Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Bernau (Denkmal), Gemeinde Gossengrün, Bezirk Falkenau, Tschechien
Heute: Bernov, Obec Krajková, Okres Sokolov, Karlovarský kraj

GPS-Koordinaten: 50.23372, 12.50981


Zentrales Register der Kriegsgräber: CZE-4107-10108.
Das Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs war auf Initiative der lokalen Organisation der Union Deutsche in Böhmen unter Führung des Försters Franz Hausknecht errichtet worden. Am 1. Juli 1933 wurde es feierlich enthüllt. Festrede und Einweihung erfolgten durch Kaplan Dr. Peter, der Bürgermeister Dr. Becker hielt eine Ansprache.
Das Denkmal hat die Form eines monolithischen grob behauenen Felssteins, auf der Vorderseite ist eine rechteckige Metallplatte mit den Namen von 15 Kriegsopfern angebracht. Darüber war ursprünglich ein Eisernes Kreuz auf Lorbeerkranz liegend befestigt. Dieses wurde Opfer eines Diebstahls. Dafür wurde ein einfaches Kreuz installiert.

Inschriften:


1914 Weltkrieg 1918
(Namen)
Vergesst die teueren Toten nicht!
Errichtet: B.d.V.i.B.D.Gr.L.B.

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
BARTL Martin 1891 1914
in Serbien
IR 73 vermisst
HAMMERL Mathias 1890 1918
Pola
FAR 1 gestorben
MEINLSCHMIDT Andreas 1892 1915
LstB 1
MOSCH Andreas 1887 1920 LiR 6 gestorben
MOSCH Anton 1895 1915
Galizien
AR 6 gestorben
Pionier MOSCH Wenzel 1889 1915
Italien
PioB 8 gestorben
SCHERBAUM Johann 1897 1916
Italien
IR 73
SCHUG Ignaz 1887 1916
gestorben
SCHUG Josef 1885 1915
in Russland
IR 73 vermisst
Feldgendarm SCHUG Ludwig 1894 1916
Bukowina
FG
ULLERSBERGER Franz 1892 1918
Russland
LIR 6
WERNER Franz 1891 1914
in Serbien
IR 73 vermisst
WERNER Georg 1891 1916
Italien
IR 73
WERNER Josef 1896 Italien LIR 6 gestorben
WERNER Martin 1887 1915
Russland
IR 73

Anmerkung: Bernau wurde nach dem 1604 durch den Besitzer der Herrschaft Hartenberg, Heinrich
von Pisnitz, erfolgten Kauf des Leopoldshammers gegründet, für dessen Holzkohlenbedarf der
Waldgrund diente. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Bernau ab 1850 einen
Ortsteil der Stadtgemeinde Gossengrün im Gerichtsbezirk Falkenau. Ab 1868 gehörte das Dorf zum
Bezirk Falkenau. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, das Dorf
wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner
Abkommen wurde Bernau 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum
Landkreis Falkenau an der Eger. Nach der Aussiedlung der deutschen Bewohner nach dem Ende
des Zweiten Weltkrieges wurde das abgelegene Dorf nur schwach wiederbesiedelt. Im Jahre 1950
lebten in den 30 Häusern von Bernau nur noch 52 Personen. Die Eingemeindung nach Gossengrün
erfolgte 1953. Ein Großteil der verlassenen Häuser wurde in den 1950er Jahren abgebrochen. Für
den Bau der Talsperre Horka wurde der Leopoldshammer um 1964 ausgesiedelt. 1970 lebten in den
drei Wohnhäusern von Bernau acht Menschen. Am 1. April 1980 wurde der Ortsteil Leopoldshammer
ganz aufgehoben und dem Ortsteil Bernau zugeschlagen. Beim Zensus von 2001 bestand Bernau
aus 3 Häusern und hatte einen ständigen Einwohner. Die meisten Häuser des Dorfes werden als
Ferienhäuser genutzt.

Datum der Abschrift: 05.08.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2016 Wikipedia-Benutzer: Lubor Ferenc, CC BY-SA 4.0 (Foto verkleinert)