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Hartenberg, Bezirk Falkenau, Tschechien
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1914 1918 |
Anmerkung: Hartenberg liegt 8 km nordwestlich von Falkenau. Der erste schriftliche Bericht stammt aus dem Jahr 1345, als bestätigt wird, dass die örtliche Burg königliches Eigentum ist. Nach den Hussitenkriegen blieb das Gut Hartenau bis 1547 den Schliks überlassen, als es wegen ihrer Teilnahme am Widerstand gegen den König beschlagnahmt wurde. Nach einer Zeit mit wechselnden Besitzern kaufte es im Jahre 1597 Heinrich von Piesnitz. Unter den Piesnitz' wurden auch eine Brauerei, eine Papierfabrik und das Dorf Hartenberg selbst gegründet. 1771 erbten die Auersbergs das Gut. Danach erfolgte der klassizistische Umbau des Schlosses, das zum kulturellen Zentrum der Gegend wurde und mehrfach von Johann Wolfgang Goethe besucht wurde. Die Bevölkerung ernährte sich vor allem vom Dienst auf der Burg, in der Brauerei, dem Eisenhammer, der Waldarbeit und ab dem 19. Jahrhundert auch in der Seilerei. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten hier 192 Einwohner, 1930 waren es 192 Einwohner in 30 Häusern und 2011 79 Einwohner in 28 Häusern. Das bedeutendste Bauwerk des Ortes ist ursprünglich eine romanische Burg vom Ende des 12. Jahrhunderts, die im 14. und 15. Jahrhundert erweitert und umgebaut wurde. Nach 1945 wurde das Schloss von der Armee als Unteroffiziersschule für Grenzsoldaten genutzt, ab 1948 sollte hier ein Zwangsarbeitslager errichtet werden. Später besaßen die Staatsforste das Schloss und nutzten es als Lager und Getreidespeicher. Ein Teil seiner Ausstattung wurde in andere Einrichtungen gebracht, ein Teil gestohlen und zerstört. 1983 begann man über einen Wiederaufbau nachzudenken, aber bevor es dazu kam, fing das Schloss Feuer. Ein weiterer Brand im Jahr 1991 zerstörte auch den Turm. Seit 1997 befindet sich die Burg Hartenberg in Privatbesitz und ihre Restaurierung ist im Gange.
Quelle: Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges). HG: Museum Sokolov. 1. Auflage 2018. S. 321. ISBN 978-80-86630-35-9.
Datum der Abschrift: 19.09.2022
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2022 Autorenkollektiv a. a. O. (Gen. liegt vor)
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