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Nauen (Opfer des Stalinismus: 1945 - 1952), Landkreis Havelland, Brandenburg

PLZ 14641

Namen der verschleppten Opfer des Stalinismus aus den Todeserklärungen der Vermissten.
Gedenkheft für die Opfer des 2. Weltkriegs und der Gewaltherrschaft vom Heimatverein Nauen.

Die Namen der in Moskau hingerichteten sind dem Buch von Memorial Moskau entnommen: “Erschossen in Moskau – Die deutschen Opfer des Stalinismus 1950-1953“.

Inschriften:

Gedenkheft:
Nauen
Die Opfer von Krieg und Gewalt.
Sorgt Ihr, die Ihr noch im Leben steht,
dass Frieden bleibt.
Frieden zwischen den Menschen.
Frieden zwischen den Völkern.
Frieden über unsere Gräben.

Namen der Opfer:

Opfer des Stalinismus

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

APELT

Max

28.06.1877 Meusdorf, Leipzig

00.04.1945 (Ende April) von Russen abgeholt und seitdem vermisst, 1965 für tot erklärt

BENCKE

Robert

12.02.1884 Nauen

07.09.1945 im NKWD-Lager Sachsenhausen

vermisst und 1952 für tot erklärt, Akte für vermisste Zivilisten mit näheren Angaben verschwunden

BETHGE

Fritz

19.06.1903 Kowalewko, Warthegau

07.03.1947 im NKWD-Lager Sachsenhausen

07.02.1945 im Krankenhaus Nauen verhaftet und seitdem vermisst, 1958 für tot erklärt

BORK

Wilhelm

16.05.1889 Köritz

24.0.1945 im NKWD-Lager Jamlitz

13.05.1945 von Russen verhaftet und seitdem vermisst

BRANDES

Fritz

22.02.1924 Nauen

10.04.1950 in Zuchthaus Bautzen

an Tbc. gest., 1951 beurkundet

BRAUER

nur in Liste Heimatfreunde

BUTZKE

Hans-Georg

26.04.1873 Deutsch-Krone

30.04.1945 von Russen abgeholt und seitdem vermisst, 1994 für tot erklärt, soll erschossen worden sein

CHILLA

Friedrich

13.10.1894 Kiparren/Ostpr.

07.05.1945 von Russen verhaftet und seitdem vermisst, 1958 für tot erklärt, Polizei-Oberleutnant a.D., soll im April 1947 im Lager Buchenwald gestorben sein, nicht im Totenbuch des Lagers

CHUDASKE

Etkar

30.01.1931 Koptewo

00.05.1945 in Nauen

von Russen ins Lager Lodz verschleppt, 1950 Antrag auf Todeserklärung, abgelehnt, zu früh

CHUDASKE

Herbert

11.12.1938 Koptewo

00.05.1945 in Nauen

von Russen ins Lager Lodz verschleppt, 1950 Antrag auf Todeserklärung, abgelehnt, zu früh

CHUDASKE

Hilma

10.11.1936 Koptewo

00.05.1945 in Nauen

von Russen ins Lager Lodz verschleppt, 1950 Antrag auf Todeserklärung, abgelehnt, zu früh

CHUDASKE

Ida

18.08.1903 Charkow,Ukraine

00.05.1945 in Nauen

von Russen ins Lager Lodz verschleppt, geb. Schmid, 1950 Antrag auf Todeserklärung, abgelehnt, zu früh

DALCHOW

Fritz

20.06.1904 Nauen

25.01.1946 im NKWD-Lager Jamlitz

1958 für tot erklärt, aus OT Taubenhorst, 00.05.1945 (Pfingsten) verhaftet und seitdem vermisst

GOHLKE

nur in Liste Heimatfreunde

GÖTZE

nur in Liste Heimatfreunde

HAHN

Sachsenhausen

nur in Liste Heimatfreunde, Oberstudienrat, aus US-Kriegsgefangenschaft nach Hause, verhaftet

HANDKE

Artur

19.12.1901 Prittisch, Krs. Schwerin/Warthe

07.06.1945 in Nauen verhaftet und ins Lager Fürstenwalde gebracht, 1962 für tot erklärt, im Sept. 1945 letzte Nachricht aus Fürstenwalde von Mithäftlingen

HANSEN

Albert

15.07.1894 Aachen

11.03.1948 im NKWD-Lager Sachsenhausen

00.05.1945 von Russen abgeholt und seitdem vermisst, 1966 für tot erklärt

HARTE

Bruno

1889

15.05.1946 im NKWD-Lager Buchenwald

nur in Liste Heimatfreunde

JÄGER

Reinhold

09.10.1901 Ellenhausen, Westerwald

16.06.1946 im Lager Sachsenhausen

2007 für tot erklärt, wurde am 09.08.1945 verhaftet (als ehem. Blockleiter)

JUNGE

Karl

11.03.1893 Nauen

01.01.1947 im NKWD-Lager Sachsenhausen

00.10.1945 verhaftet, 1964 für tot erklärt, Tod 2007 beurk.

KAROTTKI

Wilhelm

12.08.1890 Apenrade, S.H.

18.02.1946 im NKWD-Lager Ketschendorf

00.07.1945 verhaftet und seitdem vermisst, 1958 für tot erklärt, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Halbe/Branderburg

KIENTOP

Rudolf

08.02.1885 Montau

09.08.1945 von der Polizei Nauen verhaftet und seitdem vermisst, 1991 für tot erklärt, soll 1947 im Lager Sachsenhausen gest. sein (lt. Zeugen), nicht im Totenbuch des Lagers

KOCH

Karl

11.12.1893 Krefeld

15.05.1946 in NKWD-Lager Sachsenhausen

am 13.05.1945 von Russen verhaftet, 1952 für tot erklärt

KÜHNE

Fritz

10.07.1902 Nauen

13.10.1947 im NKWD-Lager Buchenwald

vermisst und 1991 für tot erklärt

KÜHNEN

Otto

nur in Liste Heimatfreunde

LANGE

Erich

05.06.1903 Charlottenburg

05.11.1948 im NKWD-Lager Sachsenhausen

1957 für tot erklärt, lt. Zeugenaussage des Sohnes der ebenfalls eingesperrt war

LEHMANN

Richard

07.12.1882 Fürstenwalde

28.08.1947 im NKWD-Lager Sachsenhausen

vermisst und 1952 für tot erklärt

LINK

Friedrich

07.08.1902 Groß Tenin, Wirsitz

21.07.1947 im NKWD-Lager Buchenwald

vermisst und 1953 für tot erklärt

MIKOSEK

nur in Liste Heimatfreunde

MÜLLER

Friedrich

15.02.1892 Pritzerbe

14.06.1946 im NKWD-Lager Sachsenhausen

00.05.1945 in Nauen verhaftet (war Leiter Kripo), 1959 für tot erklärt, Tod 2006 beurkundet

OSTERMANN

Ernst

09.06.1885 Stöckow, Krs. Kolberg

00.06.1945 von Russen verhaftet und seitdem vermisst, 1961 für tot erklärt

PRITSCHOW

Wilhelm

21.12.1902 Nauen

vermisst und 1953 für tot erklärt, Akte für vermisste Zivilisten mit näheren Angaben verschwunden

SCHILLING

nur in Liste Heimatfreunde; Polizei-Obermeister der die Stadt kampflos an die Russen übergab.

SCHLICHT

Richard

09.10.1885 Nauen

17.11.1946 im NKWD-Lager Jamlitz

vermisst und 1953 für tot erklärt, Akte für vermisste Zivilisten mit näheren Angaben verschwunden

SCHLÖTTKE

nur in Liste Heimatfreunde

STAERKE

Franz

18.04.1894 Gutenpaaren

10.02.1947 im NKWD-Lager Buchenwald

00.05.1945 auf Polizeiwache Nauen verhaftet und seitdem vermisst, 1963 für tot erklärt

STEWIN

Carl

09.07.1895 Nauen

1945 (im Sommer) von Russen verhaftet und seitdem vermisst, 1961 für tot erklärt

THEWES

Hermann

15.07.1904 Nauen

23.01.1946 von Polizisten verhaftet, an GPU übergeben und seitd. verm., 1968 für tot erklärt

UTER

Otto

02.08.1891 Nauen

06.06.1947 im NKWD-Lager Sachsenhausen

15.05.1945 auf der Arbeit bei Reichsbahn von Russen verhaftet und seitdem verm., 1961 für tot erklärt

WENDEL

Otto

24.10.1897 Paretz

21.05.1946 im NKWD-Lager Sachsenhausen

18.08.1945 zur Polizei Nauen bestellt und verhaftet, vermisst und 1963 für tot erklärt

WIENCZEK

Karl

27.06.1893 Friesack

10.02.1946 von Polizei verhaftet und seitdem vermisst, 1994 für tot erklärt

Opfer des Stalinismus (Hingerichtete)

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

BRECKENDORF

Irina

07.09.1926 Warschau, Polen

27.12.1950 in Moskau erschossen

26.10.1950 wegen angeblicher Spionage zum Tode verurteilt, 25.12.1998 rehabilitiert

SCHWARZ

Wilhelm

12.10.1905 Rägelin, Krs. Ruppin

10.04.1952 in Moskau erschossen

15.01.1952 wegen angeblicher Spionage zum Tode verurteilt, 03.10.1997 rehabilitiert, 1958 als vermisst für tot erklärt

Die nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen verschleppten und vermissten Zivilisten werden hier zum ersten
Mal aus den Todeserklärungen Vermisster Personen veröffentlicht. Für sie gibt es kein öffentliches Gedenken in der
Stadt. Der Verein „Heimatfreunde e.V.“ sammelte in den 1990er Jahren einige Namen für ein Gedenkheft aus dem
hier einige Namen ergänzt werden konnten.

Diese Liste wird nicht vollständig sein, da vor allem die sehr jungen Verschleppten die aus sowjetischer Angst vor
„Wehrwölfen“ verhaftet wurden nie für tot erklärt wurden, da sie keine Ehefrauen hatten, die wieder heiraten wollten,
und es bei ihnen nichts zu erben gab. Auch wurden Vermisste aus anderen Gründen nie für tot erklärt.

Eine andere verschleppte Gruppe von Menschen, deren Namen man heute in Archiven nicht mehr finden kann, sind
die Wolhynien-Deutschen. Sie wurden 1943 aus Wolhynien in der Ukraine „heim ins Reich“ geholt und auch in Nauen
in Baracken untergebracht. Sie wurden vom sowjetischen Militär gleich wieder heimgeholt in ihr Reich. Zurück blieben
auf dem Friedhof von Nauen die schwachen Kleinkinder und Alten, die die Strapazen des Trecks nach Deutschland
nicht überstanden haben. Wie viele dann die Verschleppung in die Sowjetunion nicht überlebt haben ist heute nicht
mehr herauszufinden. Die vermisste Familie Chudaske gehört wahrscheinlich zu dieser Gruppe.

Die genauen Todesdaten einiger Opfer stammen aus den Totenbüchern der jeweiligen Lager. Leider ist nur im Buch
des Lagers Ketschendorf der Wohnort notiert. Bei den anderen Totenbüchern fehlt diese Angabe, mit der man hier
viele weitere Opfer zuordnen oder ergänzen könnte.

Zusätzliche Informationen in Blau vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge:
www.volksbund.de/graebersuche

Datum der Abschrift: 01.10.2020

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2020 R. Krukenberg

 

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