsch-Französischen Krieges stand. Die alte unscheinbare Umfassungsmauer wurde
weggenommen. Maurermeister Dietzsch aus Jena errichtete eine neue, geschmackvollere. Der alte
Gedenkstein wurde wegen Platzmangel abgetragen. Die polierte Steintafel mit den Namen der
Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges blieb erhalten und wurde umrahmt von einer
Tuffsteineinfassung in die neue Umfassungsmauer eingesetzt. Die alten Anlagen konnten zum
großen Teil wieder verwendet werden. Das neue Denkmal wurde durch die Firma Ebert & Beyer aus
Jena errichtet. Der Sockel besteht aus heimischen, das Denkmal aus Bayerischem Kalkstein. Unten
ist ein Relief angebracht. Eine in Schmerz versunken Jungfrau streut den Gefallenen Rosen. Eine
aufrecht über mehreren Stufen stehende Halbsäule trägt an der ebenen Vorderseite oben ein
Eisernes Kreuz mit den Jahreszahlen 1914 - 1918 und darunter die Namen und den Todestag der
siebzehn Gefallenen. Das Ganze krönt ein mächtiger Adler. Der Rücken zeigt nach Westen und der
Kopf ist nach Südosten gedreht. Am Sonntag, den 28. Mai 1922 fand die Einweihungsfeier in
würdevoller erhebender Weise statt. Reden und Gesänge begleiteten das Geschehen. Zuvor hatte in
der Kirche des Ortes ein Gottesdienst stattgefunden. Bildhauer Beyer übergab das Denkmal. Pfarrer
Böhme hielt die Weiherede.
Angaben in Grün: Recherchen in verschiedenen Archiven
Der ursprüngliche Beitrag vom 04.01.2004 von Gregor Tumpach mit Ergänzungen vom 11.07.2012
(Johann Zimmet) und 31.10.2020 (Alexander Broich) wurde neu gefasst.

Datum der Abschrift: 12.11.2022; 2025 (Ergänzung)

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich, Gerd Fernkäse (Ergänzung)
Foto © 2020, 2022 Elke Fernkäse, Kunitz