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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Mitte (Widerstandsgruppe Herbert Baum), Berlin

PLZ 10178

Standort: Kreuzung Weydingerstraße / Linienstraße. Das neu zusammengestellte Ensemble vereint Elemente unterschiedlicher Denkmäler Berlins.
1981 entstand im Lustgarten ein Denkmal in Form eines mit Text versehenen Steinquaders für die kommunistische Herbert-Baum-Gruppe nach einem Entwurf von Jürgen Raue.
Das Denkmal wurde nach dem Fall der Mauer mit zwei zusätzlichen Glasacrylplatten versehen, die die einzelnen Mitglieder der Widerstandsgruppe aufführen und an die geschichtlichen Bedingungen erinnern. Ein Text zur deutsch-sowjetischen Freundschaft auf dem Steinquader wird dadurch nahezu verdeckt.
Neunundzwanzig namentlich aufgeführte Mitglieder der Herbert-Baum-Gruppe sind lesbar, weitere fünf Namen sind von der Glasplatte herausgesägt, um sie am jetzigen Aufstellungsort an der Weydingerstraße/Linienstraße im Denkmalensemble passgenau anzubringen. Die Namen sind in kursiver Schrift ergänzend im Gesamtzusammenhang des Denkmals in dieser Auflistung mit aufgeführt.

An die Deutschen Spanienkämpfer der internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg der 1930er Jahre erinnert eine Gedenktafel und ein Erläuterungstext, der auf des Denkmal im Volkspark Friedrichshain hinweist.

Inschriften:

Steinquader:
Unvergessen die mutigen Taten und die Standhaftigkeit der von dem Jungkommunisten Herbert Baum geleiteten antifaschistischen Widerstandsgruppe.
Für immer in Freundschaft mit der Sowjetunion verbunden. (verdeckt durch Glasacryltafeln, aber noch lesbar)

Erläuterungstafel:
Am 18.Mai des Kriegsjahres 1942 versuchten hier im Lustgarten Mitglieder der antifaschistischen Widerstandsgruppen um Herbert Baum, die verleumderische NS – Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ in Brand zu setzen. So setzten sie ein Zeichen gegen den Krieg und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Im Zusammenhang mit der Aktion im Lustgarten wurden 1942/ 43 mehr als dreißig, zumeist jüdische junge Frauen und Männer ermordet. Die meisten von ihnen starben unter dem Fallbeil in Berlin-Plötzensee. Der Vergeltungsaktion der Gestapo vom 28./29. Mai 1942 fielen weitere 500 jüdische Männer zum Opfer. Dieser von Bildhauer Jürgen Raue gestaltete Gedenkstein wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin (Ost) ohne nähere Informationen über die Widerstandsaktion im Lustgarten aufgestellt. So dokumentiert dieser Gedenkstein bis heute die mutige Widerstandsaktion des Jahres 1942, das Geschichtsverständnis 1981 und unser ausdauerndes Gedenken an den Widerstand gegen das NS- Regime.
Bezirksamt Berlin-Mitte, Dezember 2000

Zusatztafel an anderer Stelle:
Gedenkstätte der Deutschen Interbrigadisten 1936 – 1939.

Namen der Gefallenen:

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

BAUM

Herbert

10.02.1912 Moschin, Provinz Posen

11.06.1942 Berlin

das Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee, verstorben in Haft

BAUM

Marianne

09.02.1912 in Saarburg

18.08.1942 Berlin - Plötzensee

Jüdische Widerstandskämpferin, Mitglied des KJVD, nach einem gelungenen Anschlag auf eine antikommunistische Wanderausstellung im Lustgarten im Mai 1942 verhaftet und hingerichtet

BERNHARDT

Kurt

BIRNBAUM

Heinz

BITTNER

Adolf

BUDZISLAWSKI

Herbert

30.12.1920 Berlin

07.09.1943 Berlin - Plötzensee

jüdischer Widerstandskämpfer; nach einem gelungenen Anschlag auf eine antikommunistische Wanderausstellung im Lustgarten verhaftet und hingerichtet

FRAENKEL

Edith

Auschwitz

verhaftet und zunächst zu Gefängnis verurteilt, später nach Auschwitz deportiert und ermordet

FRANKE

Joachim

HEYMANN

Bernard

HEYMANN

Felix

HIRSCH

Alice

HIRSCH

Hella

ILLGEN

Artur

JADAMOWITZ

Hildegard

12.02.1916 Berlin - Neukölln

18.08.1942 Berlin - Plötzensee

kommunistische Widerstandskämpferin; nach einem gelungenen Anschlag auf eine antikommunistische Wanderausstellung im Lustgarten im Mai 1942 verhaftet und hingerichtet durch Fallbeil

JOACHIM

Heinz

JOACHIM

Marianne

KOCHMANN

Martin

07.02.1878 Breslau

11.09.1936

Jüdischer Kriegsteilnehmer 1. Weltkrieg, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz, später Professor in Halle; 1936 durch die Gestapo verhaftet; er nahm sich in seiner Zelle das Leben

KOCHMANN

Sala

KUNGER

Karl

LOEWY

Hildegard

MANNABERG

Hans Georg

MEYER

Gerd

MEYER

Hanni

MEYER

Herbert

NEUMANN

Helmut

ROTHOLZ

Heinz

ROTHOLZ

Lotte

ROTHOLZ

Siegbert

SALINGER

Lothar

STEINBRINK

Werner

19.04.1917 Berlin - Neukölln

18.08.1942 Berlin - Plötzensee

Kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus; nach einem gelungenen Anschlag auf eine antikommunistische Wanderausstellung im Lustgarten im Mai 1942 verhaftet und hingerichtet durch Fallbeil

VÖTTER

Georg

WALTHER

Irene

WEESE

Suzanne

WITTENBERG

Lothar

Datum der Abschrift: 29.11.2013

Beitrag von: anonym
Foto © 2013 anonym

 

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