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Engelhaus (Friedhof), Bezirk Karlsbad, Tschechien
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WELTKRIEG |
Namen der Gefallenen:
1. Weltkrieg
Name |
Vorname |
ALBERT |
Karl |
ALBERT |
Peter |
FISCHER |
Rudolf |
GLASER |
Friedrich |
GLASER |
Willibald |
GOSAK |
Johann |
GÖTZ |
Anton |
GRUND |
Franz |
GRUND |
Julius |
HOJER |
Anton |
HUML |
Ernst |
KAISER |
Franz |
KNAUT |
Albin |
KNAUT |
Wenzl |
KÖHLER |
Josef |
KREIS |
Josef |
LORENZ |
Bernd |
LORENZ |
Josef |
MAAS |
Stefan |
MAASS |
Julius |
NIESSLER |
Franz |
OHNES |
Vinzenz |
PECHER |
Rudolf |
PFEIFER |
Adalbert |
PLEIER |
Anton |
PLEINER |
Rudolf |
PROSCH |
Johann |
SCHLOSSBAUER |
Hugo |
SCHLOSSBAUER |
Josef |
SCHWAB |
Stefan |
STENGL |
Franz |
WIRKNER |
Franz |
WIRKNER |
Josef |
WIRKNER |
Julius |
WIRKNER |
Wenzl |
WOLF |
Franz |
WOLFF |
Friedrich |
ZIETZ |
Joseph |
Anmerkung: Auf einem zur Ortschaft gehörenden Hügel befindet sich die Ruine der um die Wende
vom 14. zum 15. Jahrhundert von den Herren von Riesenburg errichteten Engelsburg. Ihre erste
schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1402, als sie im Besitz des Borso von Riesenburg war.
1406 gelangte sie an Ulrich Zajíc von Hasenburg, nach dessen Tod spätestens 1414 an die
königliche Kammer. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts konnten sich die Vögte von Plauen als Besitzer
behaupten. Das zum Marktflecken erhobene Engelhaus dürfte im 15. Jahrhundert unter der
Herrschaft des Burggrafen Heinrich III. von Plauen entstanden sein. 1487 wurde der in Diensten der
Stadt Eger stehende Baumeister Erhart Bauer mit der Errichtung einer neuen Pfarrkirche unterhalb
der Burg beauftragt. Das Gotteshaus wurde 1490 geweiht. 1532 vereinigte Burggraf Heinrich IV. von
Plauen nach seinem Umzug die beiden Herrschaften zur Herrschaft Engelsburg-Neuhartenstein, wie
aus einem Zins- und Einkommensregister von 1537/38 hervorgeht. 1567 war der Inhaber Niklas
Lobkowitz von Hassenstein, der wenig später die Engelsburg an seinen Schwager Dietrich von
Vitzthum verkaufte. Dessen Erben traten das Gut 1570 für 32.500 Schock an den Tiroler Edelmann
Caspar Colonna Freiherr von Fels ab, der sich mit Anna Gräfin von Schlick vermählte und bereits
wenige Jahre darauf starb. Nach dem Tode seiner Witwe 1594 wurde das Erbe unter ihren Söhnen
aufgeteilt. Leonhard Colonna von Fels erhielt Engelhaus und verlegte den Hauptort der Herrschaft
nach Gießhübel. 1608 starben bei einer Pestepidemie 73 Menschen. Nach der Schlacht am Weißen
Berg wurden die Familiengüter den Colonnas entzogen und die Familie aus Böhmen vertrieben. Das
konfiszierte Gut erwarb der österreichische Diplomat Hermann Graf Czernin von Chudenitz. Im
Dreißigjährigen Krieg wurde Engelhaus 1635 von den Schweden eingenommen, geplündert und die
Burg zerstört. Danach war sie nicht mehr regelmäßig bewohnt. 1641 brannte die Pfarrkirche. Von
1696 bis 1712 ließ der damalige Grundherr Graf Hermann Jakob Czernin von Chudenitz die heutige
Barockkapelle der Heiligen Dreifaltigkeit erbauen. 1831 berichtete man von 80 Handwerkern, die im
Ort wohnten, sowie drei Musikern, die zur Unterhaltung der Gäste in Karlsbad spielten. 1847 zählte
Engelhaus 136 Häuser mit 830 Einwohnern, davon vier protestantische Familien. Bei einem
verheerenden Großbrand in den 1880er Jahren wurde Engelhaus mitsamt der Pfarrkirche zerstört.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften 1848/49 wurde Engelhaus Teil des neu
entstandenen Gerichtsbezirkes Karlsbad. Die modernen, politischen Bezirke der
Habsburgermonarchie wurden 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen
Verwaltung geschaffen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Sudetenland im Vertrag von Saint-Germain vom 10.
September 1919 der am 28. Oktober 1918 neu gegründeten Tschechoslowakei zugeschlagen. Nach
dem Münchner Abkommen gehörte Engelhaus bis 1945 zum Landkreis Karlsbad im Reichsgau
Sudetenland, Regierungsbezirk Eger des Deutschen Reiches. Nach der Vertreibung der
deutschsprachigen Bevölkerung nach 1945 wird der Ort heute von 191 Einwohnern bewohnt. Diese
sind meist in der Landwirtschaft tätig. Seit 1957 gehörte der Ort zu Karlsbad, seit 1989 ist Engelhaus
wieder ein eigenständiger Ort. Aktuell gibt es eine rege Bautätigkeit, viele Karlsbader und auch
Russen bauen sich ihr Haus auf dem Land.
Quellen: Vets,cz. Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges).
HG: Museum Sokolov. 1. Auflage 2018. S. 185. ISBN 978-80-86630-35-9. (Gen. liegt vor)
Datum der Abschrift: 18.07.2022
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © historisch Vets.cz
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