Naulila-Denkmal
Zum historischen Hintergrund: Der deutsche Gouverneur DSWAs
hatte nach Beginn des ersten Weltkrieges im neutralen
Portugiesisch-Westafrika (heute Angola) eine größere Menge an
Verpflegungs- und Futtermitteln angekauft, die mit Ochsenwagen
zum Kunenefluß befördert werden sollte. Dort sollte die Abnahme
durch den Bezirksamtmann von Outjo, Dr. Schultze-Jena,
erfolgen. Dieser ritt Anfang Oktober 1914 von Outjo zu dem am
Südufer des Kunene liegenden portugiesischen Fort
Ischinga-Naulila, wo er am 19. Oktober 1914 eintraf. Begleitet
wurde er von Oberleutnant Lösch, dem Kriegsfreiwilligen Röder,
den Reitern Jensen und Kimmel, und drei Eingeborenen. Der
portugiesische Fortkommandant lud die Deutschen ein, als seine
Gäste ins Fort zu kommen, wo sie bewirtet und über den Weg zum
Flußübergang bei Erikssonsdrift, wo sie die Wagen vorfinden
würden, aufgeklärt wurden. Beim Abreiten wurden jedoch Dr.
Schultze-Jena, Lösch und Röder und die beiden schwarzen Diener
Andreas und Hugo hinterrücks erschossen. Reiter Jensen geriet
verwundet, Reiter Kimmel unversehrt in Gefangenschaft. Dem
Polizeidiener August gelang die Flucht und traf am 24. Oktober
1914 wieder in Outjo ein, von wo aus er den deutschen Gouverneur
über die geschehenen Morde in Kenntnis setzte.
Am
18. Dezember 1914 wurde im Rahmen eines Straffeldzuges das
portugiesische Fort in Naulila angegriffen. Der Angriff führte
zur Niederlage der portugiesischen Kräfte, die bei ihrer Flucht
150 Tote und viele Verwundete zurückließen. 3 portugiesische
Offiziere und 63 Soldaten wurden gefangen genommen. Der
Fortkommandant soll bereits bei Beginn der Gefechte geflohen
sein.
Auf deutscher Seite war an dem Tag der Verlust von 12
Unteroffizieren und Reitern zu beklagen. Verwundet wurden 6
Offiziere sowie 19 Unteroffiziere und Reiter.