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Altenau (Sowjetische Kriegsgefangene), Stadt Clausthal-Zellerfeld, Landkreis Goslar, Niedersachsen
PLZ 38707
Mehrere Gräber sowjetischer Kriegsgefangener befinden sich in einer wenig (besser: gar nicht) gepflegten Anlage am
rechten Rande des Friedhofs. Einer neu aufgestellten Informationstafel sind Angaben zu den Lebensbedingungen der damals
in deutsche Kriegsgefangenschaft geratenen Sowjetbürger zu entnehmen.
Namen der Toten:
2. Weltkrieg
Name
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Vorname
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Geburtsdatum & Ort
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Todesdatum & Ort
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Bemerkungen
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GLUCKOW (GLUCHOW)
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Leonid
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14.12.1918 Tschita
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31.10.1941
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Soldat, Arbeitskommando Okertalsperre, Todesursache: „Herzschwäche“
(und Unterernährung)
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GUSS
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Wasilij
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01.01.1917 Poleskaja
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30.10.1941
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Soldat, Arbeitskommando Okertalsperre, Todesursache: „Herzschwäche“
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KASAKOW (KUSAKOW)
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Alexander
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1921 Arlowskaja
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17.10.1941
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Soldat, Arbeitskommando Okertalsperre, Todesursache: „Herzschwäche“
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KUTSCHIN
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Anatolij
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20.11.1919 Iwanowna
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29.10.1941
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Soldat, Arbeitskommando Okertalsperre, Todesursache: „Herzschwäche“
(und Lungenentzündung)
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LUTOWINOW
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Pioter
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1915 Samarska
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30.10.1941
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Soldat, Arbeitskommando Okertalsperre, Todesursache: „Herzschwäche“
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MAKAROW
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Fedor
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1912 Unbekannt
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31.10.1941
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Soldat, Arbeitskommando Okertalsperre, Todesursache: „Herzschwäche“
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MARKOW
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Wladimir
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03.08.1911 Woroneschskaja
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14.10.1941
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Soldat, Arbeitskommando Okertalsperre, Todesursache: „Erhängen“ (Selbstmord)
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RUSCHEW (KUSCHEW)
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Ignatje
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27.02.1905 Wologodskoi
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30.10.1941
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Soldat, Arbeitskommando Okertalsperre, Todesursache: „Herzschlag“
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UNBEKANNT
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12.04.1945
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Russischer Soldat
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UNBEKANNT
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12.04.1945
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Russischer Soldat
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UNBEKANNT
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12.04.1945
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Russischer Soldat
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UNBEKANNT
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12.04.1945
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Russischer Soldat
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UNBEKANNT
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12.04.1945
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Russischer Soldat
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UNBEKANNT
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12.04.1945
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Russischer Soldat
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UNBEKANNT
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12.04.1945
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Russischer Soldat
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Anmerkungen: Die sehr informative Geschichts- und Erinnerungstafel ist das Ergebnis eines Projekts der Klassen 10 c
und 10 d der Haupt- und Realschule Clausthal-Zellerfeld im Schuljahr 2020/21. Die nachfolgenden Informationen stützen
sich auf den Text der Tafel.
Das während des Zweiten Weltkriegs angelegte Gräberfeld befindet sich am
äußersten Ende des Friedhofs, das entsprach einer Verordnung, die die Bestattung sowjetischer Kriegsgefangener
vorschrieb. Danach sollten die Bestattungen „unauffällig” durchgeführt, „Feierlichkeiten und
Ausschmückungen der Gräber” unterbleiben. Die Leichen wurden nicht in Särgen beigesetzt, sondern waren
„mit starkem Papier (möglichst Öl-, Teer- oder Asphaltpapier) oder sonst geeignetem Material
vollständig einzuhüllen“. Die ersten Toten, neun an der Zahl und namentlich bekannt, wurden im Oktober und
November 1941 bestattet. Sie waren am Bau der Okertalsperre beteiligt gewesen. – Die unbekannt gebliebenen sowjetischen
Soldaten starben am 12. April 1945 zu Beginn der Kämpfe um Altenau. Über die Umstände ihres Todes ist nichts
bekannt, möglicherweise könnten es Kriegsgefangene aus den in Altenau ansässigen Arbeitskommandos der
Forstwirtschaft (Lager am Grasstieg) oder der ehemaligen Eisenhütte gewesen sein.
Im Tafeltext wird die Anzahl der
bestatteten sowjetischen Soldaten mit 15 angegeben, davon seien neun namentlich bekannt und sechs unbekannt. Nach den
Inschriften auf den Grabsteinen zu urteilen, sind jedoch nur acht Tote namentlich bekannt und sieben unbekannt.
Ergänzungen in Rot: Arolsen Archives, Digital Archive; Bad
Arolsen, Germany; List of Persecutees 2.1.2.1
Datum der Abschrift: 19.11.2021
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alfred Hottenträger
Foto © 2021 Alfred Hottenträger
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