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			Jahr des Priesters 
			(Portrait und Geschichte zu drei Priestern) 
			 
			Name: Maximilian Kolbe 
			 
			Im heute russischen Teil Polens, in Zdunska Wola bei Lodz, wurde 
			Rajmund Kolbe am 8. Januar 1894 geboren. Sein Vater war 
			Weberarbeiter und brachte die sechsköpfige Familie nur mühsam durch. 
			Als 16-jähriger begann er als Frater Maksymiljan das Noviziat. Er 
			studierte in Rom und wurde 1918 zum Priester geweiht. Als junger 
			Mönch sah er die zunehmende Feindschaft gegen die Kirche, die 
			besonders von den Freimaurern Italiens ausging. 
			Dagegen wollte er kämpfen. So gründete er 1917, noch nicht einmal 
			Priester, eine Bewegung. 20 Jahre später sollte diese Bewegung in 
			seinem Heimatland 750.000 Mitglieder haben! Als er in die Heimat 
			zurückgekehrt war, baute er 1922 die erste Zeitschrift seiner 
			Bewegung auf. 
			Er gründete auf einem ihm geschenkten Grundstück eine eigene 
			Pressestadt, „Marienstadt“ genannt. Doch Kolbe wollte nicht nur in 
			seinem Heimatland missionarisch arbeiten. So brach er mit vier 
			Brüdern nach Japan auf. Schon einen Monat später erschien die erste 
			japanische Zeitung! 
			Erst im Jahre 1936 kam er nach Polen zurück. Bald war „Marienstadt“ 
			das größte Pressezentrum Polens und hatte einen eigenen 
			Bahnanschluss, eine Rundfunkstation und sogar einen eigenen 
			Flugplatz. Der Zweite Weltkrieg und die Besatzung Polens durch 
			deutsche Soldaten zerschlugen alles. 1939 wurden die Bewohner 
			verhaftet uns seine „Marienstadt“ besetzt. 
			Die Gestapo misshandelte ihn und ließ ihn nach Auschwitz 
			transportieren. Das war am 17. Februar 1941. Am 31. Juli 1941 war 
			ein Gefangener ausgebrochen und wurde bis zum Abend nicht 
			wiedergefunden. Dafür mussten alle anderen drei Stunden „still 
			stehen“, konnte dann wegtreten, bekamen jedoch nichts zu essen. 
			Am nächsten Tag mussten alle antreten. Es wurde ihnen erklärt, für 
			den Entflohenen müssten zehn von ihnen sterben. Einer davon - sie 
			wurden einfach aus der Reihe herausgeholt - war Franciszek 
			Gjowniczek, er rief erschüttert: „Meine arme Frau, meine armen 
			Kinder!“ Da trat Pater Maximilian aus der Reihe - und bot an, für 
			Franiciszek zu sterben. Das Opfer wurde angenommen und Pater Kolbe 
			mit neun anderen Todeskandidaten in den Hungerbunker geführt. Aus 
			dieser Zelle hörte man täglich Gebete und Lieder. Oft wurde der 
			Rosenkranz gebetet. 
			Am 14. August lebten noch vier der Opfer, darunter Pater Maximilian. 
			Weil man die Zelle für weitere Todeskandidaten brauchte, wurde ihnen 
			die Todesspritze verabreicht. 
			So starb 
			der Märtyrer Pater Kolbe. 
			Er wurde 1982 heiliggesprochen.  |