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			OTTO 
			NEURURER 
			
			Ein paar 
			Gedanken zu meinem Bild 
			
			Bei diesem 
			Portrait wollte ich Otto Neururer als jungen Katecheten darstellen 
			im Kreise „seiner“ Kinder (er war Kooperator in Silz vom 25. 
			September 1912 bis 5. März 1913 und Provisor in Silz vom 6. März 
			1913 bis 30. September 1913). 
			Im Zentrum steht der Kirchturm von Silz, als Zeichen, dass für Otto 
			Neururer die Kirche und die Botschaft Christi immer seine Mitte und 
			sein Zentrum waren. Der Silzer Kirchturm soll aber auch die Silzer 
			daran erinnern, dass Otto Neururer auch einer der ihren war. Der 
			Blick Otto Neururers ist in die Ferne (in die Zukunft) gerichtet - 
			als würde er ahnen was auf ihn zukommen wird. Auch die 
			Kindergesichter haben keinen fröhlichen Ausdruck, sondern schauen 
			voll Mitgefühl und Mitleid auf „ihren“ Katecheten. Das Kreuz auf dem 
			Kirchturm ruft uns das Wort Christi in Erinnerung: „Wer mein Jünger 
			sein will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ 
			 
			Nach Silz war Otto Neururer als Kooperator, Katechet und 
			provisorischer Pfarrer in Götzens. Er hat rasch die gott- und 
			menschenverachtende kirchenfeindliche nationalsozialistisch 
			Ideologie durchschaut und vor ihr gewarnt. Auch sozial hat er sich 
			stark engagiert. 1938 wurde er verhaftet, weil er einem Mädchen 
			abriet, einen geschiedenen und als Trinker bekannten SA-Mann zu 
			heiraten. Er war im KZ Buchenwald trotz Verbots seelsorglich tätig. 
			Am 30. Mai 1940 wurde er im Sonderarrest an den Füßen, den Kopf nach 
			unten, aufgehängt und starb nach 34-stündiger Todesqual im Alter von 
			58 Jahren. 
			Neururer war der erste Priester, den die Nationalsozialisten 
			ermordeten. Sein Leichnam wurde verbrannt. Die Asche befindet sich 
			in einer Urne im Hochaltar der Pfarrkirche Götzens und im 
			Reliqienschrein des Volksaltars der Dekanatskirche Silz. 
			Pfarrer Otto Neururer wurde am 24. November 1996 von Papst Johannes 
			Paul II. selig gesprochen. 
			Gedenktag ist jährlich 
			am 30 Mai. 
			
			Elmar Peintner
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