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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Celle („Celler Hasenjagd“), Niedersachsen

Denkmal zur Erinnerung an das Massaker von Celle, euphemistisch „Celler Hasenjagd“ genannt. Das Denkmal befindet sich in der Triftanlage zwischen Bahnhof und Innenstadt und besteht aus einem Eisenrahmen mit Schrifttafel, der ein Kiesbeet mit einer Rotbuche umfasst. Erschaffen wurde die Anlage 1992 von Johnny Lucius.

Ausgelöst wurde das Massaker durch einen Luftangriff von drei kompletten Bombergeschwadern der 9. US-Luftflotte. Ihr Ziel waren die Celler Bahnanlagen. Angriffsschwerpunkt war der Güterbahnhof, wo viele Waggons ausgemacht werden konnten. Das waren ein Transport von Häftlingen aus den Konzentrationslagern Salzgitter-Drütte und Holzen, ein Personenzug der Wehrmacht und ein Munitionszug. Der KZ-Transport umfaßte etwa 3.400 Häftlinge meist Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion und Polen.

Etwa 50 Minuten dauert der Angriff; der Gefangenentransport wurde sofort schwer getroffen. Häftlinge und Wachen versuchten, sich zu retten, doch gelang dies vielen nicht. 500 Häftlinge sterben im Bombenhagel, weitere durch die Explosion der Munition vom Zug auf dem Nebengleis. Auch in der Umgebung des Güterbahnhofs gab es zahlreiche Opfer, weil es in Celle kaum zuverlässigen Schutzräume gab. Der Angriff kostete neben Fremdarbeitern, Eisenbahnern, Angehörigen der Wehrmacht und der SS, größtenteils den KZ-Häftlingen das Leben, wobei etwa 170 entflohene KZ-Häftlinge erst nach dem Angriff erschossen wurden.

Inschriften:

Inschrift auf der Tafel am Fuß des Denkmals
Am 8. April 1945 – vier Tage vor der Besetzung durch alliierte Truppen war Celle das Ziel eines großangelegten Luftangriffs. Dabei wurde auf einem Rangiergleis des Güterbahnhofs ein Zug getroffen, der ungefähr 4000 Männer, Frauen und Jugendliche aus mehreren Aussenlagern des KZ Neuengamme nach Bergen-Belsen bringen sollte. Als diejenigen Häftlinge, die den Bomben entgangen waren, sich in Sicherheit zu bringen suchten, machten Angehörige der NSDAP und ihrer Formationen, der Wehrmacht, Polizei sowie des Volkssturms im Stadtgebiet und im nahegelegenen Neustädter Holz Jagd auf sie und richteten ein Blutbad unter ihnen an. Etwa 500 der Überlebenden wurden von der SS schließlich zu Fuß nach Bergen-Belsen getrieben.

Datum der Abschrift: 09.04.2018

Verantwortlich für diesen Beitrag: Ralf Krebs, zusätzlicher Text Olof v. Randow
Foto © 4.2009, Wikimedia Commons, Gemeinfrei

 

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