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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Doglasgrün, Bezirk Falkenau, Tschechien
Heute: Vřesová, Okres Sokolov, Karlovarský kraj

Das Denkmal für die gefallenen Dorfbewohner befand sich wahrscheinlich irgendwo auf der linken Seite der Straße, die durch Doglasgrün von Chodau nach Heinrichsgrün führte. Der Bericht der Gendarmeriestation in Dotterwies aus dem Jahr 1926 besagt, dass es in der Siedlung Hüttenhäuser auf der linken Seite der Kreisstraße steht, aber die Siedlung war relativ weit von Doglasgrün entfernt. Es wird wahrscheinlich ein Irrtum sein. Das Denkmal wurde zu einem Preis von 8.000 CZK errichtet und von dem Steinmetz Josef Wolf aus Heinrichsgrün geschaffen. Es wurde am 8. Juli 1923 feierlich enthüllt.
Das Denkmal hatte die Form eines Obelisken aus schwarzem, poliertem Granit, der auf einem Granitsockel und einem Betonsockel stand. An der Spitze waren gekreuzte Palmenzweige und die Aufschrift „Aus schwerer Zeit“. In der Mitte stand das Jahr 1914-1918 und die Namen von 26 Gefallenen, aufgeteilt nach Todesländern (Russland, Serbien, Italien). Unten stand die Inschrift „Ehre ihren Andenken“ und die Unterschrift des Steinmetzes. Es wurde bisher lediglich eine Zeichnung des Denkmals gefunden.

Inschriften:

Aus
schwerer
Zeit
1914 - 1918
Russland
(Namen)
Serbien
(Namen)
Italien
(Namen)

Ehre ihren Andenken
Wolf - Heinrichsgrün

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Name

Vorname

Todesdatum & Ort

ECKL

Josef

Serbien

FICKERT

Anton

Serbien

FRANK

Karl

Serbien

FUCHS

Julius

Italien

FUCHS

Reinhold

Russland

GÖRISCH

Josef

Serbien

HABERER

Karl

Russland

HAMPL

Rudolf

Russland

HEINISCH

Wenzl

Serbien

HERZ

Hugo

Italien

KÖHLER

Josef

Serbien

KÖHLER

Rudolf

Italien

LENK

Anton

Serbien

LENK

Franz

Italien

LORENZ

Wenzl

Serbien

LUTZ

Rudolf

Serbien

PLEIER

Josef

Serbien

PLEIER

Robert

Russland

SCHMIRLER

Wenzl

Serbien

SCHWIMMER

Wenzl

Serbien

SIEGERT

Anton

Russland

STARK

Rudolf

Italien

STEIDL

Rudolf

Russland

ULLMANN

Gustav

Russland

WIZTZ

Josef

Italien

ZETTLE

Karl

Serbien

Anmerkung: Der eigentliche Ort ist devastiert. Die erste Erwähnung datiert aus dem Jahr 1492. Der
Ort entstand aber wahrscheinlich schon lange vorher. Nach den Gütern Schlick und Nostitz wurde es
im 19. Jahrhundert eine selbstständige Gemeinde. Es hatte bereits 470 Einwohner, es gab eine
Schule, viele Fachwerkhäuser, Teiche und ursprünglich eine barocke Kapelle St. Wendelin.
Ab 1850 bildete Doglasgrün eine Gemeinde im Bezirk Falkenau und ab 1921 im Bezirk Elbogen.
1930 hatte das Dorf 900 Einwohner, 1939 waren es 871. Nach dem Münchner Abkommen wurde die
Gemeinde Doglasgrün ins Deutsche Reich eingegliedert und gehörte bis 1945 zum Landkreis
Elbogen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam der Ort zur Tschechoslowakei zurück und es
begann die Vertreibung der Deutschen. 1948 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde in Vřesová;
sie kam zum Okres Sokolov. 1950 begann der Abbau von Braunkohle. Im Jahre 1958 wurde der Ort
aufgegeben und bis 1960 erfolgte der Abriss. 1969 entstand ein Gaswerk zur Kohlevergasung, das
einer der größten Produzenten von Leuchtgas in der Tschechoslowakei wurde. Nördlich des
Industriekomplexes wurden Wohnblöcke errichtet. Das zur Sokolovská uhelna a. s gehörende
Gaswerk Vřesová war durch seine Emissionen Verursacher des bei bestimmten Wetterlagen im
Vogtland (Oelsnitz, Klingenthal) sowie in Oberfranken auftretenden „Katzendreckgestankes“.
Zwischen 2000 und 2002 wurde das Gaswerk zu einem Kraftwerk mit einer Leistung von 2 × 200 MW
umgebaut. 2005 errichtete die Linde Technoplyn im Kraftwerk Vřesová die größte
Luftzerlegungsanlage Tschechiens.
Quelle: Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges). HG: Museum Sokolov.
1. Auflage 2018. S. 304. ISBN 978-80-86630-35-9.

Datum der Abschrift: 27.06.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2022 Autorenkollektiv a. a. O. (Gen. liegt vor)

 

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