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Totenzettel








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Dürr-Arnsdorf (poln. Jarnoltów), Kreis Neisse, Regierungsbezirk Oppeln, Oberschlesien

Dürr-Arnsdorf, ein Waldhufendorf, 245-313 m über NN, 1945 792 Einwohner, wird erstmals urkundlich als Arnoldi Villa (Dorf des Arnold) erwähnt. In einer Schrift vom 4.10.1620 beklagt sich die Gemeinde über die Anordnung der „Fürsten und Stände“ betr. die sofortige Aushebung jedes 19. Mannes, der „diechtig und wohl qualificieret  zum Kriegswehßen“ sein müsse. Vom 24.X.1648 wird berichtet, dass „Unterschietliche truppen des Feindeß an den gebirgen marschirt und in Arnßdorff und Kunzendorf sich logiret“. Am 9.XI.1648 heißt es: „Mit dem Regiment Moncada gegen die Pollnische Neustadt gangen, und alß ich Von einer schwethischen Parthey angegriffen worden, daß entlichen mich Von ihnen ein gutter Stich salviret.“

Auf Anregung des Dürr-Arnsdorfer Kriegervereins, unter dem Vorstand von Karl Elsner, ließ die Gemeinde im Jahr 1929 zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ein Kriegerdenkmal errichten. Das Grundstück stellte Franz Görlich kostenlos zur Verfügung. Den Entwurf für die Gedenkstätte fertigte das Hochbauamt in Neisse an. Mit der Gesamtausführung war das Granitwerk Hugo Rother in Kaindorf beauftragt. Als Material wurde heller Granit aus dem Kaindorfer Steinbruch genommen. Das Denkmal ist  zum Preis von 1480 Reichsmark hergestellt worden. Finanziert wurde es zum Teil durch das Jagdgeld, worauf die Verpächter zugunsten des Kriegerdenkmales für einige Jahre verzichteten. Die Gestaltung und Ausführung der Arbeit an der Vorderseite des Denkmals oblag dem Steinmetztechniker Hugo Rother, jun. Am Fundament arbeiteten Paul Bittner (*18.1.1888), Sucha und Karl Zacher (*21.8.1870). Die Steine für die Mauer und Abdeckplatten stellten die Dürr-Arnsdorfer Steinmetze und Steinarbeiter Karl Müller (*14.2.1898), Theodor Weidlich, Emil Seifert, Karl Görlich, Josef Hamich (*3.3.1880), August Geier und die Brüder Franz, Bernhard und Alfred Busch in kostenloser Arbeitsleistung her. Die Kugeln bearbeitete Julius Böhm. Am Kernstück (0,90 x 0,74 x 2,51 m) und dem Oberteil (Höhe 79 cm)  arbeitete Josef Peter aus Kaindorf. Das schmiedeeiserne Gitter fertigte Paul Blasig an. Die Weihe des Denkmals nahm Pfarrer Heinrich Eckhardt am 15. September 1929 vor. Bei der Weihe wurde das Lied „Den toten Helden“ gesungen:

Die ihr Blut und Leib und Leben für uns habt dahingegeben – tote Brüder ruht nun aus! Keines Schmerzes Weh und Schrecken, kann aus diesem Schlaf euch wecken – ruhet aus, ihr seid zuhaus. Aber wir, die wir hier oben noch im Sonnenlicht, geloben eins euch in die Gruft hinein: Nicht umsonst habt ihr gelitten, nicht umsonst habt ihr gestritten, eure Erben woll´n wir sein.

1945, nach dem Krieg, wurden von Polen das 3,50 m hohe Denkmal umgestürzt, Teile der Umfassungsmauer abgetragen und der 6,10 m breite schmiedeeiserne Zaun entfernt. Die Wiederaufrichtung des Denkmals erfolgte in einer sehr schwierigen Zeit durch die Initiative von Karl Müller am 12. August 1992. Die fehlenden Granitsteine in der Mauer und der Zaun wurden bis 1999 ersetzt. (Verfasser: Karl Müller. 2010)

Dürr-Arnsdorf (poln. Jarnoltów), Foto © 1992 Karl Müller

Inschriften:

UNSEREN GEFALLENEN HELDEN
1914 – 1918
(Namen)
DIE DANKBARE GEMEINDE

Namen der Gefallenen:

Name

Vorname

Todesdatum

BAIER

Josef

23.10.1918

BERGER

Karl

10.10.1915

BIRNBACH

Paul

08.07.1917

BITTNER

Franz

24.10.1915

BITTNER

Max

24.10.1917

BROSIG Josef

02.05.1915

BUCHELT

Adolf

24.10.1914

BUCHMANN

F.

12.12.1916

BUCHMANN

Fel.

30.01.1915

BURKERT

Jos.

24.10.1916

ERNST

August

25.09.1915

ERNST

Bernh.

03.11.1918

ERNST

Johann

21.01.1915

FETTER

Alfred

15.08.1916

GEIER

Franz

29.09.1915

GÖRLICH

Josef

16.06.1916

GÖRLICH

Paul

11.05.1916

HAASE

Alfred

16.07.1916

HAMICH

Reinhard

09.08.1917

HANKE

Alfred

10.05.1917

HANKE

Josef

07.09.1919

KIRCHNER

H.

28.05.1918

KLEINEIDAM

H.

11.08.1916

KLEINEIDAM

P.

23.01.1917

KLEINEIDAM

R.

09.03.1918

KRAUSE

Ernst

01.07.1917

MEISEL

Karl

27.09.1914

MÜLLER

Josef

22.03.1916

NICKISCH

Fr.

18.10.1916

OBST

Emanuel

07.10.1916

OTTE

Karl

08.07.1918

PAUL

Josef

29.06.1918

PUTZE

August

02.09.1914

PUTZE

Josef

21.12.1914

SCHNALKE

Oswald

13.01.1917

SCHNALKE

Paul

18.02.1917

SCHOLZ

Gustav

15.05.1918

SCHRAMM

A.

12.03.1916

SCHUBERT

Jos.

27.03.1917

SCHWOBE

Fr.

08.08.1918

STARKER

Julius

01.09.1918

TEUBER

Karl

15.02.1918

WILDE

Alois

04.02.1917

WILDE

Franz

25.09.1915

WOLF

Josef

06.11.1916

Datum der Abschrift: Unbekannt
Datum der Ergänzungen & Korrekturen: 2009 u. 2010

Beitrag von: Frank Henschel
Ergänzungen & Korrekturen von: Karl Müller
Unteres Foto © 2015 Karl Müller
Foto rechts oben © 1992 Karl Müller

 

 

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