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Groß Sichdichfür, Bezirk Eger, Tschechien
Heute: Velká Hled'sebe, Okres Cheb, Karlovarský kraj

GPS 49.961085, 12.671312


In der Mitte des Dorfes, gleich neben der Kirche, stand ein steinernes Denkmal zum Gedenken an die Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges aus Groß Sichdichfür. Sein Schöpfer war Andreas Lugert, ein Steinmetz aus Eger, und das Denkmal wurde am 15. Oktober 1922 enthüllt, die Festrede hielten der Lehrer Klemens Fekl und der Pfarrer von Neudorf und Kuttenplan Leopold Wallner, der das Denkmal auch einweihte. Die Gesamtkosten des Baus erreichten CZK 16.000.
Das Denkmal hatte die Form eines hohen Obelisken aus schwarzem Granit mit einem Relief aus zwei weißen Palmen und einer Steinkugel. Es erinnerte stark an die Denkmäler, die vor 1914 nicht nur in dieser Region zum Gedenken an die gefallenen Kämpfer der Kriege des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. Auf allen vier Seiten der Pyramide wurden die Namen von insgesamt 57 gefallenen, verstorbenen und vermissten Soldaten angebracht, einschließlich Militäreinheit, Geburtsjahr sowie -ort und Datum des Todes. Am unteren Rand des Denkmals war die Widmung. Das Denkmal wurde nach 1945 vollständig zerstört.
Im Park neben dem städtischen Bürogebäude steht ein Gedenkstein mit einer einfachen Widmung für die Opfer des Ersten Weltkrieges.
Im Jahr 2018, speziell am Fest der Hl. Anna am 26. Juli, wurde etwa 15 Meter vom Standort des ursprünglichen Denkmals entfernt ein neues Denkmal für die Opfer des Weltkriegs von Neudorf und Groß Sichdichfür und Kuttenplan enthüllt. Initiator ist der Lokalpatriot Zdeněk Buchtel. Das Aussehen des Denkmals unterscheidet sich jedoch vom ursprünglichen Denkmal. Es ist ein großer flacher grob behauener Granitblock, der sich etwa 180 cm über dem Boden erhebt, im oberen Teil befindet sich ein kreisförmiges Relief mit einem Durchmesser von etwa 35 cm. Gargestellt ist ein Stahlhelm, der auf einem Grabkreuz abgelegt ist. Der mittlere Teil des Denkmals, enthält eine Gedenktafel mit einer Inschrift, die an die 105 Opfer aus den genannten Gemeinden und den Erwerb des Denkmals von der Gemeinde Groß Sichdichfür zum 100. Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakischen Republik erinnert. Leider konnten bisher keine Namen der Opfer gefunden werden.

Inschriften:

Denkmal 1
Errichtet am 15. Oktober 1922 für die im Weltkriege gefallenen Helden von der Gemeinde Gross Sichdichfür

Gedenkstein
OBĔTEM
VÁLEK
A NÁSILÍ

(deutsch)
DEN OPFERN
VON KRIEGEN
UND GEWALT

Denkmal 2
VE VÁLCE 1914-1918 PADLU, NEBO ZEMŘELU 105 MUZU
58 z VELKÈ HLED'SEBE
9 z MALÈ HLED'SEBE
38 z KLIMENTOVA
ČEST JEJICH PAMÁTCE
K 100. VÝROČÍ VZNIKU ČSR ZŘÍDILA V ROCE 2018
OBEC VELKÁ HLED'SEBE

(deutsch)
IM KRIEG 1914-1918 FIELEN ODER STARBEN
105 MÄNNER
58 aus GROSS SICHDICHFÜR
9 aus KLEIN SICHDICHFÜR
38 aus KLEMENSDORF
EHRE IHREM ANDENKEN
ZUM 100. JAHRESTAG DER GRÜNDUNG DER ČSR
2018
DIE GEMEINDE VELKÈ HLED'SEBE

Anmerkung: Groß Sichdichfür liegt am südlichen Fuß des Kaiser-Waldes etwa 2 km westlich von Marienbad. Die älteste schriftliche Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1587 als das Dorf Sichdichfur und der gleichnamige Teich als Teil der Herrschaft Tachau aufgeführt sind. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war es im Besitz von Hans Schirding, in den 1820er Jahren erwarb es die Familie Metternich und das Dorf wurde Teil der Herrschaft Königswart. Es hatte eine eigene Kirche und gehörte damit zur Pfarrkirche St. Willkommen in Neudorf. Erst in den Jahren 1908-1911 wurde hier den örtlichen Gegebenheiten entsprechend eine monumentale neoromanische Basilika errichtet, die sowohl Sichdichfür als auch Klemensdorf dienen sollte. Sein Architekt war der Marienbader Baumeister Josef Forberich. 1929 wurde an der Stelle zweier Teiche (Schmelzteich genannt) das funktionalistische Riviera-Schwimmbad errichtet. 1930 lebten hier 2.054 Einwohner, heute sind es rund 2.300.

Quelle: Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges). HG: Museum Sokolov. 1. Auflage 2018. S. 95/96. ISBN 978-80-86630-35-9.

Datum der Abschrift: 23.08.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2022 Bild 1 und 3: Autorenkollektiv a. a. O.. Bild 2: David Kosina. vets.cz (Gen. liegt vor)

 

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