Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Eichelberg (devastiert), Bezirk Eger, Tschechien
Heute: Dubina (zmizel), Okres Cheb, Karlovarský kraj

GPS 50.106624, 12.219753


Das Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs wurde am 30. Juli 1922 auf dem Übungsgelände des Deutschen Turnvereins, etwa 600 Schritte von der Staatsgrenze entfernt, eingeweiht. Die Festrede wurde von Dietwar Lorenz Winkler gehalten und die Gesamtkosten der Produktion betrugen 4.000 Kronen.
Das Denkmal in Form eines grob behauenen Felssteins mit einer typischen Adlerstatue (mit angelegten Schwingen) auf der Spitze stammt von Krader und Höllering aus Eger. Insgesamt sind 36 Namen der Opfer des örtlichen Sportvereins, Eichelberg, Tobiesenreuth, Riehm und Kammerdorf, aufgeführt, die durch die Widmungsinschrift geehrt werden.
An den Seiten des Mittelteils befand sich in kleinen quadratischen Feldern auch das Symbol des Deutschen Sportvereins in Form eines Hakenkreuzes. Zum Denkmal führten 3 Stufen.
Das Denkmal wurde zusammen mit dem gesamten Dorf in den 1950er Jahren zerstört, als die Grenzzone eingerichtet wurde.

Inschriften:

Ehrend nennt dieser Stein die Helden der Heimat die im Völkerkriege 1914-1918
für Volk und Vaterland ihr Leben opferten.
(Namen)
Gewidmet vom Deutschen Turnverein Jahn Eichelberg im Jahre 1922

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Todesdatum & Ort
BÖHM Adam
BÖHM Anton
BÖHM Georg
BURGER Anton
HAMPL Johann
MÄHNER Johann
MÄHNER Wolfgang
Schütze MÜLLER Adam
Korporal MÜLLER Adam
Infanterist MÜLLER Johann Russland
MÜLLER Johann Italien
MÜLLER Martin Serbien
MÜLLER Martin Italien
NAPPERT Georg
NAPPERT Johann
NETSCH Johann
RAUSCH Adam
WINTERLING Andreas
ZAPF Adam

2. Weltkrieg

Name Vorname
BAREUTHER Ferdinand
BAREUTHER Hans
BAUERNFEIND Karl
BINDER Josef
JOBST Willi
KLIER Johann
KÖHLER Adam
KORB Adam
LÜFTNER Christof
LÜFTNER Hermann
LÜFTNER Johann
MÄHNER Franz
MÄHNER Georg
MÜLLER Adolf
MÜLLER Rudolf
MÜLLER Willi
NAPPERT Erhard
NAPPERT Hans
NAPPERT Oskar
NETSCH Adam
RAUSCH Adolf
RAUSCH Georg
SPRANGER Anton
SPRANGER Franz
STROBEL Hans
TURBAN Johann
WALTER Adolf
WINKLER Georg

Anmerkung: Das heute nicht mehr existierende Dorf Eichelberg lag nahe der Grenze zu Deutschland am
Südhang des Blatná-Hügels, etwa 2 km südlich von Libá, wo es eigentlich unterging. Die erste
urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1572, der Ursprung wird jedoch auf Anfang des 15.
Jahrhunderts vermutet. Es umfasste die Siedlungen Tobiessenreuth, Riehm und Kammerdorf, die
Klausehof und Sorghof und die Drahtmühle. Anfangs beschäftigten sich die Einheimischen hauptsächlich
mit Land- und Forstwirtschaft, im 19. Jahrhundert kam die Textilindustrie mit Handschuhmacherei und
Weberei hinzu. Es gab aber auch eine Drahtfabrik, eine Ölpresse oder eine Mühle mit Säge. 1850 wurde
Eichelberg eine selbstständige Gemeinde, die größte Einwohnerzahl (504) wurde hier 19 Jahre später
registriert. Zwischen 1930 und 1950 standen hier noch 72 Häuser, aber nach der Einrichtung der
Grenzzone verschwand das Dorf vollständig.
Quellen:
Boháč, Jaromír, Salamanczuk, Roman. Das verschwundene Egerland (Zmizelé Chebsko). Regional
Museum Eger. 2009. ISBN 978-80-85018-68-4;
Heimatkreis Eger. Geschichte einer deutschen Landschaft in Dokumentationen und Erinnerungen.
Herausgeber: Egerer Landtag e.V., Amberg in der Oberpfalz, 1981, Seite 319;
Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges).
HG: Museum Sokolov. 1. Auflage 2018. S. 31. ISBN 978-80-86630-35-9.

Datum der Abschrift: 22.11.2014; 10.07.2022 (Neufassung)

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © Autorenkollektiv a. a. O. (Gen. liegt vor)