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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Neuenhagen bei Berlin (Platz der Republik), Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg

PLZ 15366

Kriegerehrung Neuenhagen
Als die Gemeinde Neuenhagen den Entschluß gefaßt hatte, den im Weltkriege gefallenen Kameraden ein würdiges Denkmal zu errichten, war die Platzfrage von wesentlicher Bedeutung. Von den verschiedensten Vorschlägen wurde schließlich die Ausführung auf dem Wilhelmsplatz nach dem Entwurfe des Architekten Richard Brodersen von der Gemeindevertretung beschlossen. Diese Wahl war eine äußerst glückliche, denn es gibt wohl wenige Gemeinden, welche einen für die Errichtung eines Ehrenmals besser geeigneten Platz aufweisen können.

Ueber einen weiteren Vorplatz gelangt man zu dem 6 Stufen höher gelegenen eigentlichen Denkmalplatz. Auf wuchtigem Unterbau erhebt sich, von der Bau- und Holzbearbeitungsgesellschaft, vormals Liesegang, ausgeführt, in Cyklopenmauerwerk bogenförmig entwickelt, die Denkmalsmauer. Die Länge der Mauer ist 15 Meter, die Tiefe 1,50 Meter. Dieser massige Bau erreicht eine Höhe von 7 Meter. In der konkaven, dem weiten Platze zugekehrten Seite, sind drei Tafeln eingelassen, welche die [...] Namen der gefallenen Kameraden tragen; darunter die Inschrift [...] Gekrönt wird dieser Teil des Denkmals von einem kräftigen, gleichfalls aus Cyklopenmauerwerk hergestellten Gesimsaufbau, in dessen Mitte ein großer Schlußstein aus Muschelkalkstein eingesetzt ist. Auf dem Schlußstein ist in Ueberlebensgröße der monumentale Kopf eines sterbenden Kriegers dargestellt. Das im Tode auf die Schulter herabsinkende Kriegerhaupt trägt den Stahlhelm; die ebenfalls aus dem Stein herausgemeißelte rechte Hand hält ermattet das im Kampfe zersplitterte Schwert. Ein Lorbeerzweig ist rechts oberhalb des Kopfes sichtbar. Diese Plastik stammt von dem Bildhauer Georg Morin-Berlin. Links und rechts von dem Schlußstein sind die Jahresdaten des Weltkriegs 1914-1918 aus Kalksteinquadern angebracht. Den äußerst stimmungsvollen Hintergrund für diese machtvolle Denkmalsanlage bildet eine herrlich gewachsene Pappelgruppe. Wie ein Heldenhain umschließen diese jetzt im schönsten Grün prangenden Bäume das Denkmal.
(Aus dem Verwaltungsbericht der Gemeinde Neuenhagen von 1920 bis 1924, S. 25/26)


Inschriften:

1914 – 1918
Ihren tapferen Helden
die dankbare Gemeinde Neuenhagen

Namen der Gefallenen:

Foto

Name

Vorname

Beruf, Verwendung

Lebensalter, Todesdatum

Bemerkungen

BAATZ

Otto

Bildhauer, Kanonier

30 Jahre,
21. Oktober 1916

Gefallen nördöstlich von Jeziercze (Kirchenreg. 1916)

BÄNSCH

Max Emil Julius

Landsturm, 10. Kompanie des Leib-Garde-Regiments Nr. 8

31 Jahre,
11. Dezember 1917

Gefallen in den Kämpfen am Mont Spinnuccia in Italien (Nr. 8, Standesamt 26. Februar 1918)

BARTSCHIES

Wolf Gustav

Kaufmann, Kriegsfreiwilliger, 5. Kompanie, Reserve-Infanterie- Regiment Nr. 201

22 Jahre,
30. Juni 1916

Gefallen südlich von Watyn; Wolhynien – nordwestl. Ukraine (Kirchenreg. 1916)

BEIDEL

Arthur

Reservist

9.Sept. 1914

(Ursprüngliche Denkmalinschrift)

BIRNBAUM

Fritz

Kunstmaler, Musketier im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 66

23 Jahre,
4. April 1919

Im Lazarett Magdeburg einer Knochentuberkulose (infolge des Feldzuges) erlegen (Kirchenregister 1919)

BREITKOPF

Wilhelm August

Reitbursche, Musketier im Reserve-Infanterie-Reg. Nr. 51, 2. Kompanie

22 Jahre,
17. Juli 1916

Nach Gasvergiftung und Verschüttung gestorben, Zeitpunkt unbekannt (Nr. 50, Standesamt 13.September 1916)

BRUNK

Ernst Ludwig

Arbeiter, Landwehrmann im Infanterie-Regiment Nr. 24

38 Jahre,
13. Juni 1916

Getötet durch Brustschuss vor Jessiotraki (Nr. 54, Standesamt 10.August 1915)

BUGGE (RUGGE)

Richard

Arbeiter, Musketier im Infanterie-Regiment Nr. 66, 3. Kompanie

21 Jahre,
9. Dezember 1915

Gefallen und gleichen Tages auf dem Friedhof Achiet le Petit begraben (Kirchenreg. 1915)

DEGEN

Karl August Gustav

Landwehrmann im Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 264, 12. Kompanie

32 Jahre,
18. Juni 1915

Tod im Feldlazarett (Niederbarnimer Anzeiger, 7. Juli 1915) Verstorben zu Bartniki in Masowien (Nr. 50, Standesamt 5. Juli 1915)

DRECHSLER

Kurt Moritz

Reitbursche, Musketier in der Fuss-Abteilung, 7. Kompanie im Ersatz-Bataillon, Infanterie-Regiment Nr. 154

22 Jahre,
6. Mai 1917

Der gebürtige Colditzer fiel vormittags zwischen 10 und 11 Uhr (Nr. 73, Standesamt 10. November 1917)

EHRENBERG

Karl Friedrich

Landarbeiter, Wehrmann im Reserve-Infanterie- Regiment Nr. 52, 5. Kompanie

31 Jahre,
1. Januar 1915

An seinen Wunden zu Tode gekommen an der Bzura in Russland (Kirchenreg. 1915)

EHRICKE

Kurt

ELING

Wilhelm

Ofensetzer, Landsturmmann im Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 163

29 Jahre,
19. November 1916

Gefallen östlich von Pressoire nahe Chaulnes (Schlacht an der Somme) (Kirchenreg. 1916)

FANDERICH

Max

Geboren am 16. Mai in Neuenhagen, Tod 1918

An Verwundung gestorben (Dt. Verlustlisten S. 27.023 2.159/17.10.18) An seinen Wunden verschieden (Nieder-barnimer Anzeiger, 5. November 1918)

FEIERTAG (FREITAG)

Friedrich Paul

Gärtnergehilfe, Gefreiter im Ersatz-Bataillon im Füsilier-Regiment Nr. 37

25 Jahre,
27. März 1918

Gefallen bei Laucourt (Departement Somme) (Kirchenreg. 1918)

FILENIUS

Hermann

Zahntechniker, Krankenträger im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 45, 5. Kompanie

30 Jahre,
1. August 1915

Gefallen im Osten (Niederbarnimer Anzeiger, 2.10.15) Tod bei Rudka-Skroda (Kirchen- register 1915)

FRITZE

Otto Oskar Ernst

Landsturm. Infanterie-Regiment Nr.153, 9. Kompanie

19 Jahre,
2. September 1916

Schwere Brust- und Halsverwundungen am 31. August auf Patrouille, daran später verstorben (Niederbarnimer Anzeiger, 12. Sept. 1916) Tod im Feldlazarett Nr. 6, IV. Armeekorps (Nr. 76, Standesamt 27. Dezember 1916)

GALLE

Fritz Bernhardt Max

Büroassistent, Landsturmmann im Infanterie-Regiment Nr. 84

30 Jahre,
4. Juni 1917

Tod nach Lungendurchschuss (Nr. 36, Standesamt 20. Juni 1917)

GANGWOLF

Andreas

Techniker, Musketier, Krankenträger, Reserve-Sanitäts-Kompanie Nr. 16, 6. Reserve-Division

34 Jahre,
22. Oktober 1915

Tod durch Krankheit im Vereins-Lazarett Hoppegarten (Dt. Verlustlisten S. 10.271 798/20.11.1915)

GERICKE

Georg August

Gebürtiger Neuenhagener, Glasarbeiter, Grenadier in der 11. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 43

23 Jahre,
27. November 1914

Gefallen bei Gombin nordwestlich von Warschau (Kirchenreg. 1914) Gefallen als Füsilier (Niederbarnimer Kreisblatt, 14. Januar 1915)

GIEBELHAUSEN

Hans

Reitbursche, Musketier in der 4. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 48

19 Jahre,
12. Oktober 1916

Gefallen in den Kämpfen an der Somme (Nr. 11, Standesamt 3. Jan. 1917)

GLASER

Gustav Paul

Futtermeister, 10. Kompanie Ersatz-Bataillon, 6. Garde-Infanterie-Reg. Nr. 10

33 Jahre,
7. August 1916

Gefallen vor Verdun (Nr. 59, Standesamt 12. Oktober 1916)

GNATH

Otto Albert Friedrich

Weichensteller, Reservist bei der 2. Kompanie des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 8

27 Jahre,
21. Juli 1917

Getötet in Galizien-Verfolgungskämpfen auf der Höhe 339 nördlich der Straße Zloszow-Tarnopol (Kirchenreg. 1917)

GOTTSCHALK

Emil

Klempner, Schütze im Infanterie-Regiment Nr. 411, 1. Maschinengewehr-Kompanie

21 Jahre,
17. August 1918

Verstorben zu Folembray im Feldlazarett Nr. 43 (Nr. 41, Standesamt 7. September 1918)

GRAHLOW

Theodor Franz Richard

Maurer, Ersatz-Reservist in der 7. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 151

26 Jahre,
12. Sept. 1915

Schwer verwundet durch Kopfschuss nahe Skidel, verstorben zwei Tage später im Feld-Lazarett Sanitäts-Kompanie 1 des XX. Armeekorps (Nr. 6, Standesamt 2. Februar 1916)

GRALOW (GRAHLOW)

Paul Rudolph

Schlosser, Musketier in der 2. Kompanie des Infanterie- Regiments Nr. 48

Gebürtiger Neuenhagener,
19 Jahre, 7. Okt. 1916

Gefallen in Kämpfen an der Somme (Nr.10, Standesamt 1. Februar 1917)

HAACK

Werner

HAASE

Erich

HERRMANN

Emil Franz

Reitbursche, Landsturmmann, 7. Kompanie im Infanterie-Regiment Nr. 452

28 Jahre,
1. Oktober 1918

Zu Tode gekommen bei Blecourt im Departement Nord (Nr. 15, Standesamt 27. Februar 1919)

HERTER

Adolf Gustav Karl

Brunnenbauer, Füsilier, 9. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 203

36 Jahre,
23. Januar 1917

Verstorben im Etappenlazarett Longwy Nr. 7373 in der Region Grand Est (Nr. 23, Standes- amt 12. April 1917)

HEUER

Adolf

HEUER

August

HINZE

Franz (Frank)

Geboren am 1. Juni in Neuenhagen

Schwer verwundet (Dt. Verlustlisten S. 20.432 1.610/5.9.1917) Vermisst (Dt. Verlustlisten S. 27.554 2.199/7.11.1918)

HINZE

Theodor

Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr Neuenhagen 1901, Infanterie-Regiment Nr. 52

Vermisst (Dt. Verlustlisten S. 12.914 1.012/15. Juni 1916 + Niederbarnimer Kreisblatt, 18. Juni 1916)

HOHLFELDT

Friedrich Karl

Krankenpfleger, Kriegsfreiwilliger, 1. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 130, 9. Kompanie

26 Jahre,
25. Februar 1915

Nachmittags bei Kämpfen im Raum Boureuilles gefallen (Kirchenreg. 1915)

HUTH

Ewald Gustav Adolf

Klempner, Grenadier im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 1, 1. Kompanie

21 Jahre,
26. März 1915

Gefallen bei Szla in Masowien, Beerdigung in Neuenhagen erst am 9. Januar 1916 (Kirchenreg. 1915)

JAHN

Berthold Richard

Maurer, Musketier der 3. Kompanie des 2. Ermländischen Infanterie-Regiments Nr. 151

24 Jahre,
15. Dezember 1914

Tod in Kämpfen bei Plichtow, 13 km östlich von Lodz (Kirchenreg. 1914)

JEZYK

Johann

Reitknecht, Wehrmann im Reserve-Infanterie- Regiment Nr. 8

35 Jahre

Gefallen (Dt. Verlustlisten S. 3.990 301/5.Januar 1915)

KANIG

Johannes Franz Albert

Schriftsetzer, Landsturmmann, 12. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 48

27 Jahre,
25. August 1915

Zu Tode gekommen bei Gefechten im Raum Istok und Jagodniki (Nr. 71, Standesamt 15. Nov. 1915)

KEISSNER

Max

Arbeiter, Wehrmann in 7. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 24

34 Jahre,
5. März 1915

Gefallen bei Prasnitz in Masowien (Nr. 45, Standesamt 21. Juni 1915)

KESSEL

Paul

Handlungsgehilfe, Pionier im Pionier-Regiment Nr. 24

22 Jahre,
2. Mai 1917

Getötet westlich von Urcel (Kirchenreg. 1917)

KESSNER

Hermann Friedrich Edmund

Arbeiter, Landsturmmann, 4. Kompanie im Infanterie-Regiment Nr. 354

47 Jahre,
19. August 1917

Tödlicher Kopfschuss in der Brückenkopfstellung Marasesti (Nr. 63, Standesamt 3. Okt. 1917)

KLAKOW

Kurt Gustav

Musketier im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 440, 3. Maschinen-Gewehr-Kompanie

20 Jahre,
31. Mai 1918

Im Reserve- Feldlazarett Nr. 97 des 13. Armeekorps einer schweren Verwundung erlegen (Nr. 24, Standesamt 19. Juni 1918)

KLEINSCHMIDT

Paul Albert Arnold

Maurer, Sergeant im 5. Großherzoglich Hessischen Infanterie- Regiment Nr. 168, 12. Kompanie, EK II

33 Jahre,
30. September 1918

Gefallen bei Wervik in Westflandern, begraben an der Straße nach Becelaere (Kirchenreg. 1918)

KLOPPROGGE

Karl August Otto

Bürogehilfe, Landsturmmann, Reserve-Infanterie-Reg. Nr. 66, 12. Kompanie

38 Jahre,
27.September 1916

Gefallen bei Gondecourt (Nr. 8, Standesamt 4. Februar 1919)

KOCH

Willi Artur Otto

Reitbursche, Schütze in der Maschinengewehr-Abteilung Nr. 48 im XVIII. Armee-Korps

19 Jahre,
5. August 1918

Zu Tode gekommen nördlich von Braisne (Nr. 52, Standesamt 23. Oktober 1918)

KORTH

Willi Max

Reitbursche, Ersatz-Reservist, 12. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 35

27 Jahre,
5. November 1914

Tödlich verwundet bei Poelcapelle in Flandern (Nr. 30, Standesamt 1. Mai 1915)

KRIMMLING

Karl

Betriebsleiter, Gefreiter im Landsturm-Infanterie- Reg. Nr. 3, 3. Kompanie, EK II

40 Jahre,
5. Mai 1916

Schweren Wunden im Lazarett Nr. 53 bei Uzjany (nahe Dünaburg) erlegen, Grab Nr. 152 auf dem dortigen Soldatenfriedhof (Nr. 26, Standesamt 17. Mai 1916)

KRUSE

Hans

Fabrikarbeiter, Schütze

19 Jahre,
15. August 1917

Im Westen gefallen (Niederbarnimer Anzeiger, 25. August 1917)

KULISCH

Gustav Albert Ferdinand

Eisenbahn-Schlosser, Ersatz-Reservist in 10. Kompanie des Infanterie- Regiments Nr. 24

28 Jahre,
25. Februar 1916

Durch Granatsplitter beim Sturm auf das Fort Douaumont tödlich verletzt, beerdigt in einem Massengrab (Kirchenreg. 1916)

LANGE

Otto Friedrich

Reitbursche, Jäger in der Radfahrer- Kompanie Nr. 56, Magdeburgisches Jäger-Bataillon Nr. 4

27 Jahre,
6. März 1916

Gefallen bei einer Attacke vor Verdun, begraben in Brieresles-Scelles (Kirchenreg. 1916)

LEHMANN

Werner Robert Karl

Seeoffiziers-Anwärter in der Marineschule Mürwik zu Flensburg

19 Jahre,
1. Juni 1916

Fand den Tod beim Untergang des torpedierten Linienschiffes „Pommern“ in der Skagerrakschlacht (Nr. 63, Standesamt 4. November 1916)

LEPCZINSKI

Max Edmund

Graveur, Musketier im Infanterie-Regiment Nr. 64, 9. Kompanie

Geboren in Neuenhagen,
25 Jahre, 11. Oktober 1916

Gefallen. (Dt. Verlustlisten S. 16.366 1.268/18.11.16) Gefallen (Niederbarnimer Kreisblatt, 29. November 1916) Tod in der Schlacht an der Somme bei Gneudecourt (Nr. 72, Standesamt 1. Dezember 1916)

LIESEGANG

Dora Ottilie Agnes

Kranken-Schwester

Tochter Georg Liesegangs,
26 Jahre, 6. Dez. 1920

Daheim in ihrer Wohnung einer Lungenschwindsucht als Kriegsfolge erlegen (Kirchenreg. 1920)

LINDE

Wilhelm Franz

Maschinenschlosser, Turner und Kriegsfreiwilliger,Grenadier, Maschinengewehr-Kompanie, 2. Garde-Regiments zu Fuß

20 Jahre,
25. Mai 1915

Nach Kopfschuss vom Vortage im Mobilen Reserve- spital zu Glasboka (Galizien) verstorben (Nr. 64, Standesamt 7. Oktober 1915)

LINDENBERG

Otto Hermann

Bäcker, Füsilier im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 201, 10. Kompanie

21 Jahre,
30. April 1916

Fiel durch Kopfschuss beim Angriff auf den „Toten Mann“, eine Doppelanhöhe bei Verdun (Nr. 21, Standesamt 15. Juni 1916)

LIPP

Karl

Reitbursche, 8. Kompanie im Füsilier- Regiment von Steinmetz Nr. 37

21 Jahre,
10. September 1914

Gefallen bei Kämpfen im Raum Fleury (Nr. 17, Standesamt 29. März 1917) Gefallen und Datum (Tafel in der Kirche Dahlwitz)

MATTHES

Willi

Musketier in der 2. Kompanie Infanterie-Regiment Nr. 152, EK II

22 Jahre,
16. Oktober 1918

Gefallen bei der Murard-Ferme: Granatsplitter in der Brust (Kirchenreg. 1918)

MÖSER

Albert August Karl

Arbeiter, Musketier im Infanterie-Regiment Nr. 372, 3. Kompanie

22 Jahre,
25. Juli 1918

Gefallen (Dt. Verlustlisten S 5.978 457/20.4.1915) Fand den Tod bei Coulommiers (Dep. Seine-et-Marne) (Nr. 19, Standesamt 6. März 1919)

MÖSER

Richard Reinhold August

Reitbursche, Musketier in der 5. Kompanie Reserve-Infanterie-Reg. Nr. 208

Geboren am 5. März 1897 in Neuenhagen, 13. März 1917

Gefallen (Dt. Verlustlisten S.18.114 1.419/7.04.17) Bei Lassigny tödlich verwundet und auf dem Friedhof Lagny Grab Nr. 227 (Kirchenreg. 1917)

MÖSER

Wilhelm Johann Friedrich

Arbeiter und Gemeindevertreter, Wehrmann, Landwehr-Infanterie-Reg. Nr. 48, 12. Kompanie

Geboren in Neuenhagen,
37 Jahre, 7. November 1914

Gefallen (Dt. Verlustlisten S. 4.032 303/16.1.1915) Während der Gefechte nahe Millulinen (Ostpr.) gefallen (Nr. 62, Standesamt 23. Sept. 1915)

MÖVIUS

Fritz

MÜLLER

Fritz Rudolph August

Bauberater, Feldwebel-Leutnant (EK II), 8. Kompanie im Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2

32 Jahre,
24. Mai 1915

Nachmittags bei Verfolgungskämpfen im Raum Gorlice-Tarnow nach Kopfschuss verstorben, beerdigt an 21. Januar 1916 in Neuenhagen (Nr. 66, Standesamt 19. Oktober 1915)

NEFFIN (NESSIN)

Karl

NEISE

Erich

NETHE

Wilhelm (Wilhem) Friedrich Otto

Tischler, Musketier, 2. Kompanie im Feldbataillon der 52. Infanterie-Division

32 Jahre,
27. Oktober 1916

Verwundet bei Gomiecourt in Nordfrankreich (Kirchenregister 1916) Tod auf dem Haupt- Verbandsplatz der Sanitäts-Komp. 52 (Nr. 8, Standesamt 30. Januar 1917)

NICKEL

Karl Friedrich

Arbeiter, Landsturmmann, 6. Kompanie im Infanterie-Regiment Nr. 378

43 Jahre,
31. August 1917

Zu Tode gekommen infolge eines Kopfschusses bei Czelwow (Nr. 60, Standesamt 22. Sept. 1917)

OTTMA

Joseph Theodor

Kutscher, Landsturmmann, 12. Kompanie, Infanterie-Regiments Nr. 58

27 Jahre,
2. November 1917

Verstarb im Reserve-Lazarett Recklinghausen nach Verwundung in Flandern: Granat- splitter im Bein (Kirchenreg. 1917)

OTTMA

Paul

Musketier im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 272

21 Jahre,
7. Juli 1916

Bei Emilien nach Lungenschuss verstorben und dort begraben (Kirchenregister 1916)

PANKRATZ

Gustav Rudolf

Sattler, Gefreiter in der Ostpreußischen Train-Abt. Nr. 1 zu Königsberg

38 Jahre,
27. Oktober 1917

Verschied in seiner Neuenhagener Wohnung nach schwerem Kriegs-leiden (Nr. 69, Standesamt 27. Oktober 1917)

PANSKE

Johann

Reitbursche, Gefreiter der 5. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 396

21 Jahre,
28. Mai 1918

Gefallen vormittags bei Terny-Sorny (Nr. 16, Standesamt 4. März 1919)

PETERMANN

Max

Maurer, Gefreiter in der Kurze Marine-Kanonen-Batterie Nr. 2

26 Jahre,
28. Juli 1916

Tod durch Artillerie-Geschoss in der Schlacht an der Somme (Nr. 42, Standesamt 10. August 1916) Gefallen (Niederbarnimer Kreisblatt, 26. Juli 1916)

PETSCHING

Hermann

Musketier

19 Jahre,
28. August 1917

Tod bei Sturmangriff (Niederbarnimer Anzeiger, 20. Sept. 1917)

PIEPER

Friedrich Wilhelm Karl

Töpfer und Ofensetzer, Gefreiter in der 12. Kompanie, 1. Marine- Infanterie-Regiment

22 Jahre,
1. April 1918

Lungendurchschuss am 27. März 1918 bei Albert, Tod im Kriegslazarett 10 zu Le Chateau (Kirchenreg. 1918)

PIETSCH

Franz Otto

Gefreiter, Musketier in der 8. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 154

29 Jahre,
21. Juni 1918

Tod in der bayerischen Kriegslazarett-Abteilung Nr. 22 (Kirchenregister 1918)

POLIVKA

Reinhold

RAKETE

Karl

Packer, Landsturmmann in der Sanitäts-Kompanie 603

42 Jahre,
20. Dezember 1918

Verschied im Würzburger Res.-Lazarett I, Abt. Garnisonslazarett (Nr. 12, Standesamt 14. Febr. 1919)

RIECK

Willi

Gefreiter im Reserve-Infanterie- Regiment Nr. 313

Schwer verwundet (Dt. Verlustlisten, S. 8.472 657/28. Aug. 1915)

RIEGEL

Otto Gustav

Arbeiter und Musketier

22 Jahre,
24. Februar 1915

Nach Verwundungen Tod im Reserve-Feldlazarett Nr. 115 (Kirchenreg. 1915)

RÖDER

Otto

Artillerist, Feldartillerie-Regiment Nr. 54 zu Cüstrin

29 Jahre,
27. September 1915

Gefallen bei Sommepy-Tahure im Departement Marne (Kirchenreg. 1915)

ROHRBECK

Paul Karl Johannes

Technischer Leiter, Musketier, 2. Kompanie im Reserve- Infanterie-Regiment Nr. 72

30 Jahre,
14. Oktober 1915

Westlich von Maure tödlich verunglückt (Kirchenreg. 1915)

SABISCH

Alfred

Telegraphist der Garde-Fernsprech-Abteilung Nr. 14, Gehilfe

30 Jahre,
21. April 1918

Gefallen bei Guillaucourt im Departement Somme (Nr. 28, Standesamt, 10. September 1920)

SCHALLERT

Franz Emil

Konfektionsschneider, Füsilier in der 10. Kompanie, Ersatz-Bataillon, Garde.-Grenadier-Regiment Nr. 1

39 Jahre,
7. September 1916

Kam westlich von Rancourt ums Leben (Nr. 58, Standesamt 12. Oktober 1916)

SCHINK

Albert

Bäcker, Landsturmmann im Infanterie-Regiment Nr. 229

37 Jahre,
8. November 1918

Verschieden in englischer Gefangenschaft im Lager Harperley (Kirchenreg. 1918)

SCHMID

Maximilian

Landsturmmann in der 12. Kompanie des Füsilier-Regiments Nr. 38, Schlesisches

27 Jahre,
5. Oktober 1916

Gefallen in der Schlacht an der Somme (Nr. 6, Standesamt 10. Jan. 1917)

SCHMIDT

Otto August Karl

Eisenbahnarbeiter, Ersatz-Reservist im Reserve-Infanterie-Reg. Nr. 52

27 Jahre,
24. Juli 1915

Gefallen (Dt. Verlustlisten S. 8.463 661/31.8.1915) Bei Moslawice gefallen und in Zadubce beerdigt (Kirchenreg. 1915)

SCHMIDT

Richard Karl Otto

Maschinen-Arbeiter, Musketier im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 249, EK II

22 Jahre,
7. Juni 1918

In eigener Stellung von einem Artillerie-Geschoss bei Canny tödlich am Kopf getroffen. Einzelgrab Nr. 318 auf dem Friedhof in Beaulieu (Kirchenreg. 1918)

SCHNELL

Karl

Kutscher, Armierungssoldat bei der Straßenbau-Kompanie III. Armeekorps

27 Jahre,
19. Dezember 1916

Nach Leberoperation im Res.-Lazarett Cüstrin verstorben (Kirchenreg. 1916)

SCHRÖDER

Fritz Otto Albert

Maurer und Pionier, I. Pionier-Bataillon von Rauch (1. Brandenburgisches) Nr. 3, 1. Feld-Kompanie

20 Jahre,
13. März 1915

Durch ein Drillingsgeschoss bei Sanzig an der Aisne getötet. Gleich vor Ort bestattet. (Kirchenreg. 1915)

SCHULZ

Albert Hermann Emil

Lackierer, Bausoldat beim Kommando des II. Ersatz-Bau-Bataillons Nr. 2

40 Jahre,
30. Juni 1917

An der Yser verstorben (Nr. 52, Standesamt 17. August 1917)

SCHULZ

Hermann Ernst Otto

Reitbursche, Musketier, 7. Kompanie im Infanterie-Regiment Nr. 452

28 Jahre,
17. August 1918

Gefallen in den Kämpfen bei Moyenneville im Depart. Somme (Nr. 54, Standesamt 29. Okt. 1918)

SIEFKE

Karl Ludwig Wilhelm

Dachdeckermeister, Landsturmmann in der Maschinengewehr-Lehrabteilg., 1. Bataillon in Döberitz, 7.Komp.

39 Jahre,
2. Dez. 1915

Kam im Lager Döberitz durch Herzschlag zu Tode (Kirchenreg. 1915)

SPLETTSTÖSSER (SPETTSTÖSSER)

Otto

Musketier Infanterie-Regiment Nr. 48

28 Jahre,
5. April 1916

Verstarb nach einer Schussverletzung auf Verbandsplatz nahe Verdun (Kirchenreg. 1916)

SPLITTGERBER

Dr. phil. Johannes Wilhelm Arthur

Pfarrerssohn, Referendar und Doktor der Philosophie

33 Jahre,
15. März 1921

Schwer verwundet durch Rückenmarkschuss am 12. Mai 1915 an der Bzura, Fluss nahe Lodz (Kirchenregister 1921). Infolge der Verwundung nach Jahren des Leidens im Beisein des Vaters verstorben; (Niederbarnimer Anzeiger, 17. März 1921)

SPLITTGERBER (SPLITTBERGER)

Bernhard

Leutnant und Kompanieführer im Infanterie-Regiment "Hamburg" (2. Hanseatisches) Nr. 76

20 Jahre,
29. Juli 1917

Gefallen in Flandern (Ehrenliste, Tabelle Pfarrerssöhne) Verwundet/vermisst in Westflandern (Kirchenreg. 1917)

STECKERMEYER

Otto

Jockey, Ersatz-Reservist, 4. Kompanie des 9. Westpr. Infanterie-Regiments Nr. 176

28 Jahre,
27. Jan. 1915

Während Kämpfen bei Ludwikow gefallen (Nr. 37, Standesamt 5. Juni 1915)

TIETZ

Otto Paul

Maurer, Vizefeldwebel in der 10. Ersatz-Kompanie des Pionier-Bataillons Nr. 4 Magdeburg

41 Jahre,
18. Juli 1919

Verstorben in seiner Wohnung zu Neuenhagen (Nr. 12, Standesamt 23. März 1920)

TRAMPE

Paul

Arbeiter, Landwehrmann und Gefreiter, II. Garde-Regiment zu Fuß, 1. Kompanie, EK II

35 Jahre,
20. Okt. 1918

Durch Artillerie-Voll-treffer bei La Croix aux Bois gefallen (Nr. 40, Standesamt 22. Sep. 1919)

ULRICH

Otto Gustav

Kutscher, Unteroffizier Sanitätskompanie Nr. 3

34 Jahre,
2. Nov. 1917

Verstarb im Lazarett von Souilly (Kirchenreg. 1917)

WEBER

Hermann Julius Albert

Kellner,Landsturmmann in der 10. Kompanie, Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 20

44 Jahre,
29. Aug. 1916

Kam vorm belg. Steenstraat zu Tode (Nr. 56, Standesamt 25. Sept. 1916)

WENDT

Emil

Reitbursche, Musketier in der 10. Kompanie Infanterie-Regiment Nr. 208, EK II

20 Jahre,
4. Mai 1917

Tod infolge schwerer Verwundung im Feld-Lazarett Nr.162 (Niederbarnimer Anzeiger, 14. Juni 1917)

WENDT

Johannes Otto Franz

Töpfer und Ofensetzer, Kriegsfreiwilliger im Reserve-Infanterie-Regiment 202, 5. Kompanie

17 Jahre,
15. Mai 1915

Gefallen (Dt. Verlustlisten S. 7.059 544/18.6.1915) Tod in Ypern-Kämpfen rechts der Lorrettohöhe in Westflandern (Nr. 46, Standesamt 22. Juni 1915)

WIEDEMANN

Franz

Geboren am 8. Sept. in Neuenhagen.

Schwer verwundet (Dt. Verlustlisten S. 20.784 1.638/22.9.1917)

WILKE

Paul Wilhelm

Maurer, Unteroffizier, 6. Kompanie beim Infanterie-Regiment Nr. 451

32 Jahre,
9./10. August 1917

Bei einem Sturmangriff nahe St. Quentin (Dep. Aisne) des Nachts gefallen (Kirchenreg. 1917)

WISNIEWSKI

Kasimir

Monteur und Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Neuenhagen 1901, Musketier im Infanterie-Regiment Nr. 14 Graf Schwerin

33 Jahre,
5. Juni 1916

An Granatsplitter-Verwundung vor Verdun im Lazarett zu Mainz verstorben. Am folgenden 9.06. in Neuenhagen. begraben (Kirchenreg. 1916)

WITZSCHKE

Karl

WOLTER

PaulKarl Gustav

Zimmergehilfe und Gefreiter, Landsturmmann beim Reserve-Infanterie- Regiment Nr. 11, 5. Kompanie

Geboren am 4. Nov. in Neuenhagen;
38 Jahre, 19. April 1918

Bauchschuss-Tod nordwestlich von Armentieres im Departm. Nord (Kirchenreg. 1918)

ZEIM

Ewald

Weitere Texte zum Denkmal:

Grundsteinlegung
Gestern fand auf dem Wilhelmsplatz unter zahlreicher Beteiligung der Gemeinde die feierliche Grundsteinlegung für die im Weltkrieg gefallenen Krieger statt. Eingeleitet wurde die Feier durch ein Lied des Männergesangvereins „Sangestreue“, worauf Herr Gemeindevorsteher Thormann die Ansprache hielt und erklärte, das Denkmal sei als Zeichen der Dankbarkeit errichtet. Dann verlas er das Dokument, das mit eingemauert werden sollte. Die drei üblichen Hammerschläge begleitete er mit dem Wort: „Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an.“ Die Festrede hielt dann Herr Sup. a. D. Splittgerber […]. Nach dem Gesang: „Morgenrot“ schloß die kurze, aber eindrucksvolle Weihe.

Das eingemauerte Dokument verdient, hier festgehalten zu werden, ist es doch ein gutes Stück Heimatgeschichte, die darin enthalten ist. Das Schriftstück hat folgenden Wortlaut:
Der Nachwelt zur Kunde!
Dieses Kriegerdenkmal ist den Opfern des Weltkrieges 1914/18, 1 Heldin und etwa 100 Helden zu Ehren im Jahre 1924 von der Gemeinde Neuenhagen errichtet und der Grundstein dazu am Karfreitag, dem 18. April, durch den Gemeindevorsteher Thormann im Beisein der Gemeindevertretung, der eingeladenen Angehörigen der Gefallenen, der Vereine des Ortes und zahlreicher Einwohner gelegt worden, nachdem der Ortspfarrer Superintendant a. D. Splittgerber eine Feldpredigt über den Text Joh. 15, 13 „Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben lässet für seine Freunde“ abgehalten hatte. [...]
Zwei Sammlungen freier Spenden für das Ehrenmal schrumpften in der Zeit der großen Geldentwertung zu nichts zusammen. Erst durch eine namhafte Schenkung der Baufirma (Anmerkung: Inhaber Henry Wadskjer und Fritz Liesegang) wurde der Aufbau des Gedenkzeichens möglich. Wir bedauern, daß die Vorfahren uns wenige Nachrichten über unseren Ort hinterlassen haben, und hoffen auf den Dank der Nachkommen, wenn wir bei dieser Grundsteinlegung nachfolgendes über die Vergangenheit und den gegenwärtigen Zustand Neuenhagens übermitteln. […]
(Aus „Niederbarnimer Kreisblatt“, Bernau, 20. April 1924)
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Amtsbezirk Neuenhagen (Redaktion: Neuenhagen, Dorfstraße 23a)
In schlichter und würdiger Weise beging die Gemeinde Neuenhagen gestern die Einweihung des Ehrendenkmals für die im Weltkrieg Gefallenen. Ein prächtiger Sommertag begünstigte die Veranstaltung. – Alle diejenigen Flaumacher, die von Störungen und Zusammenstößen politischer Art vorher gefaselt hatten, wurden arg getäuscht. Unsere Einwohner haben gezeigt, daß es selbstverständlich ist, bei solchen ernsten Weihestunden jeden Parteizank vollkommen beiseite zu lassen. Gewiß – eine drückende Stimmung lag tagelang vorher in vielen Gemütern, hervorgerufen durch das Verbot der öffentlichen Fahnenenthüllung. Erst kurz vor der Feier machte der persönlich anwesende Landrat Schlemminger das Verbot rückgängig. Leider kam dieser Beschluß für viele zu spät, da die rechtsgesinnten Kreise aus diesem Grunde bereits ihre Mitglieder aufgefordert hatten, sich nicht an der Einweihung zu beteiligen. Der große Wilhelmsplatz war vorher durch Feuerwehr und Gendarmerie abgesperrt und wurde erst kurz vor der offiziellen Feier dem Publikum eröffnet. Und die Einwohner kamen alle, um den gefallenen Helden einige Stunden der Andacht zu widmen. Hunderte und Aberhunderte von Menschen umsäumten das noch verhüllte Denkmal. Die einzelnen Vereine hatten sich vorher gesammelt und rückten in geschlossenen Zügen heran. Abgesehen von den Kriegerfahnen waren nur schwarz-rot-goldene Fahnen vertreten. […]
Die Regimentskapelle des Reiter-Regiments Nr. 4 eröffnete die Feier mit dem Liede „Wir treten zum Beten“. Viele beteten sicher den Schluß des Liedes inbrünstig mit: „Herr, mach‘ uns frei!“ – Nachdem der Gesangsverein „Sangestreue“ das prächtige Lied „An das Vaterland“ vorgetragen hatten, hielten die Geistlichen beider Konzessionen einen kurzen Feldgottesdienst ab. […] Herr Gemeindevorsteher Thormann hielt nun die Weiherede und gedachte der hinterbliebenen Witwen und Waisen. Durch eine bereits verteilte Spende hätte die Gemeinde am besten ihre Anteilnahme gezeigt. – Dann übergab Herr Thormann das Denkmal der Oeffentlichkeit. Als die riesige Hülle fiel, schauten alle Augen staunend auf das prächtige Ehrenmal.
Auf drei großen Tafeln stehen die Namen der gefallenen Helden zum dauernden Gedächtnis. Ueber hundert Namen sind eingezeichnet, darunter auch eine Frau: Schwester Dora Liesegang, die auch ein Opfer des Krieges geworden ist. […] – Zum Schlusse noch eine beschämende Tatsache, die in die ganze erhebende Feier einen schrillen Mißklang brachte: In verschiedenen Lokalen wurde des Abends leider fröhlich getanzt. So ehrten verschiedene Einwohner ihre Toten!
(Aus „Niederbarnimer Kreisblatt“, Bernau, 16. September 1924)
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Neuenhagen
Unter großer Beteiligung der Einwohner und hiesiger und auswärtiger Vereine fand hier am vergangenen Sonntagnachmittag die Einweihung unseres Kriegerdenkmals statt. Der Zug zählte viele tausende Teilnehmer. Vor dem Denkmal nahmen die Gemeindevertretung und die Gesangvereine Aufstellung. Die Feier selbst nahm einen würdigen Verlauf.
(Aus „Strausberger Zeitung, Ostbahn-Vorortzeitung“, Mittwoch, den 17. September 1924)
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Einweihungstag
Für die Angehörigen der Gefallenen waren Stuhlreihen aufgestellt. Das Programm der Feierstunde war kein revolutionäres und antinationales, sondern ein gutbürgerliches und vaterlandstreues. Die Neuenhagener Gesangsvereine „Sangestreue“, „Frohsinn“ und „Freie Sänger“ trugen feierliche Chöre von Vaterlandsliebe und Mannesmut vor. Der protestantische Superintendant Splittgerber und der katholische Pfarrer Siebener hielten Fest- und Gedenkpredigten. Max Thormann hielt die Weihrede und enthüllte das Kriegerdenkmal.
(Aus „Neuenhagener Echo“, Dezember 1996, Dr. Erich Siek)
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Von Böllern verschandelt
„Am Neujahrstag bemerkte ich die Zerstörung der rechten Tafel des Denkmals mit den Namen der im ersten Weltkrieg gefallenen Bürger von Neuenhagen“, schreibt Else Ackermann an die Redaktion. Der obere Teil der Namenstafel fehlte, dahinter seien Löcher erkennbar. Offensichtlich hatte ein Silvesterböller diese Zerstörungen hinterlassen, mutmaßt sie. Die Behandlung dieses Kriegerdenkmals sei schon zu DDR-Zeiten und auch später eine einzigartige Schande für die Neuenhagener. Das Denkmal sei nach der Wende langsam, aber sicher aus dem Gedächtnis verschwunden. Nicht einmal Kranzniederlegungen würden hier stattfinden, sondern abseits an einem großen Findling auf dem Waldfriedhof mit einer dürftigen Zeremonie.
(Aus „Kriegerdenkmal von Böllern verschandelt“, MOZ.de, Irina Voigt, 12. Januar 2010)
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Sanierung
Viele Jahre fristete das Denkmal ein eher tristes Dasein. Die Namen der Opfer waren mit weißer Farbe überstrichen worden. Erst im Jahre 2010 ließ die Gemeinde Neuenhagen bei Berlin [...] das Denkmal komplett sanieren. Eigens dafür wurden Steine aus dem Rüdersdorfer Museumspark herangeschafft, die zu den alten Steinen passten. Drei neue Granittafeln mit den Namen aller Gefallenen wurden angebracht und mit Acrylplatten verkleidet, die als Graffitischutz dienen.
(Aus „Denkmal auf dem Platz der Republik“, Homepage der Gemeinde Neuenhagen unter „Denkmale und Sehenswertes“)
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Einige der 108 Namen sind seit 2010 am Denkmal nicht korrekt wiedergegeben. Die fehlerhafte Schreibweise – u.a. ersichtlich beim Abgleich mit der Namensliste im Verwaltungsbericht der Gemeinde Neuenhagen von 1920 bis 1924 (S. 28/29) – deshalb in Klammern. Zudem wurden die am Denkmal verewigten Vornamen – bei mehreren Möglichkeiten – unterstrichen.
Textquellen: Standesamt, Kirchenbüro und Gemeindearchiv/Bibliothek von Neuenhagen, Kirche St. Georg Hoppegarten, Landesarchiv Berlin, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem, Archiv Stadtmuseum Strausberg, Archiv Dr. Erich Siek und Berlin-Studien in Zentral- und Landesbibliothek Berlin (zlb)
Zu den Abkürzungen bei Quellen: „Kirchenregister“: Ges. KB. 1905-1925. Gestorbene bei der Neuenhagener Kirche „Standesamt“: Sterbe-Register des Standesamtes Neuenhagen, Kreis Niederbarnim „Ehrenliste, Tabelle Pfarrerssöhne“: Ehrenliste der im Weltkriege gefallenen evangelischen Theologen und Pfarrerssöhne aus der Kirchenprovinz Mark Brandenburg
Historische Fotos: Anzeige "Denkmalenthüllung" in der "Strausberger Zeitung" vom 12. September 1924, Archiv Stadtmuseum Strausberg; alte AK "NEUENHAGEN. Anlagen mit Heldendenkstein" aus Archiv Dr. Erich Siek; altes Foto "Denkmal mit Pappeln" aus Gemeindearchiv/Bibliothek Neuenhagen

Datum der Abschrift: 08.03.2019

Verantwortlich für diesen Beitrag: Gerd von Ende
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