|
|
Weißensand (KZ-Opfer), Stadt Lengenfeld, Vogtlandkreis, Sachsen
PLZ 08585
GPS 50.577947, 12.311372
Im Lengenfelder Ortsteil Weißensand in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte für die Kriegsopfer der beiden Weltkriege (s. dort) trägt eine schlichte Stahlstele eine Gedenktafel, die an ein Ereignis vom 25. Februar1945, erinnert: den Todesmarsch jüdischer Frauen und Mädchen aus dem Außenlager Schlesiersee II des Konzentrationslagers Groß-Rosen und des Lagers Grünberg. Die SS löste ab 1944 frontnahe Konzentrationslager auf und zwang die Häftlinge zum Marsch in Richtung Reichsmitte. Zahlreiche KZ-Häftlinge überlebten die tage- und wochenlangen Märsche nicht. So auch beim Todesmarsch, der durch Weißensand kam. Zehn Frauen (nach einem amtlichen Vermerk im Stadtarchiv Treuen) überlebten den Marsch nicht. Sie waren vorerst im sogenannten "Vogelwinkel“ begraben worden und erhielten im Herbst 1945 auf dem Treuener Friedhof eine würdige Grabstätte (s. dort). Die 2005 aufgestellte Gedenktafel trägt eine entsprechende Inschrift. Die beherzten Menschen, die den KZ-Häftlingen halfen, waren die Weißensander Bäuerin Margarete Blechschmidt und André Bolay, einer von sieben französischen Kriegsgefangenen, die auf dem Rittergut zwangsverpflichtet waren. Auguste Lazar setzte mit ihrem Buch "Die Brücke von Weißensand", erschienen 1965 im Kinderbuchverlag Berlin, dieser mutigen Tat ein bleibendes Andenken.
Inschriften:
25. Februar 1945 Auf dem Todesmarsch jüdischer KZ-Häftlinge starben in Weißensand neun Frauen. Dank der mutigen Tat beherzter Menschen gelang der Polin Sonja Bulaty (richtig: Bullaty) und der Tschechin Bella Finkensteinovà die Flucht.
|
Quellen: Freie Presse - Reichenbacher Zeitung 24.02.2020. Vogtlandanzeiger 08.05.2013.
Datum der Abschrift: 30.03.2021
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2021 Michael Heuck, Lengenfeld
|