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Sankt Annaberg (Freikorpsdenkmal), Kreis Groß Strehlitz, Oberschlesien
Heute: Góra Świętej Anny, Gmina Leśnica, Powiat Strzelecki, Województwo opolskie, Polen

PLZ 47-150

Denkmal für die am 21.06.1921 beim Sturm auf den Annaberg gegen polnische Aufständische gefallenen Freikorpskämpfer:
Runder festungsartiger Bau mit zehn vorspringenden Pfeilern mit Feuerschalen, schießschartenartigen Fenstern und flachem Dach.
Innen eine Totenhalle mit innerem Kuppeldach und umlaufendem Arkadengang mit Gruft-Nischen und elf Sarkophag-Platten für 50 gefallene Freikorpskämpfer.
Darauf umlaufende Inschriften mit nationalen Schlagworten von 1914 bis 1933. Im Gang außen umlaufend die Namen der 50 Gefallenen Freikorpskämpfer.
Im Gewölbe Inschriftentafel und Reliefs mit 24 Abzeichen verschiedener Freikorpsformationen,
sowie Mosaik eines nackten Kriegers mit Schwert. Oben waren vier Adlerfiguren angebracht.
In der Mitte des Gewölbes die große Plastik eines muskulösen, erwachenden Kriegers mit ruhendem Schwert
(geschaffen vom Bildhauer Fritz Schmoll mit dem Titel „Erwachen des deutschen Volkes“).
Das obere offene Gewölbe und das Dach darüber waren stark verziert mit Ornamenten, die teils in Gold gefasst waren.



Inschriften:

DEN DEUTSCHEN FREIKORPSKÄMPFERN

1914 DEUTSCHLAND –
1915 EHERNE FRONT –
1916 STÄHLERNER WILLE –
1917 HELDISCHES OPFER –
1918 VERRATENER SIEG –
1919 STURZ IN DEN ABGRUND –
1920 SCHLACHTRUF DER EHRE –
1921/22 SCHWERTGANG DER TREUE –
1923 HEILIGE SAAT –
1924-30 VOLK IN GEFAHR –
1931-32 DEUTSCHLAND ERWACHE! –
1933

In Oberschlesien fanden nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und der Neugründung des polnischen
Staates eine Volksabstimmungen zum Verbleib bei Deutschland statt. Doch schon vorher gab es
mehrere polnische Aufstände, um das Gebiet für Polen in Besitz zu nehmen. Beim dritten polnischen
Aufstand besetzten die Polen auch den Annaberg. Dagegen formierten sich deutsche Freikorps und
der „Grenzschutz Ost“ und erkämpfte einige Gebiete zurück, darunter den Annaberg.
Nach der Abstimmung verblieb der Ort bei Deutschland.
Die stark nationalistischen Verbände unterstützen schon früh die NS-Bewegung und wurden nach der
Machtübernahme 1933 als Vorkämpfer verehrt. Deshalb wurde schon früh an einem Ehrenmal für die
gefallenen Freikorpskämpfer an diesem symbolträchtigen Ort geplant. Zuerst wurde ab 1934 eine
sogenannte Thingstätte mit riesiger Freilichtbühne im Steinbruch unter dem Berg angelegt.
Danach wurde unter der Federführung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge
das Denkmal in Form einer Totenburg gebaut und 1938 eingeweiht.
Die Namen der in der Totenburg bestatteten Freikorpskämpfer konnten nicht in Erfahrung gebracht
werden. Sie werden im Buch „Deutsche Soldaten“ aufgelistet sein, die hier in folgendem Kapitel
angegeben werden: Freikorps und Reichswehr des deutschen Reiches
Auf einem vorhandenen Bild können die Namen Franz Gatzka und Felix Gebauer abgelesen werden.

Nach der Übernahme des Ortes durch die neuen polnischen Machthaber 1945 wurde die deutsche Bevölkerung
vertrieben und dieses für Polen besonders ärgerliche Denkmal sofort komplett gesprengt und beseitigt.
1955 wurde hier ein futuristisches Denkmal für die polnischen Kämpfer von 1921 errichtet.

Datum der Abschrift: 01.06.2021

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © historisch

 

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