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Meersburg (Kapelle zum Frieden), Bodenseekreis, Baden-Württemberg
Am Stadtrand, am Beginn des Höhenweges nach Hagnau; in der
Nische überm Altar Bildnis „Stalingrad-Madonna“, außen und am
Eingang (am Boden hinter dem Scherengitter) Tafeln
Inschriften:
Aussen Tafel 1:
Kapelle
„Zum Frieden“
Im 17. Jh. auf Initiative des Fürstbischofs Franz Johann von
Praßberg (1645-1698) „zu Ehren des Hl. Joseph“ an der Straße nach
Stetten errichtet.
1977 wegen Verbreiterung der Straße B 33 hierher verlegt.
Heutige Bezeichnung nach dem früheren Gewann-Namen.
Aussen Tafel 2:
Stalingrad-Madonna
Den Altar schmückt ein Gobelin, der die so genannte
„Stalingrad-Madonna“ zeigt und von einer russischen Künstlerin
gewirkt wurde.
Das Original schuf der Arzt und Pfarrer Kurt Reuber an Weihnachten
1942 im Inferno der Kesselschlacht von Stalingrad auf der Rückseite
einer Landkarte. Es hängt heute in der
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin.
Am Eingang:
Der handgefertigte Gobelin der russischen Künstlerin Elena
Kikopule aus Karlsruhe - eine Kopie der über die Grenzen hinaus
bekannten
„Madonna von Stalingrad“
wird ihnen hier in der kleinen Kapelle gezeigt.
Das Original entstand im Kessel von Stalingrad am Heiligen Abend
1942.
Der Feldoberarzt und Theologe Dr. Kurt Reuber schuf auf der
Rückseite einer russischen Landkarte als Kohlezeichnung eine
Madonna, die ihr Kind schützend im Arm hält. Dies war die
Weihnachtsfreude für die Soldaten im feuchten Bunker, ein
Weihnachtserlebnis an der Wolga, fünf Wochen vor dem Untergang der
6. Armee.
Die Soldaten und Offiziere klammerten sich am heiligen Abend mit
ihrem ganzen Herzen, mit all ihrem Leid und Heimweh an dieses
Madonnenbild.
Die Kohlezeichnung wurde mit der letzten Transportmaschine, einer JU
52 aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen. Das Bild wurde von
einem schwerverwundeten Offizier an die Familie des Dr. Reuber in
das Pfarrhaus im Dorfe Wichmannshausen, Kreis Eschwege, überbracht.
Dies war der letzte Gruß des begnadeten Zeichners, der in das
berüchtigte Gefangenenlager für Offiziere - Jelabuge - 400 km
westlich des Urals kam. Fern seiner Lieben starb er dort am 20.01.44
an Fleckenthyphus.
Seit dem 27.08.1983 hängt das Original der Madonna von Stalingrad
als Leihgabe in der Gedächtniskirche in Berlin.
Diese sehr schöne Kopie ist ein Geschenk an die Stadt Meersburg von
der Witwe des früheren Krankenhausarztes (Dr. med. A. Roth, verst.
1966, damit das ergreifende Bildnis der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht wird.)
Übergabe des Bildes am 14.12.1978 im Rathaus in Meersburg bei einer
öffentlichen Gemeindesitzung.
Seit Weihnachten 1978 in der kleinen Kapelle in
Rosenhaag. |
Name des Gefallenen:
Name |
Vorname |
Geburtsdatum & Ort |
Todesdatum & Ort |
Bemerkungen |
REUBER |
Dr.
Kurt |
26.05.1906, Kassel |
20.01.1944, Jelabuge, Russland |
gestorben an Fleckenthyphus, in russ. Gefangenschaft |
Weitere Informationen zur "Stalingradmadonna" finden Sie hier:
Informationen zu Dr. Kurt REUBER finden Sie hier:
Datum der Abschrift: 28.06.2009
Beitrag von: W. Leskovar
Foto © 2009 W. Leskovar
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