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Ohrdruf (Truppenübungsplatz: Soldatenfriedhof 1. Weltkrieg), Landkreis Gotha, Thüringen
PLZ 99885
Auf dem ehem. Truppenübungsplatz Ohrdruf, der in der Regel nicht öffentlich zugänglich ist, befinden sich
mehrere Denkmäler, die an Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges erinnern.
Der Soldatenfriedhof für den
ersten Weltkrieg liegt zwischen Bäumen in einer Talsenke und beinhaltet neben einigen verstreuten Steinkreuzen ohne
Namen ein graviertes Steindenkmal.
Auf dem 1906 eingerichteten Truppenübungsplatz
Ohrdruf befand sich während des ersten Weltkrieges (1914 - 1918) ein großes Kriegsgefangenenlager mit ca.
15.000 Gefangenen.
Etwa 700 verwundete Kriegsgefangene erlagen hier ihren Verletzungen und wurden auf diesem
Kriegsgefangenenfriedhof beigesetzt.
Im Jahre 1920 verzeichneten die Hauptgräberlisten folgende Belegung:
7 Belgier 108 Engländer 93 Franzosen 66 Italiener 1 Pole 2 Portugiesen 36 Rumänen
334 Russen 7 Soldaten unbekannter Nationalität
Die sterblichen Überreste von Franzosen, Belgiern,
Engländern und Italienern wurden 1923 - 1926 umgebettet. Sie fanden ihre letzte Ruhestätte in ihren
Heimatländern.
Die übrigen 380 Gräber wurden bis zum Ende des zweiten Weltkrieges von der Ohrdrufer
Bevölkerung gepflegt.
Nach der Übernahme des Truppenübungsplatzes durch die Sowjetarmee wurde der
Gefangenenfriedhof zeitweise als Schießplatz und Panzerinstandsetzungsplatz genutzt. Nach dem Abzug der Sowjets
befand sich das gesamte Areal in einem erbarmungswürdigen Zustand.
Die Rekonstruktionsarbeiten begannen 1991.
Im Sommer 1998 wurde der Friedhof im Rahmen einer Feierstunde wieder an die Öffentlichkeit übergeben.
Inschriften:
Front: Hier ruhen in der Gefangenschaft zu Ohrdruf 1914 - 1918 verstorbene Franzosen, Belgier, Engländer, Rumänen, Russen. Rückseite: Errichtet von französischen Kirchengeldern Qu’ils reposent en paix !
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Zusatzbemerkungen in Blau stammen von: der Beschilderung der Denkmalstätten des Truppenübungplatzes
Datum der Abschrift:
Beitrag von: anonym
Foto © anonym
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