Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Aich, Stadt Karlsbad, Bezirk Karlsbad, Tschechien
Heute: Doubí, Mĕsto Karlovy Vary, Okres Karlovy Vary, Karlovarský kraj

GPS-Koordinaten: 50.212239, 12.825129


Das Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges wurde 1930 im ehemaligen Park vor dem Schloss am nördlichen Rand des Dorfes Doubí (Aich) errichtet. Es existiert nicht mehr. Gestaltet war es als Tempel. Den oberen Abschluss bildete ein knieender verwundeter Soldat. Auf dem Abschlussbalken die Widmung und an den Säulen links und rechts die Jahreszahlen 1914 und 1918 mit jeweils einem Eisernen Kreuz im Kranz. In der Mitte die Daten der Opfer dieses Krieges in drei Schriftspalten.
Das Denkmal wurde von Steinmetzmeister Josef Böhm und Bildhauer Karl Josef Wilfert jun. nach dem Entwurf des Architekten Prof. Manerl geschaffen. Die feierliche Enthüllung und Weihe des Denkmals für die Gefallenen fand am 10. Juni 1930 statt.
Nach 1945 wurde die oberste Skulptur des Soldaten von den neuen Siedlern abgerissen und das Denkmal verfiel allmählich. Der Torso des Denkmals wurde schließlich irgendwann in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts entfernt.

Inschriften:

DIE HEIMAT IHREN HELDEN

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
BOISITZ Josef 1888 06.09.1915
Dubnica, Russland
aus Haus Nr. 75
BRAUN Albert aus Haus Nr. 103
Infanterist BRAUTFELDER Johann 1875 k. k. LMB 15 aus Haus Nr. 129
DENK Karl 1916
aus Haus Nr. 68
DIERL Johann 1871 28.05.1917
bei Görz
aus Haus Nr. 138
EBERL Josef 1888 06.08.1916
IR 100 aus Haus Nr. 56
EISSELT Wenzl 1891 17.12.1915
Ufa
aus Haus Nr. 106, gestorben in russ. Gefangenschaft
ENGELHART Josef 1875 25.03.1916
Gouv.Samara, Sibirien
aus Haus Nr. 125
Infanterist FALB Ferdinand 1891 04.03.1915
Serbien,
IRE 73 aus Haus Nr. 140, zurück aus serbischer Gefangenschaft
FALB Josef 1875 02.04.1918
Budapest
aus Haus Nr. 5, gestorben im Barackenspital
Ersatzreservist FINK Albert 1886 13.10.1914
Serbien
k. k. LIR 6 aus Haus Nr. 102
FINK Johann 1882 12.12.1914
Pristina Serbien
aus Haus Nr. 80, vermisst
FRIEDL Franz aus Haus Nr. 20
GAINER Rudolf 1894 28.02.1917
Italien
aus Haus Nr. 89
Gefreiter GRUND Johann 1880 23.03.1915
Karpaten
aus Haus Nr. 37
Infanterist GRUND Josef 1898 19.04.1917
Marienbad
IR 73 aus Haus Nr. 131, gestorben im Spital
HAHN Georg 1877 18.06.1916
Tscheliabinsk Russland
aus Haus Nr. 54
HAHN Wenzl 1884 13.10.1915
Doberdo Italien
aus Haus Nr. 15, gefallen in der Schlacht.
HÄRING Karl 17.02.1915
aus Haus Nr. 142
HAUPTMANN Alfons 23.10.1918
Italien
aus Haus Nr. 14, gestorben Gefangenschaft
Infanterist HAUPTMANN Alois 1890 22.03.1915
Karpaten
k. k. LIR 6 aus Haus Nr. 75
Landsturminfanterist HIPPMANN Richard 23.07.1917
IR 73 aus Haus Nr. 125
ISER Johann 22.10.1914
in Russland
aus Haus Nr. 102, vermisst
KEES Anton 1888 04.02.1918
Budapest
aus Haus Nr. 4
Landsturmschütze KLIEBER Franz 1887 16.04.1918
Russland
k. k. SchR 6 aus Haus Nr. 33, gestorben im Kriegsgefangenenlager
KLIEBER Franz 1874 29.07.1916
aus Haus Nr. 30
Infanterist KLIEBER Karl 1893 21.07.1915
k. k. LIR 6 aus Haus Nr. 30
KÖRBL Emil 1878 30.08.1914
Russland
aus Haus Nr. 23, vermisst
KÖRBL Julius 24.12.1918
Aich
aus Haus Nr. 130
LANG Johann 29.10.1916
Galliano bei Rovereto Italien
aus Haus Nr. 142
LIPPERT Anton aus Haus Nr. 7
Infanteriekorporal LÖSSL Ernst 1893 11.12.1917
IR 88 aus Haus Nr. 4
LUMBE Alfred aus Haus Nr. ?
MIKLOS Franz 08.11.1914
aus Haus Nr. 75
OTT Emil 1895 16.07.1917
Pilsen
aus Haus Nr. 103, gestorben im Krankenhaus
PETER Adolf 20.09.1915
Wladimir Wolinski Russland
aus Haus Nr. 83
Infanterist PETER Paul 12.07.1916
am Monte Zebio
IR 73 aus Haus Nr. 83
PFAFF Karl 1886 08.09.1918
Korneuburg
aus Haus Nr. 103, gestorben im Krankenhaus Nr.
Infanterist POPP Johann 1874 05.01.1915
Sarajevo
k. k. LIR 44 aus Haus Nr. 76, gestorben im Militär-Spital
REIF Otto 07.04.1915
aus Haus Nr. 129
Infanterist REIM Johann 1896 29.10.1915
k. k. LIR 9 aus Haus Nr. 65
REINHOLD Anton 1879 28.06.1916
aus Haus Nr. 125
REINL Josef 1877 04.08.1916
Rozwadow in Stryj
k. k. LIR 6 aus Haus Nr. 101, gestorben Festungsspital
RICHTER August 1873 30.05.1918
Karlsbad
Aus Haus Nr. 109, gestorben Reservespital "Rotes Kreuz"
ROHLER Josef 1879 21.03.1915
Karpaten
aus Haus Nr. 43
ROTT Wilhelm 1890 29.07.1918
bei Udino, Italien
aus Haus Nr. 83
SCHARF Alois 1915
aus Haus Nr. 97
SCHMIDT Emil 14.10.1918
aus Haus Nr. 102
Schütze SCHMIDT Franz 1866 13.06.1917
Wien
k. k. SchR 6 aus Haus Nr. 122
SCHMIRLER Friedrich 07.08.1918
Karlsbad
aus Haus Nr. 98, gestorben im Reservespital
SCHÖTTNER Josef 1884 08.08.1918
Wien
aus Haus Nr. 150, gestorben im Militär-Spital
Infanterist SCHREIBER Albin 1881 1918
k. k. LIR 9 aus Haus Nr. 37, gestorben in russischer Gefangenschaft
SCHUSTER Anton 31.07.1917
aus Haus Nr. 20
SEIFERT Anton 24.12.1914
Russland
aus Haus Nr. 43
Infanterist STARK Alois 1888 27.01.1915
Brčko, Ujverbasz Ungarn
k. k. LIR 6 aus Haus Nr. 124, gestorben im Reservespital
STARK Josef 27.01.1919
Aich
aus Haus Nr. 102, gestorben
Gefreiter STARK Julius 1886 04.09.1915
Pelza, Wolhynien, Russland
k. k. LIR 6 aus Haus Nr. 35
STEIDL Michael 1886 1914
Serbien
aus Haus Nr. 122. vermisst
STÖHR Georg aus Haus Nr. 101
SÜSSNER Wenzl 24.04.1918
Aich
aus Haus Nr. 129, gestorben
Landsturminfanterist TIPPMANN Ernst 1896 30.10.1918
k. k. LIR 6 aus Haus Nr. 5
ULLMANN Josef 1886 27.09.1916
am Monte Zebio, Italien
aus Haus Nr. 138
WALDERT Johann 13.08.1919
aus Haus Nr. 149
WALTER Robert 16.05.1916
aus Haus Nr. 40
WALTER Rudolf aus Haus Nr. 40
WENZL Franz 18.04.1919
aus Haus Nr. 37
WIRKNER Anton 1881 21.01.1918
Prag
aus Haus Nr. 129, gestorben im Barackenspital VII
WOLFLIK Wenzl 24.02.1917 aus Haus Nr. 76
Landsturminfanterist ZEBISCH Emil 1897 k. k. LIR 6 aus Haus Nr. 89
ZEBISCH Franz 1895 aus Haus Nr. 89, vermisst

Anmerkung: Das Verdienst für die Schaffung des Denkmals geht an den Ausschuss für den Bau des
Gefallenendenkmals unter dem Vorsitz des Vorsitzenden Franz Kämpf. Zu den weiteren Mitarbeitern
gehörten die Lokalbürger Karl Herold und Franz Schöttner. Der Platz für den Bau des Denkmals
wurde vom damaligen Besitzer der örtlichen Burg und Ratsherrn Viktor Riedl von Riedenstein
kostenlos zur Verfügung gestellt.
In der renommierten Sammlung stellten Spender Geld oder Material für den Bau zur Verfügung,
andere arbeiteten unentgeltlich an Vorarbeiten und Modifikationen der Umgebung des Gebäudes. Die
Finanzierung der Produktion des Denkmals erfolgte durch eine örtliche Sparkasse und eine
Kreditgenossenschaft.
Das Denkmal im gelben Trachyt wurde vom Steinmetz Josef Böhm aus Heřmanov und dem Bildhauer
Karl Josef Wilfert junior aus Cheb nach dem Entwurf des Architekten Prof. Manerla aus Františkovy
Lázně errichtet. Das Modell der Figur des sterbenden Soldaten an der Spitze des Denkmals wurde
vom Bildhauer Karl Fuchs aus Toužim angefertigt.
Das Denkmal wurde geschaffen, um an insgesamt 77 gefallene und verstorbene Einwohner des
Dorfes Doubí und 16 des Dorfes Tašovice während des Ersten Weltkriegs zu erinnern. Die feierliche
Enthüllung und Weihe des Denkmals für die Gefallenen fand am 10. Juni 1930 statt. Die offiziellen
Teilnehmer der Feierlichkeiten versammelten sich im städtischen Gasthaus und marschierten dann in
einer Prozession zum Denkmal, wo bereits eine große Menge von Einheimischen und Menschen aus
einem weiten Gebiet auf die Eröffnung der Feier wartete. Unter den Teilnehmern waren verschiedene
Vereine, freiwillige Feuerwehrleute aus Doubí und Tašovice, der Förderverein der dienenden
Soldaten aus Doubí, der Chor aus Tuhnice, der deutsche Gesangverein aus Dvory, der
Männergesangsverein und der Gymnasiumsverein aus Doubí und der Förderverein für Witwen und
Waisen aus Dalovice sowie die Leitung der örtlichen Sparkasse und Kreditgenossenschaft, Mitglieder
des Gemeinderats von Doubí sowie Vertreter des Infanterieregiments Nr. 73 und des Regiments Nr.
6. (Quelle www.pamatkyaprirodakarlovarska.cz/doubi-pomnik-obetem-1-svetove-valky/).
Weitere Quelle: Autorenkollektiv Stopy velké války (Spuren des großen Krieges). HG: Museum Sokolov.
1. Auflage 2018. S. 194/5. ISBN 978-80-86630-35-9. (Gen. liegt vor).

Datum der Abschrift: 01.05.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2022 Autorenkollektiv a. a. O.