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Graslitz (Denkmal), Bezirk Falkenau, Tschechien Heute: Kraslice, Okres Sokolov, Karlovarský kraj
GPS 50.333291, 12.503672 (ehem.)
Das erste Denkmal für Kriegsopfer von Graslitz wurde 1907 im Park auf dem ehemaligen Schindlerplatz (heute Parkanlage bei der Kreuzung an der Siedlung beim Schwaderbach) als Denkmal zum Gedenken an die 6 Opfer des Preußischdeutsch-Österreichischen Krieges von 1866 errichtet. Es wurden Krieger geehrt, die aus dem Gerichtsbezirk Graslitz kamen. Das Denkmal wurde vom Egerer Bildhauer Karl Wilfert dem Jüngeren entworfen und errichtet, und zwar in Form eines 5 Meter hohen Obelisken aus rotem Marmor, auf dessen Spitze sich die Figur eines einköpfigen Bronzeadlers befand, der eine aufgerollte Fahne in seiner rechten Klaue hält. In der Mitte des Obelisken befand sich ein Porträt von Kaiser Franz Joseph I. Der Obelisk stand auf einem 1,8 Meter hohen Sockel, vor dem die Bronzestatue eines österreichischen Soldaten in Feldrüstung mit einem Kranz stand. Auf der Vorderseite des Sockels befand sich im oberen Teil der kaiserliche Wahlspruch. Im unterern Teil befand sich die die Widmung sowie die Inschrift. Das Denkmal kostete damals rund 14.000 österreichische Kronen. Es wurde es am 14. Juli 1907 feierlich enthüllt. Einen Tag zuvor traf der Kanoniker des Prager Metropolitenkapitels, Georg Glosauer, der das Denkmal weihen sollte, in Graslitz ein. Theresa Kohlertová, Tochter des Stadtkämmerers und Leiterin der Kommission zur Errichtung des Josef-Kohlert-Denkmals, begrüßte ihn am Bahnhof mit einem großen Blumenstrauß. Die Feier am nächsten Tag später verlief jedoch nicht so gut. Das Wetter war schuld. Da es viel geregnet hatte, war die Beteiligung der Anwohner nicht sehr groß. Nach 1918 wurde das Denkmal verändert. Das Porträt des Habsburger Monarchen wurde abgenommen und die Inschriften zur Erinnerung an die untergegangene Monarchie entfernt. Anschließend wurde eine Spendenaktion für den Wiederaufbau des gesamten Denkmals, bzw. für dessen Vollendung zu einem Denkmal zum Gedenken an gefallene Männer aus der Stadt und Umgebung ausgeschrieben.
Inschriften:
Vorderseite oberer Teil VIRIBUS UNITIS (Mit vereinten Kräften)
unter dem Porträt MIT GOTT FÜR KAISER und VATERLAND.
im unteren Teil DEN FÜR DAS VA- TERLAND GEFALLENEN KRIEGERN DES GE- RICHTSBEZIRKES GRASLITZ. EHRE IHREM ANDENKEN!
unten Enthüllt und eingeweiht am 14. Juli 1907.
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Anmerkung: Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1272, als Přemysl Otakar II. gewährte der Burg im Lehen von Jindřich von Plavno. 1370 Karl IV. zur Stadt erhoben und kommt zu dieser Zeit auch unter die direkte Verwaltung der Königskrone. Ab 1401 gehörte Graslitz den Reitenbachs, ab 1487 wieder den Herren von Plauen und 1575 wurde es von den Schönburgs gekauft. Zu dieser Zeit erreichte der Abbau von Silber, Kupfer, Zinn und Blei in Graslitz seinen Höhepunkt, was sich in der Erhebung von Graslitz zur freien Bergbaustadt im 1541. Nach dem 30-jährigen Krieg kam es durch die Erschöpfung der Vorkommen und den Abzug deutscher Bergleute, meist protestantischen Glaubens, zum Niedergang des Bergbaus und zum Niedergang der Stadt. Die Neuentwicklung der Stadt begann im 18. Jahrhundert mit der Produktion von Musikinstrumenten. Die größte Blüte erlebte die Stadt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als Graslitz weltweit für seine Blechblasinstrumente, Spitzen, Samt und Spielzeug bekannt war. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten 5.886 Einwohner, 1930 13.524 Einwohner in 1.666 Häusern und 2011 6.213 Einwohner in 1.121 Häusern.
Quellen: Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges). HG: Museum Sokolov. 1. Auflage 2018. S. 265/66 . ISBN 978-80-86630-35-9. Palůch, Pavel. Kraslice a okolí na starých pohlednicich. Graslitz und Umgebung in alten Ansichtskarten. Hostivice 2018. 1. Auflage. ISBN 978-80-88121-37-4. S. 154.
Datum der Abschrift: 28.08.2022
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2022 Foto 1: Ansichtskarte: Vor 1914: Verlag Wenzl Tirichter, Buchhandlung, Graslitz; Foto 2: Ausschnitt aus Autorenkollektiv a. a. O. S. 265 (Gen. liegt vor)
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