GPS 50.179128, 12.637158 (ehem. Standort)
Das Falkenauer Denkmal für die Gefallenen aus den österreichischen Kriegen des 19. Jahrhunderts wurde künstlerisch hoch geschätzt. Früher stand es in einem Park neben der Klosterkirche St. Antonius von Padua, an der Stelle des heutigen Parkplatzes. Es wurde am 13. September 1903 bei relativ schlechtem Wetter enthüllt, jedoch mit einer reichlichen Beteiligung von Bewohnern der Stadt und ihrer Umgebung, Verbänden, Feuerwehrleuten und geschätzten Gästen, darunter Graf Erwin Nostitz und der Bürgermeister der Stadt Vinzenz Kremling, Musik und der festlich geschmückten Stadt. In der Kirche wurde eine feierliche Messe gefeiert, nach der eine Prozession von Hunderten von Menschen zum Ort der Enthüllung des Denkmals ging. Hier fanden Festreden statt und der Bürgermeister der Stadt nahm das Denkmal symbolisch vom Veteranenverband entgegen, der an diesem Tag seine Bemühungen um die Errichtung eines Denkmals krönte, die drei Jahre dauerten und in der Feier des 70. Geburtstags von Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1900 gipfelte.
Das Denkmal wurde vom Reichenberger Bildhauer Emanuel Gerhart entworfen und vom Falkenauer Steinmetz Johann Fischer realisiert. In der Höhe maß es respektable 6,85 Meter und bestand aus vier Teilen. Die Basis bestand aus zwei Stufen aus Heinrichsgrüner Granit, auf dem ein Sockel aus rotem Granit und schwarzem Syenit aus Schluckenau platziert wurde. Eine von Professor Gebhart entworfene Bronzestatue auf der Spitze wurde als ein angreifender Fahnenträger installiert, der von einer Kugel getroffen wurde. Die Statue war 1,85 Meter groß und entstand in einer Gießerei in Geislingen in Württemberg. Das Denkmal wurde für ca. 17.000 österreichische Kronen errichtet, die vom Veteranenverein in mehrjähriger Sammlung erbracht wurden. Das größte Geschenk machte die Grafenfamilie Nolitz. Auf der Vorderseite des Denkmals befand sich eine Bronzetafel mit der Inschrift. Unter der Platte befand sich eine Skulptur eines österreichischen zweiköpfigen Adlers. Auf der linken und rechten Seite des Sockels befanden sich Bronzeplatten mit den Namen gefallener Soldaten.
Das Denkmal hielt an seiner Stelle etwa ein halbes Jahrhundert lang. Irgendwann um die Wende der 40er und 50er Jahre wurde es demontiert, die Bronzestatue landete angeblich im Schrott. Im Jahr 2008 wurden mehrere Fragmente des Sockels aus dem Fluss Eger geborgen, ein weiterer Teil befand sich im Bereich der technischen Dienste. Die Gedanken an die Restaurierung des Denkmals haben jedoch noch keine wirklichen Dimensionen angenommen.
Inschriften:
Vorderseite
Zu Ehren
der
gefallenen Krieger
linke Seite
(Namen)
rechte Seite
Falkenau
(Namen)
Namen der Gefallenen:
1848
Dienstgrad | Name | Vorname | Todesdatum & Ort | Einheit | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
Freiwilliger | STOIDNER | Georg | 1848 Linz |
IR 35 | aus Zieditz |
1859
Name | Vorname | Todesdatum & Ort | Einheit |
---|---|---|---|
HAMPL | Wenzel | 24.06.1859 Italien |
IR 35 |
PAUS | Karl | 24.06.1859 Italien |
IR 35 |
1866
Dienstgrad | Name | Vorname | Todesdatum & Ort | Einheit | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
FISCHER | Hans | 29.06.1866 Gitschin |
|||
LORENZ | Emil | 28.06.1866 Rochlitz |
28. JagdBat. | aus Falkenau | |
PATROLF | Karl | 29.06.1866 Königsgrätz |
13. JagdBat. | ||
Kadett | RADLER | Josef | 1866 bei Nachod |
IR 53 | aus Wudingrün |
Quelle: PhDr. Vladimír Bružeňák, Vets,cz. (Gen. liegt vor)
Datum der Abschrift: 19.07.2022
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich.
Foto © 2022 PhDr. Vladimír Bružeňák, Vets,cz (Gen. liegt vor)