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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Bergstadt Platten (Denkmal), Bezirk Karlsbad, Tschechien
Heute: Horní Blatná, Okres Karlovary, Karlovarský kraj

GPS-Koordinaten: 50.39009219040846, 12.769802280921711


Das Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs steht schräg gegenüber dem Haupteingang der Kirche St. Laurentius. Das Denkmal wurde ursprünglich bereits 1911 als Hommage an Kaiser Franz Joseph I. gebaut. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurden die Hinweise auf die alte österreichisch-ungarische Monarchie an den meisten Stellen entfernt. Die Büste des Monarchen wurde am 19. Mai 1922 von der örtlichen Soldatenvereinigung entfernt. Der Rest des Denkmals wurde zu einem Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs errichtet. Anstelle des Kaisers blickte nun ein Bronzeadler von der Spitze des Denkmals herab. Auf einem Sockel aus Buckelquadern erhebt sich ein Quader mit Inschriften. Darüber eine Art Grabstein, der oben abgerundet ist. Dieser entspricht nicht mehr dem Original. Die feierliche Enthüllung des neu errichteten Denkmals fand am 9. Juni 1926 statt. Das Mahnmal erinnerte an 92 Kriegsopfer. Insgesamt kostete der Krieg jedoch 104 einheimischen Männern das Leben.
Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, um den 18. Mai 1945, wurde das Denkmal mit Hilfe von Soldaten, die das Grenzgebiet vom Nationalsozialismus befreiten, abgerissen. Am 5. Juli 2017 gelang es den Mitarbeitern des Gemeindeamtes, einen der Steinblöcke des Denkmals zu finden und auszugraben. Der rosa Block ist allerdings stark beschädigt. Die heutige Inschrift ist in Tschechisch abgefasst. Von der ursprünglich deutschen Widmung ist nichts mehr zu lesen. Es fehlen auch die Namen der Opfer.

Inschriften:

Am Kopf
1918
Pravda vítězí!

Am Fuß
VĚNUJE ODBOR MJS
HORNÍ BLATNÁ
1923
(deutsch)
1918
Die Wahrheit siegt!

ABTEILUNG MJS
Bergstadt Platten
1923

Anmerkung: Die Bergstadt Platten liegt in den Gipfelregionen des Westteils des Erzgebirges, etwa 11
km westlich von Gottesgab. Die Entstehung der Stadt, wie auch vieler anderer erzgebirgischer Dörfer,
hängt mit den reichen Silber- und Zinnvorkommen in der Umgebung zusammen. Die Stadt wurde
1532 vom sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich gegründet. Aufgrund der Vielzahl an historischen
Denkmälern wurde die Innenstadt 1992 zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt. Dominiert wird
der Ort von der Kirche St. Laurentius, die 1593 im Stil der sächsischen Renaissance erbaut wurde.

Datum der Abschrift: 04.06.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2022 Milan Lašt'ovka, vets.cz (Gen. liegt vor)

 

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